Die Beiträge sind alle der Website des DSB bzw. des HSV entnommen.


2024


Weltcup München: Kim Bui zu Gast bei den Sportschützen

05.06.2024

 

Nach ihrem Besuch der deutschen Athleten bei der Bogen-Europameisterschaft in Essen kam Kim Bui auch nach München, um sich dort beim Weltcup den DSB-Sportschützen vorzustellen. Bui kandidiert während der Olympischen Spiele in Paris für die IOC-Athletenkommission.

Foto: DSB / Kim Bui, hier neben DSB-Bundesgeschäftsführer Jörg Brokamp und DSB-Gewehrreferent Manfred Schuhmannbei der Siegerehrung, war beim Weltcup in München vor Ort.

Bei den Spielen in Paris 2024 hat jeder teilnehmende Athlet die Möglichkeit, seine Stimme abzugeben. Bui steht neben 31 hochkarätigen aktiven und ehemaligen Sportlerinnen und Sportlern zur Wahl um eine von insgesamt vier Positionen.

Deshalb ist sie gerade auf Tour durch die deutsche Sportlandschaft, um für sich und ihre Ideen zu werben. In München kam sie am Abend mit den Pistolenschützen zusammen, die sie zum Teil bereits von Olympischen Spielen kannte, sah sich zwei Finals an und überreichte den siegreichen Athleten die Medaillen bei der Siegerehrung.

 

Weltcup Yecheon: Silber-Männer und Paris-Frauen

26.05.2024

Das deutsche Männer-Trio Florian Unruh (Berlin), Jonathan Vetter (Deufringen) und Moritz Wieser (Rosenheim) hat beim Weltcup in Yecheon/KOR die Silbermedaille gewonnen. Im Finale unterlag das Team Korea mit 1:5 (55-57, 53-56, 56-56). Zugleich schlug Bundestrainer Oliver Haidn das Weltmeisterinnen-Trio Katharina Bauer (Raubling), Michelle Kroppen (Berlin) und Charline Schwarz (Feucht) zur Nominierung für die Olympischen Spiele in Paris vor.

 

 

 

 

Foto: WA / Gehen mit Weltcup-Silber aus Korea in den Final Qualifier nach Antalya: Jonathan Vetter, Moritz Wieser und Florian Unruh hier im Finale gegen Korea.

it Weltcup-Silber aus Korea in den Final Qualifier nach Antalya: Jonathan Vetter, Moritz Wieser und Florian Unruh hier im Finale gegen Korea.

Goldfinale im Team-Wettbewerb; gegen Südkorea; in Südkorea. Mehr geht im Bogensport kaum, und Florian Unruh, Jonathan Vetter und Moritz Wieser kamen in den Genuss dazu, weil sie zuvor in beeindruckender Manier die Teams aus Spanien (6:2), Taiwan (6:0) und Kanada (5:1) bezwungen hatten. Und auch gegen den Olympia-Favoriten aus Korea schlug sich das DSB-Trio gut, vor allem Wieser, der die Sätze stets anschoss, zeigte sich in starker Verfassung und schoss am Ende drei Zehner und drei Neuner. Doch Neunen können schon gegen die Superstars der Szene zu schwach sein, eine Acht wie die von Vetter oder gar eine abschließende Sieben von Unruh im zweiten Satz ist kaum zu verschmerzen. Und so trat das Erwartete ein, auch wenn Unruh mit einer wunderbaren Zehn im letzten Schuss zumindest den Ehrenpunkt sicherstellte: „Wir freuen uns natürlich alle sehr über die Medaille. Für uns war es nicht nur eine Medaille, sondern auch eine Bestätigung der Arbeit im vergangenen Jahr. Gleichzeitig fängt es bei jedem Wettkampf wieder bei Null an, weshalb es für uns heißt, Schlüsse zu ziehen. Was gut lief und wo man sich verbessern kann, um es dann beim nächsten Mal noch besser zu machen“, meinte Vetter. Und zielte damit auf den Last Qualifier in Antalya/TUR (15./16. Juni), bei dem exakt dieses Männer-Trio dann den Team-Quotenplatz für Paris noch gewinnen will. Aktuell haben die DSB-Männer einen Einzelplatz für Paris inne, in Antalya werden die letzten drei Team-Tickets unter den Nationen vergeben, die noch nicht damit ausgestattet sind. Bundestrainer Oliver Haidn ist zuversichtlich: „Die Männermannschaft hat einen wichtigen Schritt nach vorn gemacht. Jetzt heißt es, das Positive mitnehmen, aus den gemachten Erfahrungen lernen und weiter in allen Bereichen gut trainieren.“

