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2024

Bogen-EM Ploiesti: Zwei Einzelmedaillen sind möglich

12.07.2024

Noah Nuber (Bad Schönborn) und Knut Jacubczik (Tremsbüttel) sind die zwei jungen Athleten, die sich bei der Bogen-EM in Ploiesti/ROU (8.-13. Juli) mit Edelmetall belohnen können. Am finalen Sonntag, 13. Juli, fällt die Entscheidung im Gold- (Nuber) bzw. Bronze-Match (Jacubczik).

 

 

 

 

Foto: DSB / Überragende Vorstellung bei der EM, die ihn ins Goldfinale führte: U18-Compounder Noah Nuber.

U18-Compoundschütze Nuber zeigte dabei sensationelle Leistungen: Zunächst schoss er im Achtelfinale mit 148 Ringen einen deutschen Final-Rekord, den er kurze Zeit später im Halbfinale mit 149 nochmals toppte: „Das war eine tolle, überragende Leistung“, lobte Trainer Holger Hertkorn. Im Goldfinale (13. Juli um 10.30 Uhr) wartet nun der an Position eins gesetzte Türke Yagiz Sezgin.

Während Nuber seine EM-Medaille bereits sicher hat, muss Knut Jacubczik im U18-Wettbewerb der Recurver definitiv noch einmal gewinnen: Er trifft im Bronzematch auf den Spanier Eduardo Santolaria Mercedes (13. Juli um 14.30 Uhr), nachdem er sich in den Runden zuvor nervenstark 6:5, 6:4 und 6:4 behauptet hatte. Im Halbfinale verließ ihn das Glück, denn das 5:6 (30-28, 29-28, 24-28, 29-29, 26-27) gegen den Briten Archie Bromley war dramatisch. Selbst eine Zehn im Stechschuss reichte nicht, da der Brite seinen Pfeil noch näher ans Zentrum platzierte.
Seine erste Medaille hatte Jacubczik an der Seite von Paulina Middendorf im Mixed knapp verpasst, das Bronzematch ging mit 2:6 (34-37, 38-36, 35-38, 26-37) gegen Spanien verloren.

Apropos Spanien: Die deutschen Bogenschützen hielten es mit den deutschen Fußballern: Oftmals ereilte sie das Aus im Viertelfinale, oftmals gegen die Spanier: So erging es der weiblichen U21 mit Regina Kellerer, Johanna Klinger und Mathilda Werner (0:6) und der weiblichen U18 mit Lea Hutzler, Amelie Masche und Pauline Middendorf (1:5). Die männliche Recurve-U21 in der Besetzung Bastian Gropp, Phil Lüttmerding und Leon Zemella verlor 4:5 gegen Frankreich (27:28 im Stechen), die U21 der Compounder mit Fabio Alex, Ruven Flüß und Gideon Jurcz unterlagen Großbritannien 225:234.

 

 

 

 

 

Foto: DSB / Knut Jacubczik und Paulina Middendorff verfehlten Bronze im Mixed knapp, Jacubczik hat im Einzel eine zweite Chance.

Und auch die weiteren Mixed-Teams kamen nicht über das Viertelfinale hinaus: Phil Lüttmerding & Johanna Klinger (U21) unterlagen Frankreich 2:6, Jara Maiwald & Ruven Flüß bereits im Achtelfinale den Dänen 138:145.

Und im Einzel schieden die DSB-Athleten reihenweise im Achtelfinale (= 9. Platz) aus. So erging es Phil Lüttmerding, Mathilda Werner (U21), Lilian Forkert, Amelie Masche, Paulina Middendorff (U18 – alle Recurve) und auch Ruven Flüß (U21 – Compound).

Der deutsche Kader
Recurve
U21: Regina Kellerer (Raubling), Johanna Klinger (Dachau), Mathilda Werner (Berlin), Phil Lüttmerding (Calden-Fürstenwald), Bastian Gropp (Andisleben), Leon Zemella (Tecklenburg)
U18: Lea Hutzler (Ostfildern), Amelie Masche (Berlin), Paulina Middendorff (Hamm), Kilian Mayer (Raubling), Lilian Forkert (Marburg), Knut Jacubczik (Tremsbüttel)
Compound
U21: Fabio Alex (Hof), Ruven Flüß (Dinslaken), Gideon Jurcz (Dorsten), Jara Maiwald (Weil im Schönbuch)
U18: Noah Nuber (Bad Schönborn), Joel Luis Jennrich (Eimeldingen)
Betreuer: Freddy Sieber, Holger Hertkorn, Thomas Heinrich, Marcus Laube, Sabine Augenreich, Steffi Pfeiffer

 

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Bogen-EM Ploiesti: 18 Nachwuchsschützen in Rumänien am Start

08.07.2024

 

Mit einem Aufgebot von 18 Schützen – zwölf im Bereich Recurve, sechs im Bereich Compound – geht der Deutsche Schützenbund bei den Nachwuchs-Europameisterschaften im rumänischen Ploiesti (8. bis 13. Juli) an den Start.

 

 

 

 

 

Foto: WAE / Beim Youth Cup in Sofia schossen Leon Zemella, Bastian Gropp und Phil Lüttmerding (v.l.) einen Europarekord. Bei der EM strebt das Trio eine Medaille an.

Vor zwei Jahren gewannen die jungen Recurve-Schützen eine Einzel- und eine Teammedaille bei der EM in Lilleshall/GBR. Gleiches schwebt Bundestrainer Freddy Siebert auch in Rumänien vor: „Ich denke, dass wir im U21-Bereich in den Teams sehr gute Chancen haben. Generell sind wir in den Teams am stärksten aufgestellt, weil auch der Teamspirit gut ist. Im Einzel ist es immer schwierig, aber auch da würde ich gerne eine Medaille sehen.“

Eine Kostprobe ihres Könnens hatten die jungen Sportler beim Youth Cup in Sofia/BUL im April abgegeben, als in allen vier Mannschaftsentscheidungen – U18 und U21 jeweils weiblich und männlich – Medaillen gewonnen wurden. Die männliche U21 stellte dabei in der Qualifikation gar einen neuen Europarekord auf. Im Vergleich zu Sofia gibt es ein paar Veränderungen, „Kilian Mayer hat sich nach vorne geschossen, Amelie Masche und Mathilda Werner rücken ebenfalls ins Team“, so Siebert, der seine Nominierung nach der EM-Ausscheidung in Welzheim und der ersten Rangliste bekanntgab. Im Anschluss daran folgte die Teilnahme seiner zwölf Auserwählten an der Deutschen Meisterschaft im Team und Mixed in Oberstdorf, „das lief sehr gut, z.T. haben wir sogar die Profis besiegt.“ Nach einem abschließenden Lehrgang in Oberauroff erfolgte der Abflug am 7. Juli, und dann wird sich zeigen, wie gut Deutschland sich gegen die europäische Konkurrenz behauptet: „Frankreich ist immer sehr gut aufgestellt, das liegt auch am dortigen Schulsystem, was dahintersteckt. Israel ist stark im Kommen, mit Mikaella Moshe ist auch eine Nachwuchsschützin für die Olympischen Spiele nominiert worden. Und Spanien und Italien sowie die Türkei sind auch immer zu beachten“, schätzt Siebert die Lage ein.

Auch die jungen Compoundschützen gehen hoffnungsvoll an den Start. Der Disziplinverantwortliche Holger Hertkorn hat sechs Athleten (viermal U21, zweimal U18) nominiert. Ruven Flüß sammelte bei der Heim-EM in Essen wertvolle Erfahrung, Jara Maiwald stand zuletzt im Frauen-Team, das beim Grand Prix in Porec/CRO Gold geholt hatte und Noah Nuber gewann den European Youth Cup in Sofia/BUL.

 

 

 

 

 

Foto: WAE / Noah Nuber siegte beim Youth Cup in Sofia und würde gerne auch bei der EM vorne angreifen.