Paris 2024: Das Weltmeister-Trio ist dabei
Das gilt natürlich auch für die Frauen. Und seit heute ist klar, mit wem der Bundestrainer Paris 2024 angeht. Haidn schlug Katharina Bauer, Michelle Kroppen und Charline Schwarz zur Nominierung vor – dies muss jetzt vom DSB-Bundesausschuss Spitzensport bestätigt werden, die Nominierung erfolgt dann durch den Deutschen Olympischen Sportbund. „Wir haben sehr intensive Wochen hinter uns. Der Druck war bei allen Athletinnen deutlich zu spüren, und sie alle haben standgehalten. Somit gehen wir mit einer sehr starken Mannschaft und sehr zuversichtlich in die letzte Etappe über Antalya nach Paris“, so Haidn.

In der internen Qualifikation war am Ende ein Quartett übriggeblieben. Neben den Weltmeisterinnen Elisa Tartler (Berlin), die sich nicht zuletzt bei der EM in Essen mit guten Leistungen und Team-Bronze ebenfalls empfohlen hatte. Dementsprechend fielen die Reaktionen von Bauer, Kroppen und Schwarz aus, die erleichtert waren, aber auch an Tartler dachten: „Ich freue mich natürlich sehr über die Teilnahme an meinen zweiten Olympischen Spielen. Jede von uns Vieren hätte es verdient, aber leider können nur drei an den Start gehen. Die letzten Wochen und Monate waren nicht einfach für mich, aber ich habe gekämpft und versucht zu zeigen, was in mir steckt. Dass es jetzt gereicht hat, ist für mich eine große Ehre“, so Kroppen. Auch Bauer ist überglücklich: „Mir bedeutet die Nominierung sehr viel. Ich bin sehr stolz, dass ich es geschafft habe, dass ich mich durch- und zurückgekämpft habe mit den Rückschlägen der Nicht-Nominierung für Tokio und meiner Verletzung 2023. Das ist ein Traum, der Realität wird, und ich freue mich auf das, was jetzt kommt. Wir wollen und werden zeigen, was wir können.“ Schwarz, die wie Kroppen bereits in Tokio dabei war und dort Team-Bronze gewann, meinte: „Die Nominierung bedeutet mir alles. Mir fehlen etwas die Worte. Ich freue mich mega auf das, was kommt. Die Vorbereitung ist jetzt voll im Fokus auf die Spiele. Ich bin dankbar für all die Unterstützung, die ich bekommen habe, um mir jetzt diesen Traum – in Paris an den Start zu gehen - realisieren zu können.“

 

 

 

 

 

Foto: WA / Die Weltmeisterinnen Katharina Bauer, Michelle Kroppen und Charline Schwarz wollen auch in Paris 2024 alles geben.

Die nächsten Wochen werden dabei nochmals intensiv, Bundestrainer Oliver Haidn gibt die Parole aus: „Das Ziel ist klar. Wir sind auf Kurs. Wir geben Gas.“

Das deutsche Team in Korea
Sportler: Katharina Bauer (Raubling), Michelle Kroppen, Elisa Tartler (beide Berlin), Charline Schwarz (Feucht), Florian Unruh, Maximilian Weckmüller (beide Berlin), Moritz Wieser (Rosenheim), Jonathan Vetter (Deufringen)

Betreuer: Oliver Haidn, Reinhard Kisselbach, Grit Reimannn, Ralf Lewandowski

 

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Weltcup Yecheon: Unruh und Bauer mit starken Leistungen

24.05.2024

Keine weitere Medaille, aber starke Leistungen von Florian Unruh (Berlin) und Katharina Bauer (Raubling) in den Einzelwettbewerben gab es aus deutscher Sicht beim Weltcup in Yecheon/KOR (21. bis 26. Mai) zu sehen. Der Abschluss folgt am Sonntag, wenn das DSB-Trio Florian Unruh, Jonathan Vetter (Ditzingen) und Moritz Wieser (Rosenheim) das Goldfinale gegen Korea bestreitet.

 

 

 

 

Foto: WA / Florian Unruh präsentiert sich beim Weltcup in Yecheon in starker Verfassung.

Lange haben die DSB-Männer auf diesen Moment gewartet, nun wollen und sollen sie diesen genießen: Am Sonntag, 26. Mai treffen sie um 3.40 Uhr deutscher Zeit im Goldfinale auf die Superstars aus Korea: „Ich freue mich schon auf das Finale“, blickt Unruh voraus. Auf dem Weg in das Finale bezwang das Männer-Trio mit souveränen Siegen Spanien (6:2), Taiwan (6:0) und Kanada (5:1). Damit zeigten die DSB-Schützen vor dem entscheidenden Last Qualifier in Antalya/TUR (15./16. Juni), bei dem die deutschen Männer unbedingt einen der drei letzten Team-Quotenplätze gewinnen wollen, dass die Qualität stimmt.

In den Einzel-Wettbewerben überzeugten vor allem Florian Unruh und Katharina Bauer: Unruh erreichte nach drei sehr starken Matches mit lediglich einem abgegebenen Punkt (6:0, 7:1, 6:0) und acht Sätzen, die er mit 29 oder 30 Ringen abschloss, das Viertelfinale. Dort ging es gegen den koreanischen Top-Star Kim Woojin, gegen den der Fockbeker beim 0:6 (25-26, 27-29, 26-28) chancenlos blieb, weil er an seine vorherigen Leistungen aufgrund geänderter äußerer Bedingungen nicht herankam: „Ich bin sehr zufrieden, auch wenn das letzte Match nicht so gut lief. Vor dem letzten Match war nur leichter Wind, mit dem ich sehr zurechtkam, im Viertelfinale kam der Wind ziemlich böig und deutlich stärker von rechts. Damit kam ich leider in dem Moment nicht gut klar und habe einige Fehlentscheidungen getroffen. Ein 8. Platz ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung!“, meinte er zu seinen Einzelauftritten und Platz acht.

Europameisterin Bauer lieferte ebenfalls ab, landete zwei 7:3-Siege mit hohen Satzergebnissen, um sich dann im Achtelfinale in einer Neuauflage des EM-Goldfinals der Spanierin Elia Canales zu stellen. Und dieses Mal gewann die Gegnerin, Bauer unterlag 2:6 (28-30, 27-26, 28-29, 26-27) und belegte Platz neun. „Ich bin zufrieden mit meiner Leistung, ich habe richtig gut geschossen, auch weil es schwierige Windbedingungen waren. Leider ist mir im entscheidenden Moment der letzte Pfeil sprichwörtlich aus den Fingern gerutscht und ging in die tiefe Sieben. Das ist ärgerlich, aber ich weiß, wo der Fehler lag. Das passiert mir einmal bei 1000 Pfeilen, und ich hoffe, das passiert mir so schnell nicht wieder. Insgesamt waren die Ergebnisse richtig gut, daran möchte ich auf jeden Fall anknüpfen.“

Die anderen deutschen Schützen scheiterten frühzeitig: Michelle Kroppen konnte einen Sieg landen, ehe sie im 1/16-Finale der Vietnamesin Trieu mit 4:6 unterlag und 17. wurde. Charline Schwarz, Elisa Tartler, Moritz Wieser und Jonathan Vetter mussten sich allesamt mit Platz 33 zufriedengeben, weil sie bereits in Runde eins das Aus ereilte.

Und auch im Mixed schieden die Europameister Bauer & Unruh früher aus als ihnen lieb war: Nach der Qualifikation hatte sich das DSB-Duo mit Rang vier eine gute Ausgangsposition erarbeitet, konnte diese jedoch nicht in eine gute Platzierung ummünzen. Nach dem 2:6 (36-38, 39-36, 36-37, 36-38) und Rang neun musste dem Duo aus Vietnam zum Sieg gratuliert werden. „Der Mixed-Wettkampf ist immer der knappste Wettkampf überhaupt. Da holt man keine Punkte, wenn ein Schütze Schwierigkeiten hat. Das hatte heute leider ich! Ich habe ein paar Mal den Wind falsch eingeschätzt und ein paar Achter geschossen“, so Bauer.