Der deutsche Kader
Recurve
U21: Regina Kellerer (Raubling), Johanna Klinger (Dachau), Mathilda Werner (Berlin), Phil Lüttmerding (Calden-Fürstenwald), Bastian Gropp (Andisleben), Leon Zemella (Tecklenburg)
U18: Lea Hutzler (Ostfildern), Amelie Masche (Berlin), Paulina Middendorff (Hamm), Kilian Mayer (Raubling), Lilian Forkert (Marburg), Knut Jacubczik (Tremsbüttel)
Compound
U21: Fabio Alex (Hof), Ruven Flüß (Dinslaken), Gideon Jurcz (Dorsten), Jara Maiwald (Weil im Schönbuch)
U18: Noah Nuber (Bad Schönborn), Joel Luis Jennrich (Eimeldingen)
Betreuer: Freddy Sieber, Holger Hertkorn, Thomas Heinrich, Marcus Laube, Sabine Augenreich, Steffi Pfeiffer

 

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Para-EM Rom: Flora Kliem wird Neunte

24.05.2024

 

Flora Kliem (Göttingen) hat bei der Europameisterschaft der Para-Bogenschützen in Rom/ITA (20. bis 26. Mai) in der Recurve Open-Klasse den neunten Platz belegt. Neben der 25-Jährigen nahm mit dem sehbehinderten Sebastian Kollarek (Erlangen) auch ein zweiter deutscher Schütze an der EM teil.

 

 

 

 

 

Foto: WAE / Flora Kliem (vorne) belegte bei der EM den neunten Platz.

In der Qualifikation war Kliem, die voraussichtlich als einzige deutsche Para-Bogenschützin an den Paralympics in Paris teilnehmen wird, noch auf Position sechs mit 556 Ringen. Doch im Match gegen die Französin Aziza Benhami lief sie nach zwei Sätzen einem 0:4-Rückstand hinterher (16-17, 22-25), den sie dank einer deutlichen Leistungssteigerung zwar ausgleichen (24-16, 24-22), dann aber im entscheidenden Satz nicht in den Sieg ummünzen konnte (17-23). "Die Stimmung auf dem Wettkampffeld war großartig und durch die anstehenden Paralympics sind die Startklassen auch gut besetzt, weil alle die letzten großen Wettkämpfe als Vorbereitung nutzen. Das Ergebnis aus der Qualifikationsrunde hat sich im Vergleich zu letztem Jahr bei der EM in Rotterdam deutlich gesteigert. Trotzdem ist noch Luft nach oben, denn bei der ersten Weltrangliste dieses Jahr waren sowohl mein Qualifikationsergebnis als auch die Finalrunden trotz internationaler Besetzung besser. Es ist schade, dass diese Leistung in Rom nicht voll abrufbar war, aber Fehler im Wettkampf zeigen am besten auf, woran im Training noch gearbeitet werden muss", meinte Kliem zu ihrem EM-Auftritt. Es bleibt nicht viel Zeit, um sich erneut in einem Wettkampf zu beweisen: "Schon Mitte Juni steht mit der Weltrangliste in Novo Mesto/CZE der nächste große Wettkampf an. Bis dahin werden alle hart arbeiten, und wir werden sehen, was sich bis dahin für mich rausholen lässt", so Kliem.

Mit Sebastian Kollarek (Erlangen) ging ein zweiter deutscher Schütze in der sehbehinderten Klasse „Visually Impaired 2/3“ an den Start. Nach Platz fünf in der Qualifikation mit 522 Ringen musste er sich in der Ko-Phase dem Briten Nicholas Thomas mit 1:7 geschlagen geben und wurde somit Sechster.

 

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Bogen-EM Essen: Katharina Bauer ist die EM-Königin

12.05.2024

Katharina Bauer (Raubling) hat sich bei der Bogen-Europameisterschaft in Essen zur Königin gekürt: Die 28-jährige avancierte mit zweimal Gold (Einzel und Mixed) und einmal Bronze (Team) zur erfolgreichsten Schützin mit dem olympischen Recurvebogen und folgt damit auf ihre Teamkollegin Michelle Kroppen, die bei der EM in München ebenfalls drei Medaillen (Gold und zweimal Silber) gewann. Für ein Novum sorgte der Türke Mete Gazoz, der mit seinem EM-Titel als erster Bogenschütze Olympiasieger, Welt- und Europameister ist.

 

 

 

 

Foto: Eckhard Frerichs / Katharina Bauer avancierte bei der EM in Essen zur erfolgreichsten Athletin mit zweimal Gold und einmal Bronze.

Team-Finals: Frankreich mit Rückenwind nach Paris
Einen gelungenen Einstand in den Finaltag lieferten die deutschen Frauen: Katharina Bauer, Charline Schwarz und Elisa Tartler setzten sich im Bronzematch gegen die Italienerinnen mit 6:2 (52-55, 54-53, 55-53, 54-52) durch. Bei besten äußeren Bedingungen wurde das Trio vom Publikum lautstark angefeuert und bejubelt, benötigte aber eine Passe, um sich an das Finalfeld und die Bedingungen dort zu gewöhnen. „Wir waren in der ersten Passe alle hoch mit unseren Schüssen, dann haben wir das Visier gestellt, und dann sind wir auch reingekommen“, so Schwarz. Erst der zwölfte Finalschuss - von Schwarz - ging in die Zehn: „Das war für uns alle eine Befreiung, danach waren wir auf Kurs.“ In der Tat, danach gab es keine Zweifel am Sieg des deutschen Teams, das nach Olympia-Bronze 2021, EM-Gold 2022 und WM-Gold 2023 die vierte Medaille bei einem Großevent in Serie gewann: „Es macht einfach Spaß. Ich freue mich, dass wir auf den Höhepunkten performen, das gibt uns gute Zuversicht, dass wir unser Können abrufen, wenn es darauf ankommt“, so Schwarz.

Gold sicherten sich die französischen Frauen: In einem mitßreißenden Finale besiegten sie die Niederlande 5:3 ((55-55, 50-51, 52-51, 52-50). Dabei erlebten beide Teams ein Wechselbad der Gefühle: In der dritten Passe hatten die Niederländerinnen die große Chance, den „Sack“ zuzumachen, 25 Ringe benötigten sie mit drei Pfeilen. Doch sie schossen nur 23 Ringe, und so musste die vierte Passe entscheiden. Nachdem die Französinnen starke 29 Ringe vorlegten, verzog Caroline Lopez völlig in eine Fünf. Doch auch diese Gelegenheit nutzten die Niederländerinnen nicht, sodass der Olympia-Gastgeber und Vize-Weltmeister neuer Europameister wurde: „Die letzte Passe war eine echte Achterbahnfahrt. Wir sind stark gestartet, dann hatten wir den Fehler, es war Stress pur, aber am Ende haben wir es gemacht“, meinte Lisa Barbelin. Und Lopez ergänzte: „Es war die beste Art, als Europameister zu den Olympischen Spielen zu gehen. Dort werden wir alles geben, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.“

Den perfekten französischen Team-Tag rundeten die Männer ab: Im Gegensatz zu ihren Landsfrauen war ihr Gold-Triumph beim 6:0 (53-51, 52-50, 57-56) zu keiner Zeit gefährdet. Thomas Chirault, Jean-Charles Valladont und Baptiste Addis gewannen alle drei Sätze, auch wenn sie durchaus Schwierigkeiten hatten, das Zentrum zu treffen. Von ihren 18 Pfeilen fanden nur fünf die Zehn. Weil aber Italiens Alessandro Paoli in der zweiten Passe eine Sechs unterlief, ging auch dieser schwächere Durchgang an die Olympia-Gastgeber. Dementsprechend zufrieden waren die Franzosen mit dem Abschneiden, der ihnen kurz vor Olympia Rückenwind gibt: „Das ist das, was wir gebraucht haben vor den Olympischen Spielen, um in Paris erfolgreich zu sein“, meinte Chirault. Und der erfahrene Valladont ergänzte: „Das Team arbeitet zusammen und das Ergebnis hier ist das Resultat unserer Zusammenarbeit der vergangenen Jahre und Monate.“ Bronze gewannen die türkischen Männer nach einem spannenden Stechen mit 29-28 gegen die Niederlande.
Sowohl bei Frauen als auch Männern sehen sich die drei Medaillengewinnerteams bei den Olympischen Spielen in Paris wieder. Die Niederländerinnen und die Italiener hatten sich den Team-Quotenplatz mit dem Einzug in das Goldfinale gesichert.

 

 

 

 

 

Foto: Eckhard Frerichs / Für Florian Unruh war es nach dreimal WM- bzw. EM-Silber das erste Mixed-Gold. Katharina Bauer war seine kongeniale Partnerin.

Mixed-Finals: Unruh an der Seite von Bauer im vierten Versuch ganz oben
Katharina Bauer & Florian Unruh hatten sich souverän für das Goldfinale im Mixed qualifiziert und trafen dort auf Bryony Pitman & Connor Hall aus Großbritannien. Der drehende Wind (Unruh: „Der Wind ist echt tricky, weil er beim Schützen anders ist als an der Scheibe!“) machte allen vier Athleten sichtbar zu schaffen, denn einem sehr guten Schuss in die Zehn folgte oftmals eine Acht oder gar eine Sieben. Das DSB-Duo kam mit den Bedingungen aber weitaus besser zurecht, wobei vor allem Unruh eine wichtige Rolle einnahm: Er begann und beendete stets die Passe. Das machte der gebürtige Fockbeker mit der ihm eigenen Gelassenheit: Mit fünf Zehnern bei acht Schüssen war er der Hauptgarant für den 6:2-Erfolg (36-35, 35-35, 38-38, 38-36) und stand damit nach drei Mixed-Silbermedaillengewinnen bei der WM 2017 (mit Lisa Unruh), der EM 2022 und der WM 2023 (beide Male mit Michelle Kroppen) erstmals ganz oben auf dem Treppchen: „Das ist natürlich ein sehr gutes Gefühl, erst recht bei der Heim-EM. Wir haben wirklich sehr gut geschossen, auch bei den Matches vorher, und deswegen ist der Titel auch verdient.“
Bronze sicherten sich die Niederländer Steve Wijler & Laura van der Winkel durch ein 5:1 (37-37, 38-36, 35-34) gegen Mete Gazoz & Fatma Marasli (TUR).

Einzel-Finals: Bauer königlich, Gazoz historisch
Vor zwei Jahren hatte Bauer in München bereits EM-Bronze gewonnen, nun griff sie nach der EM-Krone und kam mit zwei Final-Auftritten und der Gewissheit, Team-Bronze und Mixed-Gold in der Tasche zu haben, in die Arena. Im Finale hieß die Gegnerin Elia Canales, die sich gleich von Beginn an hellwach zeigte und mit 3:1 (27-26, 27-27) in Führung ging (Bauer: 2 Ich bin zäh in das Finale gestartet, dann wurden die Gruppen aber besser und Oliver (Haidn, Bundestrainer, Anm. d. Red.) hat mir immer Mut zugesprochen.“). Doch Bauer wollte sich die Chance auf ihren ersten Einzel-Titel nicht nehmen lassen, blieb stabil und profitierte nun davon, dass die Spanierin mit den drehenden Winden zu kämpfen hatte. Erst gelang der Raublingerin der Ausgleich (27-25), dann die Führung (27-25). Demnach hätte ein Unentschieden zum Sieg gereicht, doch Canales schlug großartig zurück und holte mit einer 30-29 die fünfte Passe und erzwang ein Stechen. Ein Pfeil musste entscheiden, Bauer sprach sich in einem Monolog Mut zu („Ich sage mir: Ich bleibe bei mir, mach meine Technik, ich bin mutig – ich spreche mir positiv zu.“), legte eine gute Neun vor, die Canales nicht kontern konnte: 8,78 Zentimeter war Bauers Pfeil vom Zentrum entfernt, der von Canales mehr als 11 Zentimeter. Danach meinte die neue Europameisterin: „Ich muss ein wenig mit den Tränen kämpfen. Ich bin sehr glücklich und erleichtert, besser hätte der Tag nicht enden können. Ich ordne den Erfolg sehr hoch ein, es bedeutet mir sehr viel.“ Und auch für den inoffiziellen Titel „EM-Queen“ hatte die schlagfertige Bauer eine gute Erklärung: „Der Titel EM-Queen hört sich ganz süß an. Früher war ich immer die Prinzessin, jetzt bin ich erwachsen, deswegen klingt Queen durch den Titel bei den Erwachsenen ganz gut.“
Bronze sicherte sich die Französin Lisa Barbelin durch ein 6:0 (27-23, 27-25, 28-27) gegen Tatiana Andreoli.

In der Männer-Konkurrenz erlebten die Zuschauer eine Machtdemonstration und waren bei einem ganz besonderen Bogensport-Moment dabei: Der türkische Superstar Mete Gazoz machte mit seinem 6:0 (29-25, 26-25, 30-28) gegen den wackeren, aber überforderten Slowenen Den Habjan Malavasic ein historisches Tripple aus Olympiasieg, WM-Titel und EM-Krone perfekt. Das war noch nie einem Bogenschützen vorher gelungen. „Ich bin sehr glücklich über meinen ersten EM-Titel. Jedes Match im Bogensport ist hart, aber ich hatte den Vorteil, vorher zweimal auf dem Finalfeld geschossen zu haben, sodass ich die Bedingungen kannte. Der Fokus liegt in diesem Jahr auf den Olympischen Spielen. Manchmal gewinne ich auch kleinere Turniere, aber das wichtige sind natürlich die großen Events“, freute sich der Champion über diesen besonderen Moment.
Bronze ging im rein französischen Duell an Jean-Charles Valladont, der sich 6:0 (28-27, 28-27, 28-26) gegen Baptiste Addis durchsetzte.

Ergebnisse Recurve

Team
Bronze Frauen: Deutschland vs. Italien 6:2 (52-55, 54-53, 55-53, 54-52)
Gold Frauen: Niederlande vs. Frankreich 3:5 (55-55, 51-50, 51-52, 50-52)
Bronze Männer: Türkei vs. Niederlande 5:4 (50-57, 52-60, 57-55, 57-56, 29-28)
Gold Männer: Frankreich vs. Italien 6:0 (53-51, 52-50, 57-56)

Mixed
Bronze: Türkei vs. Niederlande 1:5 (37-37, 36-38, 34-35)
Gold: Deutschland vs. Großbritannien 6:2 (36-35, 35-35, 38-38, 38-36)

Einzel
Bronze Frauen: Lisa Barbelin (FRA) vs. Tatiana Andreoli (ITA) 6:0 (27-23, 27-25, 28-27)
Gold Frauen: Katharina Bauer (GER) vs. Elia Canales (ESP) 6:5 (26-27, 27-27, 27-25, 27-25, 29-30, 9-9)
Bronze Männer: Jean-Charles Valladont (FRA) vs. Baptiste Addis (FRA) 6:0 (28-27, 28-27, 28-26)
Gold Männer: Den Habjan Malavasic (SLO) vs. Mete Gazoz (TUR) 0:6 (25-29, 25-26, 28-30)

 

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Bogen-EM Essen: „Die beste Veranstaltung, auf der ich je geschossen habe!“

12.05.2024

Die Spiele sind vorbei, rien ne va plus. Die Bogensport-Europameisterschaften auf Zollverein in Essen fanden mit den drei Medaillengewinnen aus deutscher Sicht ein hervorragendes sportliches Ende und waren auch sonst - knapp zwei Monate vor Beginn der Olympischen Spiele in Paris - eine Werbung für den Bogensport.

 

 

 

 

Foto: Eckhard Frerichs / Das Finalstadion war wunderbar eingebettet in die Kulisse des UNESCO-Welterbes Zeche Zollverein.