Das deutsche Team in Korea
Sportler: Katharina Bauer (Raubling), Michelle Kroppen, Elisa Tartler (beide Berlin), Charline Schwarz (Feucht), Florian Unruh, Maximilian Weckmüller (beide Berlin), Moritz Wieser (Rosenheim), Jonathan Vetter (Deufringen)
Betreuer: Oliver Haidn, Reinhard Kisselbach, Grit Reimannn, Ralf Lewandowski

 

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Weltcup Yecheon: DSB-Männer mit Ausrufezeichen

23.05.2024

Bereits nach dem ersten Ko-Rundentag beim Weltcup in Yecheon/KOR (21. bis 26. Mai) haben die deutschen Bogenschützen zwei Medaillen sicher: Das Männer-Trio Florian Unruh, Jonathan Vetter und Moritz Wieser schoss sich sensationell in das Goldfinale, die Frauen Katharina Bauer, Michelle Kroppen und Elisa Tartler gewannen Team-Bronze.

 

 

 

 

Foto: WA / Jubel bei den DSB-Männern Jonathan Vetter, Moritz Wieser und Florian Unruh mit Trainer Reinhard Kisselbach.

Da ist er: der Brustlöser! Das Männer-Trio stürmte als Sechster der Qualifikation mit souveränen Siegen über Spanien (6:2), Taiwan (6:0) und Kanada (5:1) in das Goldfinale, in dem – natürlich – Weltmeister Südkorea am Sonntag (3.40 Uhr deutsche Zeit) der Gegner ist. Dabei überzeugten die DSB-Schützen mit konstant starken Leistungen, der schwächster aller zehn Sätze waren 54 Ringe und setzten die Vorgabe von Bundestrainer Oliver Haidn um, der vor dem Weltcup gefordert hatte: "Die Herren können und müssen zulegen!" Dementsprechend glücklich war Moritz Wieser: „Die Freude ist riesig. Wir hatte eine gewisse Durststrecke, aber um unsere Psychologin zu zitieren: Jede Serie reißt einmal. Daran haben wir geglaubt und zielorientiert weitergearbeitet. Das gibt uns Kraft für das, was kommt.“ Damit meint der Rosenheimer das Goldfinale, aber vor allem den Last Qualifier in Antalya/TUR (15./16. Juni), bei dem die deutschen Männer unbedingt einen der drei letzten Team-Quotenplätze gewinnen wollen.

Traditionell stark präsentierten sich die DSB-Frauen, die dieses Mal in der Besetzung Bauer, Kroppen und Tartler gemeinsame Sache machten. Nach zwei Siegen gegen die USA (6:2) und Vietnam (5:3) setzte es gegen China eine knappe Niederlage (3:5) - der entscheidende letzte Satz ging mit 55-56 verloren. Doch kurze Zeit später herrschte Jubel im deutschen Lager, denn Indonesien wurde 6:2 (53-58, 54-53, 54-49, 51-50) bezwungen und somit die nächste Team-Medaille gewonnen: „Ich denke, der heutige Tag zeigt einfach, wie stark das gesamte deutsche Team ist. Da gehört jeder dazu. Jeder von uns kann sehr gut schießen, und wir harmonieren alle gut zusammen. Ich denke, das macht uns so stark“, meinte Kroppen, die sich auch für die Männer freute: „Wir freuen uns natürlich auch sehr über die Leistung der Herren-Mannschaft, das gibt Selbstvertrauen für alles, was kommt.“

In Korea kommen nun noch der Mixed-Wettbewerb – in diesem werden die Europameister Katharina Bauer & Florian Unruh als Vierte der Qualifikation ins Rennen gehen – und natürlich die Einzel-Entscheidungen. Dabei konnten Florian Unruh als Siebter (681), Katharina Bauer als Achte (671) und Elisa Tartler als Zehnte (667) Top Ten-Platzierungen erreichen. Moritz Wieser (674 Ringe, 18. Platz), Michelle Kroppen (659 Ringe, 19. Platz), Charline Schwarz (647 Ringe, 45. Platz) und Jonathan Vetter (656 Ringe, 64. Platz) folgten in die Ko-Phase. Bei Maximilian Weckmüller lief es gar nicht, er wurde mit 646 Ringen 93. und verpasste den „Cut“.

 

 

 

 

 

Foto: WA / Katharina Bauer, Elisa Tartler und Michelle Kroppen (v.r.) holten sich mit Bronze die nächste Team-Medaille.

Das deutsche Team in Korea
Sportler: Katharina Bauer (Raubling), Michelle Kroppen, Elisa Tartler (beide Berlin), Charline Schwarz (Feucht), Florian Unruh, Maximilian Weckmüller (beide Berlin), Moritz Wieser (Rosenheim), Jonathan Vetter (Deufringen)
Betreuer: Oliver Haidn, Reinhard Kisselbach, Grit Reimannn, Ralf Lewandowski

 

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Weltcup Yecheon: Paris-Entscheidung bei den Frauen naht – Kader-Änderung bei Männern

17.05.2024

Die Bogensport-EM in Essen mit den drei deutschen Medaillen ist noch in aller Köpfe, schon geht es für das DSB-Team zum nächsten Wettkampf: Der Weltcup in Yecheon/KOR (21. bis 26. Mai) steht auf dem Plan und hat für alle acht deutschen Athleten entscheidenden Charakter.

 

 

 

 

Foto: Eckhard Frerichs / Bundestrainer Oliver Haidn jubelt mit dem EM-Bronzeteam Elisa Tartler, Katharina Bauer und Charline Schwarz.

Vier Schützinnen für drei Olympia-Plätze! Das ist die Ausgangslage vor dem Weltcup in Korea, nach dem Event macht Bundestrainer Oliver Haidn dem Bundesausschuss Spitzensport seinen Nominierungsvorschlag für die Olympischen Spiele. Katharina Bauer (Raubling), Charline Schwarz (Feucht), Michelle Kroppen und Elisa Tartler (beide Berlin) konkurrieren in diesem Fall gegeneinander. Dabei haben Schwarz und Bauer natürlich die besten Karten: Bauer als dreifache Medaillengewinnerin von Essen als die „EM-Queen“, Schwarz als Erste der internen Olympia-Qualifikation. Die EM-Sechste kann das Ticket direkt lösen, wenn ihr in Yecheon eine Einzel-Platzierung unter den Top acht gelingt. Dann erfüllt sie die Nominierungskriterien. Demnach dürfte es vor allem um den dritten Platz ein enges Rennen geben. Tartler zeigte bei der EM vor allem im Teamwettbewerb ihre Leistungsstärke, Kroppen war bei den vergangenen Großereignissen stets eine „Bank“ und bei allen Medaillengewinnen - Olympia-Bronze 2021, EM-Gold 2022, WM-Gold 2023 - entscheidend beteiligt.

Bei den Männern sieht die Lage anders aus. Dort gibt es aktuell einen olympischen Einzel-Quotenplatz durch den Sieg von Florian Unruh bei den European Games 2023. Bei der Heim-EM verpasste das Team den angestrebten Team-Quotenplatz, dieser soll nun beim Final Qualifier in Antalya/TUR (15./16. Juni) errungen werden. Dann ist auf jeden Fall Mathias Kramer nicht dabei, denn nach der EM entschloss sich Haidn zu einer Kader-Änderung: „Wir werden die Mannschaft etwas umgestalten. Statt Mathias Kramer wird Jonathan Vetter in Korea an den Start gehen. Mathias benötigt noch etwas Zeit, ihm gehört die Zukunft. Aber für Paris brauchen wir einen neuen Impuls in der Mannschaft – das, was wir bisher gemacht haben, reicht einfach noch nicht. Wir haben nicht so viel Zeit und müssen alles auf eine Karte setzen.“

Somit gehen Florian Unruh, Maximilian Weckmüller (beide Berlin), Moritz Wieser (Rosenheim) und Jonathan Vetter (Deufringen) in Korea an die Schießlinie. Und auch hier trifft der Bundestrainer nach dem letzten Pfeil in Korea die Entscheidung, welches Männer-Trio um den Team-Quotenplatz in Antalya kämpfen wird: „Wir haben eine starke Mannschaft im Damenbereich, die Herren können und müssen zulegen. Sie haben gesehen, dass es möglich ist. Wir werden gut arbeiten und uns gut vorbereiten - über Korea auf Antalya“, so Haidn.

 

 

 

 

 

Foto: Eckhard Frerichs / Florian Unruh wurde in Essen Mixed-Europameister mit Katharina Bauer und dürfte für das DSB-Team gesetzt sein.

Das deutsche Team in Korea
Sportler: Katharina Bauer (Raubling), Michelle Kroppen, Elisa Tartler (beide Berlin), Charline Schwarz (Feucht), Florian Unruh, Maximilian Weckmüller (beide Berlin), Moritz Wieser (Rosenheim), Jonathan Vetter (Deufringen)
Betreuer: Oliver Haidn, Reinhard Kisselbach, Grit Reimannn, Ralf Lewandowski

 

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Weltcup Schanghai: Team-Bronze und Platz sieben für Tartler

26.04.2024

Gute Ergebnisse durch die Recurve-Frauen, „Luft nach oben“ bei den Männern. So fällt das Fazit des DSB-Auftritts beim ersten Weltcup der Saison im chinesischen Schanghai (23. bis 28. April) aus, das mit der Bronzemedaille für die Team-Weltmeisterinnen auch handfest belohnt wurde.