Volle Tribünen mit begeisterten Zuschauern, toller Sport mit Zentimeter-Entscheidungen, dazu ein Finalstadion hervorragend eingefügt in die Kulisse des UNESCO-Welterbes Zollverein: Die Bogen-EM in Essen überzeugte alle. Mario Scarzella, Präsident von World Archery Europe, lobte: „Ich habe jedem einzelnen Volunteer und allen Mitarbeitern gedankt, dem Verband für diese großartige Location. Ich bin extrem zufrieden, es war alles positiv! Der Deutsche Schützenbund ist nicht nur vom sportlichen, sondern auch vom organisatorischen einer der besten europäischen Verbände und steht immer bereit.“

Auch Hans-Heinrich von Schönfels, Präsident des Deutschen Schützenbundes, geizte nicht mit Lob und freute sich, dass auch die dritte internationale Bogen-Großveranstaltung auf deutschem Boden ein voller Erfolg war: „Wir sind sehr zufrieden mit dem Ablauf der Veranstaltung an historischer Stätte und ich danke der World Archery Europe für das Vertrauen, für die großartige Unterstützung beim Land Nordrhein-Westfalen, der hervorragenden Ausrichterstadt Essen, dem Bundesministerium des Innern und allen Partnern. Das Wetter spielte mit, die Auslastung der Tribüne ist hervorragend. Wir hatten die Entscheidung im Verband getroffen, Großveranstaltungen nach Deutschland zu holen. Es ist ja auch immer ein organisatorisches und finanzielles Risiko. Im Nachgang muss man sagen: Wir haben alles richtig gemacht, und werden es auch zukünftig machen!“

Aber nicht nur die Offiziellen, sondern auch die Protagonisten, die Sportlerinnen und Sportler, waren angetan von der Atmosphäre bei der Qualifikation im Sportpark Am Hallo und im Stadion auf Zollverein: „Wir haben es genossen, ich hatte Gänsehaut beim Einlaufen. Phantastisch, laut, dynamisch, wunderschön“, umschrieb Elisa Tartler ihre Gefühlslage. Für den erfahrenen deutschen Compound-Schützen Sebastian Hamdorf, „war es die beste Veranstaltung, auf der ich je geschossen habe.“ Und die „EM-Queen“ Katharina Bauer beschrieb das Ganze etwas anschaulicher: „Man kann es sich als Zuschauer nicht vorstellen, aber es ist beim Schuss mucksmäuschenstill. Wenn man seinen Pfeil einlegt, hört man nichts außer dem Klicken des Pfeils im Nockpunkt. Und wenn man dann eine Zehn schießt und alle ausrasten, dann muss man selbst ausrasten und das schwappt auf alle über.“

 

 

 

 

 

Foto: Eckhard Frerichs / Die Zuschauer sorgten bei den Athleten für Gänsehautfeeling.

Drei Jahre schwappten die Bogen-Emotionen mit insgesamt zehn (!) deutschen Medaillen bei Europa- und Weltmeisterschaften in München 2022, Berlin 2023 und Essen 2024 durch die deutschen Lande. Damit endet eine großartige Serie von hochklassigen, internationalen Bogensport-Events. Wobei 2025 nochmals internationale Klasse in Deutschland gastiert: Dann bei den World University Games in fünf Städten Nordrhein-Westfalens mit den Bogen-Wettkämpfen in Düsseldorf.


Bogen-EM Essen: Recurve-Frauen schießen um Bronze

10.05.2024

Die Team-Welt- und -Europameisterinnen sind entthront, können aber mit Bronze abermals eine Medaille gewinnen: Katharina Bauer, Charline Schwarz und Elisa Tartler schießen am Sonntag, 12. Mai auf Zollverein im Team-Wettbewerb um die Bronzemedaille gegen Italien, nachdem sie im Halbfinale 0:6 gegen die Niederländerinnen verloren. Während die deutschen Recurve- und Compound-Männer frühzeitig scheiterten, erreichten die Compound-Frauen mit Platz sechs eine gute Platzierung. Tickets für die Finals auf Zollverein gibt es an der Tageskasse.

 

 

 

Foto: Eckhard Frerichs / Das Recurve-Frauenteam mit Bundestrainer Oliver Haidn schießt am Sonntag um Bronze.

Recurve-Team: Frauen um Bronze, Männer erfüllen Erwartungen nicht
Nach zwei souveränen und lockeren 6:0-Siegen gegen die Teams aus Dänemark und Slowenien kam es im Halbfinale zum ewigen „Klassiker“ Deutschland vs. Niederlande. Für das DSB-Team ging es darum, den Titel zu verteidigen und den dritten großen Titel nach EM-Gold 2022 und WM-Gold 2023 zu gewinnen. Für die Niederländerinnen kam der Antrieb hinzu, mit dem Einzug in das Goldfinale, den Team-Quotenplatz für Paris 2024 zu gewinnen. Das deutsche Trio kam nicht so richtig in Tritt, die Niederländerinnen setzten den Druck in positive Energie um und dominierten mit starken Schüssen das Match. Ein überraschend deutliches 0:6 (53-57, 54-57, 51-53) war die Folge, was Bundestrainer Oliver Haidn nicht so recht schmeckte: „Wenn wir als amtierende Welt- und Europameister antreten, dann will man auch wieder in das Goldfinale und die Serie fortsetzen. Diese Serie hat heute ein Ende, aber unser Ziel ist, eine neue Serie zu starten. Am Sonntag wollen wir Bronze gewinnen.“ Dann ist Italien der Gegner.

Die deutschen Recurve-Männer in der Besetzung Florian Unruh, Moritz Wieser und Mathias Kramer hatten das große Ziel, den Team-Quotenplatz zu gewinnen. Dazu wäre der EM-Titel notwendig gewesen, doch das Aus kam bereits im 1/8-Finale gegen die Kroaten. Das 3:5 (55-56, 56-55, 53-53, 53-54) war ernüchternd, Florian Unruh meinte: „Es ist eng im Teilnehmerfeld. Das Match war nicht klar, beide Teams haben sich Fehler erlaubt. Wir hatten leider ein wenig Fehlentscheidungen auf unserer Seite.“ Zudem übernahm der beste deutsche Bogenschütze Verantwortung: „Ich für meinen Teil muss mein Schießen besser auf die Reihe kriegen. Mehr Ringe müssen kommen!“ Damit bleibt dem deutschen Team noch eine Möglichkeit, sich den Traum vom Team-Quotenplatz zu erfüllen, dann beim Last Qualifier in Antalya/TUR (16./17. Juni): „Wir sind nicht schlecht, aber irgendetwas hat bisher immer gefehlt. Es wird Zeit, dass diese Kleinigkeit mal auf unserer Seite ist und dass wir einmal durchkommen.“

Den größten Jubel, inklusive Tränen auf dem Platz gab es bei den niederländischen Frauen und den italienischen Männern: Beide Teams zogen in das Goldfinale ein und sicherten sich zugleich den Team-Quotenplatz für Paris, da beide Male auch die für Olympia gesetzten französischen Teams in das große Finale einzogen. Dementsprechend emotional reagierten die erfahrenen Gaby Schloesser (NED) und Mauro Nespoli (ITA): „Ich war sehr ängstlich während der Matches, glücklicherweise waren meine Teamkameraden unglaublich und schossen besser als ich. Ich muss für die Olympischen Spiele besser werden, aber jetzt ist Zeit zum Feiern und am Sonntag wollen wir unseren Titel verteidigen“, so der dreifache olympische Medaillengewinner Nespoli. Schloesser sagte: „Ich bin superglücklich, das Team bedeutet mir alles. Letztes Jahr war es sehr bitter, das Team-Ticket bei der WM zu verpassen. Es fühlt sich jetzt unglaublich an, und am Sonntag sind wir bereit, Gold zu gewinnen.“

 

 

 

 

Foto: Eckhard Frerichs / Zeigten einen guten Auftritt in Essen: Die Compounderinnen Marie Marquardt, Katharina Raab und Jennifer Walter (v.l.).