 

 

 

 

Foto: World Archery / Das Frauen-Team in der Besetzung Charline Schwarz, Elisa Tartler und Katharina Bauer (v.l.) hatte wieder einmal Grund zum Jubeln.

Wieder einmal war auf das deutsche Frauen-Team Verlass: In der EM-Besetzung Katharina Bauer, Charline Schwarz und Elisa Tartler schoss sich das Trio auf den Bronzerang. Dabei strapazierte es jedoch gewaltig die Nerven aller Beteiligten: Gegen die Niederlande gab es 5:4-Sieg mit einem27:23 im Stechen, gegen Mexiko ging es ebenfalls in die Verlängerung, und abermals waren die Stechschüsse der deutschen Frauen besser (29-26). Im Halbfinale erwischte es dann das Team -natürlich im Stechen – 29:29 gegen China, dessen bester Pfeil zentraler war als der des DSB-Teams. Der EM-Test wurde dann mit einer Bronzemedaille abgeschlossen, weil Indonesien sicher 5:1 (53-51, 53-48, 50-50) bezwungen wurde.

Das Männer-Quartett konnte mit dem Auftritt in China nur bedingt zufrieden sein: Florian Unruh (684) und Maximilian Weckmüller (676) schossen in der Qualifikation stark und kamen jeweils knapp an ihre Karriere-Bestwerte heran, Mathias Kramer (659) und Moritz Wieser (650) brachten definitiv zu wenig Ringe auf die Scheibe, Wieser scheiterte gar am „Cut“ und schaffte es nicht unter die Top 64, die an der Ko-Runde teilnehmen.
Im Team-Wettkampf schenkte Bundestrainer Oliver Haidn seinem EM-Trio Unruh, Kramer und Wieser das Vertrauen, doch in der zweiten Runde kam gegen Vize-Weltmeister Türkei mit 0:6 (54-56, 56-57, 54-56) das Aus. Sicherlich nicht optimal, um Selbstvertrauen für die EM zu gewinnen.

Im Mixed-Wettbewerb gingen Katharina Bauer & Florian Unruh als Dritte in die Ko-Phase und reizten auch dort jeden Pfeil aus: Im Achtelfinale wurde Slowenien in der Verlängerung mit 20-19 bezwungen, ehe im Viertelfinale gegen Spanien beim 18-18 im Stechen das Aus erfolgte. Die beiden deutschen Pfeile steckten in der Neun, ein spanischer in der Zehn, sodass der Arm des Kampfrichters zu den Iberern zeigte.

 

 

 

 

 

 

Foto: World Archery / Da muss mehr kommen! Florian Unruh (links) und Mathias Kramer scheiterten im Team früh.

Im Einzel sorgte Elisa Tartler für das Highlight: Die 25-Jährige erreichte als einzige Europäerin das Viertelfinale und schied dort gegen die Südkoreanerin Suhyeon Nam mit 1:7 (26-28, 26-26, 26-29, 23-30) aus. Zuvor hatte sie vor allem mit ihrem 6:4-Sieg – nach 0:4-Rückstand – gegen die an zwei gesetzte Französin Lisa Barbelin für ein Ausrufezeichen gesorgt. Platz sieben war die beste Weltcup-Platzierung in ihrer Karriere: „Für mich war es ein guter Weltcup. Ich habe Vieles mitnehmen können, woran ich für die kommenden Wettkämpfe arbeiten möchte. Ich freue mich riesig über die Teammedaille und bin stolz auf meinen siebten Platz. Wir werden sehen, was das Jahr noch so bringt.“

Für die anderen sechs DSB-Starter war früher Schluss als erwartet: Bauer, die in der Qualifikation mit 677 Ringen Bestleistung schoss, Schwarz und Kroppen siegten allesamt in der ersten Runde souverän, scheiterten dann jedoch an starken Gegnerinnen aus Indien, Frankreich und Korea. Bei den Männern erreichte lediglich Unruh die zweite Runde, in der er dem US-Schützen Jack Williams 2:6 unterlag und damit u.a. das Schicksal von Olympiasieger und Weltmeister Mete Gazoz/TUR teilte.