Compound-Team: DSB-Frauen überzeugen mit Platz sechs
Ähnlich wie bei den Recurve-Teams verhielt es sich bei den deutschen Compound-Mannschaften: Die Frauen mit Katharina Raab, Marie Marquardt und Jennifer Walter zeigten zunächst eine bärenstarke Leistung mit 232 Ringen gegen Österreich, ehe sie im 1/4-Finale den starken Türkinnen 228:234 unterlagen. Holger Hertkorn zeigte sich mit seinem Trio zufrieden: „Die Frauen haben das erste Match richtig stark geschossen, gegen die Türkinnen lief es nicht ganz so. Aber da können wir absolut zufrieden sein.“

Die Männer konnten es nicht sein. Sie unterlagen den später ins Finale einziehenden Italienern, dennoch waren die 224 Ringe zu wenig, wie auch Henning Lüpkemann eingestand: „Wir hätten besser abschneiden können. Ich habe vielleicht zu aggressiv geschossen, uns haben die Zehner gefehlt. Wir hätten uns unter dem Strich jeder zwei Ringe mehr gewünscht.“

Für die deutschen Compounder ist die EM damit beendet, kein deutscher Athlet erreichte den Final-Samstag. Die nächsten Maßnahmen sehen folgendermaßen aus: „Ein Teil fährt zum Grand Prix nach Porec/CRO (3.-8. Juni), dann kommt der Weltcup in Antalya/TUR (18.-23. Juni) und für Ruven steht noch die Junioren-EM in Ploiesti/ROU (8.-13. Juli) auf dem Programm“, so Hertkorn.

Die Begegnungen mit deutscher Beteiligung

Recurve-Team - Frauen

1/8-Finale
Deutschland vs. Dänemark 6:0 (58-53, 55-50, 56-47)

1/4-Finale
Deutschland vs. Slowenien 6:0 (55-54, 53-44, 54-49)

1/2-Finale
Deutschland vs. Niederlande 0:6 (53-57, 54-57, 51-53)

Recurve-Team Männer

1/8-Finale
Deutschland vs. Kroatien 3:5 (55-56, 56-55, 53-53, 53-54)

Compound-Team Frauen

1/8-Finale
Deutschland vs. Österreich 232:227

1/4-Finale
Deutschland vs. Türkei 228:234

Compound-Team Männer

1/8-Finale
Deutschland vs. Italien 224:228

Die Ansetzungen für den Final-Samstag der Compoundschützen im Stadion auf Zollverein (10.00 bis 16.00 Uhr)

Team
Bronze Frauen: Estland vs. Großbritannien
Gold Frauen: Türkei vs. Spanien
Bronze Männer: Dänemark vs. Frankreich
Gold Männer: Türkei vs. Italien

Mixed
Bronze: Luxemburg vs. Türkei
Gold: Niederlande vs. Kroatien

Einzel
Bronze Frauen: Hazal Burun (TUR) vs. Mariya Shkolna (LUX)
Gold Frauen: Elisa Roner (ITA) vs. Ella Gibson (GBR)
Bronze Männer: Mike Schloesser (NED) vs. Emircan Haney (TUR)
Gold Männer: Mathias Fullerton (DEN) vs. Shamai Yamrom (ISR)

Bogen-EM Essen: Bauer schießt auch im Einzel um Gold

10.05.2024

Katharina Bauer ist auf dem besten Weg, die „EM-Queen“ von Essen zu werden: Nach ihrem Einzug in das Mixed-Goldfinale mit Florian Unruh zog die Raublingerin auch in das Einzel-Goldfinale, in dem sie am Sonntag auf Zollverein auf die Spanierin Elisa Canales trifft. Mit Charline Schwarz und Katharina Raab überzeugten auch zwei weitere DSB-Frauen mit starken Leistungen und Platzierungen.

 

 

 

 

Foto: Eckhard Frerichs / Nicht zu stoppen in Essen: Katharina Bauer steht im Goldfinale des Einzels.

Recurve Einzel: Bauer lässt sich nicht aufhalten
Katharina Bauer greift nach dem Einzug in das Mixed-Goldfinale an der Seite von Florian Unruh auch im Einzel nach dem EM-Titel. Die Raublingern zeigte in den vier Matches der Ko-Runde Klasse, Konstanz und Nervenstärke: „Ich bin froh, dass ich die Ausgangslage als Qualifikations-Erste hatte, und so konnte ich mir einige Patzer leisten. Ich habe den Wind ein paar Mal komplett falsch eingeschätzt. Sonst waren die Pfeile echt gut geschossen!“ Nach zwei sicheren Auftaktsiegen ging es im Viertelfinale gegen die Schweizerin Olivia Doigo. Nach vier Passen hieß es 4:4 (28-29, 29-25, 27-25, 23-29), sodass eine fünfte Passe entscheiden musste: 28-27! Im Halbfinale das gleiche Spiel: Frankreichs Lisa Barbelin hieß die Gegnerin, der Verlauf war identisch: 28-27, 28-29, 27-26, 25-29. Abermals behielt die 28-Jährige die Nerven und behielt mit 28-25 die Oberhand. Der Jubel im deutschen Team kannte keine Grenzen, Bauer war überglücklich und bedankte sich beim Bundestrainer: „Es ist ein schönes Gefühl, das zweite Goldfinale erreicht zu haben. Es geht einem viel durch den Kopf, es ist aber nicht mein Goldfinale, sondern für uns alle. Heute hat Oliver (Haidn, Anm. d. Red.) einen großen Teil dazu beigetragen, er hat mich immer wieder beruhigt und in das Hier und Jetzt zurückgeholt. Das hat mir sehr geholfen.“ Im Goldfinale am Sonntag im Stadion auf Zollverein wartet nun mit der Spanierin Elisa Canales, die im vergangenen Jahr Silber bei den European Games gewann, eine Top-Schützin auf Bauer: „Ich erwarte ein cooles Match mit dem spanischen Temperament und der deutschen Wand dahinter.“ Der Leistung von Bauer muss man Respekt zollen, denn der Druck, der auf ihr und den anderen DSB-Teilnehmern lastet, ist enorm: „Aktuell sind alle Tage wichtig, unsere Qualifikation für Paris ist noch nicht abgeschlossen. Jeder Tag und Wettkampf zählt, und deswegen ist viel Anspannung dabei, und ich will zeigen, was ich kann und dass ich es verdient hätte bei den Olympischen Spielen dabei zu sein. Deswegen ist Sonntag für mich persönlich eine super Erfahrung wieder, einen Schritt weiterzukommen und eine bessere Bogenschützin zu werden.“ Und am Ende des kleinen Interviews gesteht die sympathische Blondine: „Ich hätte nicht gedacht, dass ich nach EM-Bronze vor zwei Jahren das toppen kann. Es ist schön, dass der Plan aufgeht, Schuss für Schuss zu machen, und ich für meine Entbehrungen belohnt werde.“

Eine Belohnung hätte definitiv auch Charline Schwarz verdient gehabt, denn die dreifache Team-Medaillengewinnerin (Olympia-Bronze 2021, EM-Gold 2022, WM-Gold 2023) schoss stark. Eine von insgesamt zehn Passen schloss sie mit 26 Ringen ab, ansonsten lautete das Resultat mindestens 28 Ringe. Dennoch musste sie sich im Viertelfinale mit 2:6 (26-27, 28-30, 28-27, 28-29) der Italienerin Tatiana Andreoli geschlagen geben, wurde Sechste und sagte: „Ich würde sagen, ich bin sehr zufrieden, aber das wäre gelogen, weil ich verloren habe. Prinzipiell bin ich aber mit den Scores und den Schüssen zufrieden.“

Elisa Tartler, dritte deutsche Starterin mit dem Recurvebogen, verlor ihr 1/16-Finale gegen die Spanierin Uanmunzage 4:6 und wurde 17.

 

 

 

 

 

Foto: Eckhard Frerichs / Ließ Pfeile und Haare gekonnt fliegen: Katharina Raab überzeugte im Compound-Einzel.