Bundestrainer Oliver Haidn zog folgendes Fazit: "Die Weltspitze entwickelt sich nach wie vor weiter. Insbesondere konnten die Asiaten nochmals zulegen,  wobei Korea hier in Schanghai wieder eine Klasse für sich darstellte. Wir gehen mit einer Medaille und zwei Viertelfinalplatzierungen, sowie guten Qualifikationsergebnissen von China aus zuversichtlich nach Essen, wenngleich sich einige unserer Athleten deutlich steigern können und dies auch endlich zeigen sollten. Wir werden bei der EM sehen, wer schon und noch Olympiapotenzial hat."

Das deutsche Team in Schanghai
Athleten: Katharina Bauer (Raubling), Michelle Kroppen, Elisa Tartler (beide Berlin), Charline Schwarz (Feucht), Mathias Kramer (Lähden), Florian Unruh, Maximilian Weckmüller (beide Berlin), Moritz Wieser (Trostberg)
Betreuer: Oliver Haidn, Reinhard Kisselbach, Grit Reimann, Ralf Lewandowski

Weltcup Schanghai: Es geht auch schon um Paris

23.04.2024

Auf weite Reise haben sich acht deutsche Recurve-Schützen und vier Betreuer gemacht: Bereits am 20. April ging es von Berlin bzw. München nach Schanghai/CHN, wo vom 23. bis 28. April der erste Weltcup der Saison stattfindet. Und dieser hat eine große Bedeutung sowohl für die EM in Essen als auch für die Olympischen Spiele in Paris.

 

 

 

 

Foto: Aleksandra Szmigiel / Bereit für den ersten Weltcup der Saison: Charline Schwarz, Elisa Tartler und Katharina Bauer (v.l.).

Zum einen ist der Weltcup-Auftakt der letzte Wettkampf vor der Heim-EM in Essen (5. bis 12. Mai), zum anderen fließt das Ergebnis in die interne Olympia-Qualifikation. Und da gibt es bei den Frauen vier Kandidatinnen für drei Plätze: Charline Schwarz, Katharina Bauer, Elisa Tartler und Michelle Kroppen wollen sich natürlich in das Paris-Team schießen. Tartler, die sich in der EM-Qualifikation erstmals behauptet hatte, sagt: „Schanghai ist der Einstieg in die Weltcup-Saison und der letzte Wettkampf vor der EM. Es wird uns zeigen, wo wir stehen und woran wir noch arbeiten müssen.“ Für sie persönlich hat die Millionenstadt in China eine besondere Bedeutung: „Mein allererster Weltcup in meiner Karriere war auch in Schanghai (2019), somit freue ich mich dort wieder hinzureisen und dort wieder einen Wettkampf schießen zu dürfen.“

Neben dem Weltcup in Schanghai hat auch noch der dann folgende Weltcup im südkoreanischen Yecheon (21. bis 26. Mai) Relevanz, denn nach diesem will Bundestrainer Oliver Haidn seinen Vorschlag zur Olympia-Nominierung machen.

Wie es dann mit den Männern aussieht, ist noch unklar: Aktuell gibt es einen olympischen Quotenplatz durch den Sieg von Florian Unruh bei den European Games 2023. Das Ziel von Unruh & Co ist jedoch, diesen Einzel- in einen Teamplatz umzuwandeln. Am besten bei der EM, dazu müsste das Trio Unruh, Moritz Wieser und Mathias Kramer Europameister werden oder bei einem Sieg von Vize-Weltmeister Türkei bestes Team sein. Gelingt dies nicht, gibt es noch zwei Wege nach Paris: Zum einen beim Last Qualifier in Antalya/TUR (15./16. Juni), bei dem drei Teamplätze vergeben werden, oder über die Weltrangliste, bei der mit Stichtag 24. Juni die zwei besten noch nicht qualifizierten Teams auch noch mit dem Maximum an Plätzen versorgt werden. Und damit schließt sich wieder der Kreis, denn in Schanghai gibt es wertvolle Weltranglistenpunkte zu gewinnen…

EM-Zeitplan steht fest

Wann die Entscheidung in Essen exakt fällt, steht nunmehr auch fest: Nach dem Anmeldeschluss steht nun auch der finale Zeitplan der EM fest. Die ersten Wettkampfpfeile fliegen am 5. Mai um 9.00 Uhr – das ist der Start des Olympia-Qualifikationsturniers um die Einzelplätze – die letzten dürften am 12. Mai gegen 15.55 Uhr auf der Scheibe einschlagen, wenn das Goldmatch der Recurve-Männer die EM beendet.

Das deutsche Team in Schanghai
Athleten: Katharina Bauer (Raubling), Michelle Kroppen, Elisa Tartler (beide Berlin), Charline Schwarz (Feucht), Mathias Kramer (Lähden), Florian Unruh, Maximilian Weckmüller (beide Berlin), Moritz Wieser (Trostberg)
Betreuer: Oliver Haidn, Reinhard Kisselbach, Grit Reimann, Ralf Lewandowski

 

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2023

Weltcup Bogen Paris: Die Zeit der Amateure ist vorbei

19.08.2023

Am Sonntag, 20. August, werden beim Bogen-Weltcup in Paris/FRA die Recurve-Medaillen verteilt. Dann sind die DSB-Schützen nicht mehr dabei. Am besten schlugen sich die Weltmeisterinnen von Berlin, das Trio Katharina Bauer, Michelle Kroppen und Charline Schwarz verpassten erst im Stechen den Einzug ins Halbfinale. Bundestrainer Oliver Haidn sagt: „Wir können mit dem finalen Abschneiden beim Weltcup in Paris nicht zufrieden sein.“

 

 

 

Foto: World Archery: Elina Idensen und Charline Schwarz lieferten sich ein packendes Duell, das erst im Stechen entschieden wurde.

Gegen Mexiko gab es eine Neuauflage des WM-Halbfinals von Berlin. Und dieses Mal behielten die Mittelamerikanerinnen die Oberhand, das DSB-Trio unterlag mit 4:5 (48-57, 56-55, 57-57, 55-55, 28-29). Für Bundestrainer Oliver Haidn sicherlich kurz nach dem großartigen WM-Titel verkraftbar und deswegen sagt er: „Die Damen haben nach dem bereits begonnenen personellen Umbruch eine solide Mannschaftsleistung gezeigt. Wir können hier mit großem Selbstvertrauen und hohen Potenzial nach 2024 schauen.“ Im Einzel erreichten sowohl Katharina Bauer als auch Kroppen das Achtelfinale, mussten sich aber dort zwei Asiatinnen geschlagen geben. Bauer unterlag im Stechen 5:6 (27-26, 26-26, 27-26, 29-30, 25-27, 9-10) der Taiwanesin Chia-Mao Peng, Kroppen verlor gegen die Koreanerin Kang Chae Young 0:6 (27-28, 27-29, 28-29). Elina Idensen, die sich in Runde zwei im internen Duell gegen Charline Schwarz 6:5 (28-24, 26-25, 21-26, 26-26, 23-27, 9-8) durchsetzte, schied in Runde drei gegen die Bauer-Bezwingerin aus.

Anders sieht es dagegen bei den Männern aus. Das Team in der Besetzung Florian Unruh, Maximilian Weckmüller und Felix Wieser ging lediglich als Nummer 16 in die Ko-Phase und schied dort in der ersten Runde gegen die Ukraine mit 2:6 (54-56, 56-58, 58-57, 53-56) aus. Im Einzel wusste nur Felix Wieser zu überzeugen, er scheiterte im Achtelfinale an Kim Woojin mit 3:7 (28-26, 28-28, 25-26, 28-29, 29-30). Das Trio Florian Unruh, Maximilian Weckmüller und Moritz Wieser verabschiedete sich frühzeitig in der zweiten Runde. Haidn findet deutliche Worte: „Gerade die Herrenmannschaft konnte die in sie gesetzten Erwartungen bei und nach der WM nicht erfüllen. Hier muss sich fast jeder die Frage stellen, ob das, was er selbst investieren konnte und wollte, heute noch zu Weltspitzenplatzierungen reicht.“

Denn der Blick auf die Statistik der diesjährigen Weltcup-Saison macht eines deutlich, wie der Bundestrainer feststellt: „Es gab keine Medaillengewinner in 2023, die nicht Vollprofis waren. Weder im Einzel noch in der Mannschaft. Die Zeit der Amateure ist für immer vorbei."

 

 

 

Foto: World Archery: Elina Idensen und Charline Schwarz lieferten sich ein packendes Duell, das erst im Stechen entschieden wurde.

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