Jubel um Katharina Bauer und die deutschen Frauen, Enttäuschung dagegen bei den deutschen Männern. Denn sowohl Florian Unruh als auch Moritz Wieser verabschiedeten sich bereits im 1/16-Finale. Wieser zog gegen den Tschechen Richard Krejci mit 4:6 (28-28, 29-26, 25-27, 25-26, 28-28) den Kürzeren und sagte: „Die Enttäuschung ist schon groß, das Niveau ist in Europa einfach hoch. Es ist ärgerlich, weil ich in den Tagen gut drauf war. Leider habe ich ein paar Fehler gemacht, z.B. falsch angehalten und eine Passe inkonsequent geschossen. Das kann man sich nicht erlauben.“ Und auch Unruh, der vor zwei Jahren noch Vize-Europameister wurde, musste sich mit Platz 17 zufriedengeben. Im Stechen unterlag er dem Ukrainer Oleksii Hunbin mit der schlechteren Neun (28-29, 25-26, 27-26, 26-28, 29-27), auch weil er Probleme hatte: „Ich kam mit dem Licht nicht gut klar und habe zu viele Fehlentscheidungen getroffen. Bei der EM kann vom Erstrunden-Aus bis Goldfinale alles passieren. Mich stört mehr, dass ich heute so schlecht performt habe. Im Prinzip habe ich nur eine gute Passe geschossen, und das ist natürlich zu wenig.“

Compound-Einzel: Raab mit überzeugender Vorstellung auf Platz sieben
Im Compound-Einzel waren mit Katharina Raab und Sebastian Hamdorf nur zwei DSB-Schützen noch im Turnier. Hamdorf unterlag im 1/16-Finale dem an drei gesetzten Türken Emircan Haney mit 142:146 und ärgerte sich danach ein wenig über sich selbst: „Es war eine Passe. Ich wollte erst absetzen, habe ich dann aber nicht gemacht. Es war eine Acht, über die ich mich dann auch danach noch geärgert habe. Schade, weil er heute schlagbar war.“ Insgesamt zog er ein zufriedenes Fazit und lobte überschwänglich die EM-Ausrichter: „Mein Abschneiden ist okay, eine Runde hätte ich gerne noch überstanden. Im Großen und Ganzen ist das eine tolle EM: Es ist für mich mit die beste Veranstaltung, die ich je geschossen habe. Super organisiert!“ Super war auch das Abschneiden von Raab, die sich in den Tagen von Essen in hervorragender Verfassung präsentiert. Nach zwei Erfolgen in der Ko-Phase bedeutete erst die Italienerin Elisa Roner, die anschließend in das EM-Finale zog, Endstation. Mit Platz sieben und ihrer Leistung war die Wertacherin hochzufrieden: „Ich bin sehr zufrieden mit mir, habe schöne Matches geschossen, die Schüsse haben sich gut angefühlt. Ich bin unter den Top Acht, so weit bin ich bisher noch nie gekommen. Ich habe Spaß, es ist eine tolle Atmosphäre, ein tolles Team – es passt einfach alles hier.“

Die Begegnungen mit deutscher Beteiligung

Recurve-Einzel

1/16-Finale
Elisa Tartler vs. Irati Altuna Unamunzaga (ESP) 4:6 (26-28, 26-25, 23-26, 26-25, 25-29)Moritz Wieser vs. Richard Krejci (CZE) 4:6 (28-28, 29-26, 25-27, 25-26, 28-28)
Florian Unruh vs. Oleksii Hunbin (UKR) 5:6 (28-28, 25-26, 27-26, 26-28, 29-27, 9-9)
Katharina Bauer vs. Olha Chebotarenko (UKR) 6:2 (29-26, 26-27, 30-28, 27-26)
Charline Schwarz vs. Denisa Barankova (SVK) 6:0 (29-24, 28-26, 29-23)

1/8-Finale
Katharina Bauer vs. Jindriska Vanke Vaneckova (CZE) 6:0 (25-23, 29-25, 29-26)
Charline Schwarz vs. Madalina Amaistroaie (ROU) 6:0 (28-25, 29-27, 29-27)

1/4-Finale
Katharina Bauer vs. Olivia Doigo (SUI) 6:4 (28-29, 29-25, 27-25, 23-29, 28-27)
Charline Schwarz vs. Tatiana Andreoli (ITA) 6:2 (26-27, 28-30, 28-27, 28-29)

1/2-Finale
Katharina Bauer vs. Lisa Barbelin (FRA) 6:4 (28-27, 28-29, 27-26, 25-29, 28-25)

Compound-Einzel

1/16-Finale
Sebastian Hamdorf vs. Emircan Haney (TUR) 142:146
Katharina Raab vs. Viktoriia Diakova (AUT) 144:141

1/8-Finale
Katharina Raab vs. Alexa Misis Olivares (ESP) 146:144

1/4-Finale
Katharina Raab vs. Elisa Roner (ITA) 143:148

Bogen-EM Essen: „Jeder Treffer zählt!“

10.05.2024

Bei der Bogen-EM in Essen (5.-12. Mai) schießen die besten europäischen Bogenschützen um Titel, Medaillen und olympische Quotenplätze. Aber natürlich können auch Zuschauer und Bogensport-Anhänger zum Sportgerät greifen und dabei noch etwas Gutes tun unter dem Motto „Jeder Treffer zählt!“

 

 

 

 

Foto: TSB / Das Projekt "Jeder Treffer zählt" bei der EM in Essen unterstützt die Crowdfunding-Aktion des Thüringer Schützenbundes.

Gemeinsam mit DSB-Partner Toyota und dem Thüringer Schützenbund unterstützt der Deutsche Schützenbund bei der EM das Crowdfunding-Projekt „Jeder Treffer zählt“. Bei diesem Projekt fördert der Thüringer Schützenbund mit Trainerin Steffi Gräser, einer zertifizierten Trainerin für therapeutisches Bogenschießen, Kinder mit körperlichen und motorischen Beeinträchtigungen. Neben der Verbesserung der motorischen Fähigkeiten, einer besseren Körperspannung und -haltung geht es Gräser darum, „dass die Kinder Respekt voreinander haben, Regeln einhalten, Erfolge feiern und mit Niederlagen umgehen und somit wichtige Dinge, die sie für ihr weiteres Leben mitnehmen können.“ Und vielleicht findet der ein oder andere aus der Trainingsgruppe sogar den Weg in den Para-Leistungssport. Auch bei der EM gibt es zwei Schützen, die aus dem Rollstuhl schießend auf das Gold der Scheibe zielen.

Und das „Gold“, d.h. die Ringe neun und zehn, sind bei der Mitmach-Aktion der drei Partner im wahrsten Sinne des Wortes Geld wert. Denn Toyota gibt pro Treffer in das Zentrum einen Obolus für das Projekt „Jeder Treffer zählt“, das über die bekannte Toyota Crowd Plattform www.toyota-crowd.de läuft und als Ziel 4500 Euro hat. Denn noch sind die Bedingungen, unter denen Gräser das Training anleitet, nicht optimal: Die Grundausstattung wie Bögen, Pfeile, Scheiben, Auflagen, Pfeilfang, Therabänder etc. werden dringend benötigt.

Deswegen sind alle Interessierten in Essen herzlich dazu eingeladen, im „Try Achery Zelt“ zum Bogen zu greifen und die Pfeile in die Mitte zu platzieren. Und natürlich kann jeder gerne für das Projekt auch spenden.

Die in Deutschland bekannte Anfeuerung „Alle ins Gold“ hat damit bei der Mitmach-Aktion eine besondere Bedeutung, erfreut den Schützen und dient einem guten Zweck.

Bogen-EM Essen: Deutschland hat erste Medaille sicher

09.05.2024

Dramatik, Schreie, Freude! Der erste Tag der Ko-Phase bei der Bogen-EM in Essen (5.-12. Mai) brachte alle Emotionen zutage und sah am Ende ein freudestrahlendes deutsches Duo: Katharina Bauer (Raubling) und Florian Unruh (Berlin) stehen am Sonntag, 12. Mai, im Stadion auf Zollverein im Goldfinale des Recurve-Mixed Wettbewerbs gegen die Briten Bryony Pitman & Conor Hall. Tickets gibt es an der Tageskasse.

 

 

 

 

Foto: Eckhard Frerichs / Jubel bei Katharina Bauer und Florian Unruh über den Einzug in das Goldfinale.

Recurve-Mixed: Bauer & Unruh nervenstark und hochklassig
Von Position zwei aus gingen Katharina Bauer & Florian Unruh in den Wettkampf und mussten aufgrund ihrer guten Setzung erst im 1/8-Finale zum Bogen greifen. Das Duell gegen die Georgier gehörte quasi zum Aufwärmprogramm, beim 6:0 gaben sich Bauer & Unruh keine Blöße. Das sollte im Viertelfinale ganz anders sein, denn die Ukrainer Marchenko & Usach erwiesen sich als bärenstarke Gegner. Nach vier Passen hieß es 4:4 (40-36, 37-38, 38-39, 40-34), sodass ein Shootoff entscheiden musste. In diesem legte Bauer eine perfekte Zehn vor, die Unruh mit einer weiteren Zehn veredelte. Damit war das Halbfinale erreicht, in dem die Niederländer Wijler & van der Winkel warteten. Auch in diesem Match ging es hochklassig zu, und das DSB-Duo blieb erneut nervenstark und gewann nach einem 37-37 in der ersten Passe mit 40-38 und 36-35 das Match mit 5:1. „Ich bin sehr glücklich. Wir haben uns das absolut verdient. Wir haben schon in Schanghai sehr gut geschossen uns aber nicht belohnt. Hier haben wir unser Ding gemacht“, meinte Bauer. Unruh ergänzte: „Wir haben beide wirklich sehr gut geschossen. Im Finale will ich besser schießen als vor zwei Jahren.“ Damit ist der Auftritt eines deutschen Teams im Finalstadion sicher, was auch für die weiteren Entscheidungen in Einzel und Team den Druck etwas nimmt, wie Bauer meint: „Das macht es auf jeden Fall leichter, dass wir dabei sind. Es ist schön, dass man dem Verband und den Fans sagen kann: Deutschland ist dabei!“
Im Finale warten die Briten, die sich als wahre Shootoff-Spezialisten erwiesen: In drei ihrer vier Ko-Matches blieben Bryony Pitman & Conor Hall cool und siegten in der Verlängerung, so auch im Halbfinale, als sie die Türken beim 19-19 dank der besseren Zehn in die Schranken wiesen: „Nur Shootoffs“, lautete demnach die passende Zusammenfassung von Hall, und Pitman freut sich auf das Finale: „Es ist natürlich aufregend, im Finale zu stehen. Die Atmosphäre wird definitiv gut sein, weil ein deutsches Team im Finale steht.“ Das Bronzematch bestreiten die Niederlande und die Türkei.

Recurve-Einzel: Fünf DSB-Schützen im 1/16-Finale
Im Einzel mussten mit Mathias Kramer, Moritz Wieser und Elisa Tartler drei deutsche Athleten am ersten Tag der Ko-Phase antreten. Zwei kamen „durch“, Wieser und Tartler gewannen ihre Matches im 1/24-Finale deutlich gegen die Konkurrenten aus Armenien bzw. Belgien. Nach ihrem 6:0 meinte Tartler: „Es war natürlich nur ein Match, aber wir sehen es als kompletten Matchtag und nicht als einzelnes Match. Es war auf jeden Fall ganz gut, dass wir den Wind probieren konnten und haben ein paar Sachen gefunden, wo ich morgen drauf achten werde.“ Dagegen ist für EM-Debütant Mathias Kramer die EM im Einzel gelaufen. Nach einem Auftaktsieg gegen einen Rumänen ereilte ihn gegen Alex Wise (GBR) beim 2:6 das Aus. Somit gehen fünf (von sechs) DSB-Recurver am Freitag, 10. Mai, in das 1/16-Finale. Kramer muss sich jedoch nicht allzu sehr grämen, denn es erwischte auch etablierte Schützen wie Gaby Schloesser (NED) oder Veronika Marchenko (UKR). Und die Weltmeisterin von Berlin 2023, Marie Horackova (CZE), rettete sich erst über den erfolgreichen Stechschuss in die nächste Runde.

Compound-Mixed: Hamdorf & Raab werden Neunte
Sebastian Hamdorf & Katharina Raab vertraten die deutschen Farben im Compound Mixed-Wettbewerb. Und das Duo schlug sich wacker, bezwang zunächst die Schweizer souverän 151:149 und bekam es dann im Achtelfinale mit den Italienern Elisa Roner & Michea Godano zu tun. Und die Italiener erlaubten sich keine Schwäche, lediglich einer ihrer 16 Pfeile fand nicht die Zehn, sodass Hamdorf & Raab mit 153 Ringen in die Niederlage einwilligen mussten: „Ein bisschen besser hätte ich schießen können, Kathi war sehr gut. Das Abschneiden ist okay, aber eine Runde mehr wäre nice gewesen“, meinte Hamdorf. Raab freut sich bereits auf Einzel- und Teamentscheid: „Ich werde mich auf jeden Fall morgen daran erinnern, wie ich heute geschossen habe. Ich war zufrieden mit meiner Leistung.“ Auf die perfekten Bedingungen angesprochen, meint sie: „Gegen Wind hätte ich nichts, den habe ich zu Hause auch, ich kann damit umgehen.“
Das können sicherlich auch die Goldfinalisten. Am Samstag treffen Mike Schloesser & Sanne de Laat (Niederlande) und Amanda Mlinaric & Domagoj Buden (Kroatien) aufeinander. Die Niederländer hatten in ihrem Halbfinale gegen die Luxemburger beim 159:156 wenig Probleme, Schloesser zeigte sich hochzufrieden: „Wir sind natürlich superglücklich, dass wir nach Gold greifen. Wir haben sehr gut als Team gearbeitet, hatten eine gute Kommunikation, haben sehr gut geschossen und uns vertraut.“ Von ihren 48 Pfeilen in der Ko-Phase gingen lediglich vier in die Neun, im Achtelfinale blieb das Duo mit 160 Ringen makellos. Was die Briten auf der Recurve-Seite waren, waren die Kroaten mit dem nicht-olympischen Compoundbogen: Sowohl im Viertel- (Spanien) als auch im Halbfinale (Türkei) mussten Mlinaric & Buden in das Stechen, beide Male schlugen ihre Pfeile in der Zehn ein. Die erst 22-jährige Mlinaric: „Ich fühle mich großartig. Das Shootoff war aufregend und stressig, zum Glück war meine Zehn ein X. Domagoj und ich arbeiteten heute sehr gut. Ich hoffe auf Gold und glaube, dass wir es schaffen können.“

 

 

 

 

 

Foto: Eckhard Frerichs / Und Jubel bei den deutschen Teammitgliedern und Fans.

Compound-Einzel: Zwei DSB-Athleten im 1/16-Finale
Fünf von sechs DSB-Schützen mussten in den ersten zwei Runden des Compound-Wettbewerbs an die Schießlinie antreten – nur einer schaffte den Sprung in die nächste Runde. Sebastian Hamdorf gewann sein Match souverän 143:139 und meinte danach: „Das war ein guter Tag für mich, das kommt aber vor allem, weil mein Fan-Club dabei ist. Meine „alte“ Mannschaft von Mexiko mit Pia (Eibeck), Kristina (Heigenhauser) und Marcel (Trachsel, Anm. d. Red.). Für das erste Match sind 143 Ringe in Ordnung. Ich hatte eine schwächere Passe dabei mit einer Acht, dann kam ein bisschen Wind auf, der meinen Gegner etwas irritiert hat.“ Dagegen mussten Henning Lüpkemann, Ruven Flüß, Jennifer Walter und Marie Marquardt in der ersten bzw. zweiten Ko-Runde die Segel streichen. Für EM-Debütantin Marquardt kein Beinbruch: „Es waren sehr gute Bedingungen, deswegen hätte mehr drin sein können. Ich hatte Probleme mit meinem Timing, die Schüssen haben zu lange gedauert, und dann war der Schuss nicht mehr so ruhig.“ An der Nervosität lag es jedoch nicht: „Ich war heute deutlich entspannter und selbstbewusster, vielleicht war das mein Problem.“ Somit stehen die gesetzte Katharina Raab und Hamdorf am Freitag, 10. Mai, im 1/16-Finale, wobei vor allem auf Hamdorf mit dem Türken Emircan Haney ein „dicker“ Brocken erwartet: „Im nächsten Match schieße ich gegen den Vorrunden-Dritten, da muss ich fünf Ringe draufpacken, ansonsten wird es schwierig.“

Am Freitag, 10. Mai, geht es in allen weiteren Wettbewerben ans „Eingemachte“, dann wird sowohl in den Einzel als auch Teamwettbewerben bis einschließlich der Halbfinals geschossen. Am 11. (Compound) und 12. Mai (Recurve) finden dann jeweils ab 10.00 Uhr die Finals im Stadion auf Zollverein statt. Tickets dafür gibt es an der Tageskasse.

Die Begegnungen mit deutscher Beteiligung

Recurve-Mixed
Bauer & Unruh vs. GEO 6:0 (38-37, 38-35, 39-37)
Bauer & Unruh vs. UKR 5:4 (40-36, 37-38, 38-39, 40-34 – 20:19)
Bauer & Unruh vs. NED 5:1 (37-37, 40-38, 36-35)

Compound-Mixed
Hamdorf & Raab vs. SUI 151:149
Hamdorf & Raab vs. ITA 153:159

Recurve-Einzel

1/48-Finale
Mathias Kramer vs. Tamas Moreh (ROU) 6:0 (28-26, 29-26, 28-27)

1/24-Finale
Moritz Wieser vs. Andrey Hovhannisyan (ARM) 7:1 (27-27, 28-26, 29-27, 29-27)
Mathias Kramer vs. Alex Wise (GBR) 2:6 (26-28, 28-28, 29-29, 25-26)
Elisa Tartler vs. Charlotte Destrooper (BEL) 6:0 (28-26, 24-21, 28-26)

Compound-Einzel

1/48-Finale
Marie Marquardt vs. Jaqueline Ringström (SWE) 139:144
Jennifer Walter vs. Andrea Nicole Moccia (ITA) 141:141 (10:10)
Ruven Flüß vs. Marcel Pavlik (SVK) 143:137

1/24-Finale
Henning Lüpkemann vs. Stas Modic (SLO) 142:142 (9:10)
Sebastian Hamdorf vs. Alexander Kullberg (SWE) 143:139
Ruven Flüß vs. Michea Godano (ITA) 141:143

Bogen-EM Essen: Top-Leistungen und Rekorde in der Qualifikation

08.05.2024

Katharina Bauer mit persönlicher Bestleistung von 680 Ringen, der Franzose Thomas Chirault mit 692 Ringen und französischem Rekord, die Spanierin Andrea Munoz mit persönlicher Bestleistung von 707 Ringen sowie der niederländische Weltranglisten-1. Mike Schloesser mit dem Top-Ergebnis von 714 Ringen. Die Qualifikation der EM bot sowohl bei den Recurvern als auch den Compoundern gleich zu Beginn reichlich Schlagzeilen.

 

 

 

Foto: Eckhard Frerichs / Gehen als Nummer zwei im Mixed in die Ko-Phase: Katharina Bauer und Florian Unruh.

Recurve: Bauer schraubt ihre Bestleistung auf 680 Ringe
Bauer setzte sich mit zweimal 340 Ringen auf die Spitzenposition im 81 Athletinnen umfassenden Teilnehmerfeld der Recurverinnen. Das bedeutete persönliche Bestleistung für Bauer, die diese jüngst erst beim Weltcup in Schanghai auf 677 geschraubt hatte. Bundestrainer Oliver Haidn ordnete das Ergebnis ein: „Kathi war überragend. Es ist das zweithöchste Ergebnis, das je in Deutschland geschossen wurde, nur Lisa Unruh hat einmal drei Ringe mehr geschossen.“ Bauer selbst war auch zufrieden: „Ich bin natürlich mega-glücklich und es ist cool, dass ich hier zeigen kann, was ich im Training schon ab und zu zeige. Ich bin noch nicht da, wo ich hinmöchte, aber ich bin auf einem guten Weg und es gibt mir Zuversicht für die nächsten Tage. Für heute ist die Ausgangsposition gut, in den nächsten Tagen werden die Karten neu gemischt.“ Und da auch Charline Schwarz (666, 6. Platz) und Elisa Tartler (658, 15. Platz) gut schossen, sprang für das DSB-Trio Rang eins in der Teamwertung heraus mit fünf Ringen vor den Italienerinnen. „Es wäre schön, dort anzuknüpfen, wo wir die letzten Wettkämpfe aufgehört haben. Aber wir halten den Ball flach und machen unsere Schüsse. Wenn jeder sein Bestes gibt, ist vieles möglich“, so Bauer zur guten Ausgangslage für die Team-Welt- und Europameisterinnen.

Bei den Männern dominierten die Franzosen den Wettkampf. Thomas Chirault stellte mit 692 einen neuen Rekord für sein Land auf, und da auch seine Teamkollegen stark schossen, siegten die Franzosen mit 23 (!) Ringen und neuem Europarekord in der Teamwertung: „Wir wollen hier Gold gewinnen, weil wir auch in Paris Gold holen wollen. Und deshalb ist es wichtig, im Vorfeld der Olympischen Spiele einige Wettbewerbe zu gewinnen, um vorbereitet zu sein“, so Chirault durchaus selbstbewusst. Das deutsche Team in der Besetzung Florian Unruh (679, 8. Platz), Moritz Wieser (677, 9. Platz) und Mathias Kramer (664, 32. Platz) geht von Position fünf in die Ko-Phase des Teamwettbewerbs und damit mit nicht optimalen Voraussetzungen, wie Bundestrainer Oliver Haidn einschätzt: „Von der Platzierung sind wir im Männerbereich nicht von Glück gesegnet. Zunächst müssen wir - einen Sieg gegen Schweden/Kroatien vorausgesetzt - gegen die Türkei antreten und bei einem Sieg gegen Frankreich und somit exakt gegen die beiden Nationen, die Team-Quotenplätze haben, und deswegen ganz anders in das Turnier gehen können. Frankreich hat einen Europarekord geschossen, sie sind der absolute Top-Favorit hier bei der EM. Aber auch mein Team hat sich weiterentwickelt, es wird aber definitiv nicht leicht.“

Unruh, der einige Zeit das Ranking angeführt hatte, sah seine Leistung zwiegespalten: „Ich habe gut angefangen, dann eine zeitlang geschwächelt. Leider war die letzte Passe nicht so gut (52 Ringe, Anm. d. Red.). Ich hätte besser schießen müssen, es war quasi kein Wind, die Sonne war hinter den Wolken. Meine Ausgangslage ist ganz okay, auch für das Team als Fünfter, aber ich hätte natürlich gerne ein paar Ringe mehr beigesteuert.“

 

 

 

 

 

Foto: Eckhard Frerichs / Katharina Raab kam bis auf einen Ring an ihre internationale Bestleistung heran.

Compound: Raab nur einen Ring unter internationaler Bestleistung
Am Nachmittag waren die Compoundschützen an der Reihe. Bei bestem Wetter und Sonnenschein fanden die insgesamt 70 Männer und 47 Frauen beste Bedingungen vor. Am besten kam damit – natürlich – Mike Schloesser/NED klar. Der Weltranglisten-1. und EM-Titelverteidiger wurde seiner Favoritenrolle gerecht und ging mit 714 Ringen als Erster aus der Qualifikation: „Es lief besser als zuletzt in Schanghai. Am Anfang waren die Konditionen etwas herausfordernd, danach sehr gut. Natürlich ist mein Ziel, den Titel zu verteidigen und gute Schüsse zu machen. Das war ein guter Anfang.“

Den hatten sich auch die deutschen Compound-Männer gewünscht, doch Sebastian Hamdorf (695, 30.), Henning Lüpkemann (694, 32.) und Ruven Flüß (682, 58.) blieben allesamt ein wenig unter den eigenen Möglichkeiten. „Mein Wettkampf war durchwachsen, mein Bogen schießt ein wenig mit mir, anstatt ich mit dem Bogen. Es ist mein erstes wichtiges internationales Turnier unter 700 Ringen, das ist unter diesen Bedingungen schon ein wenig traurig“, meinte Lüpkemann. Glaubt aber gleichzeitig, dass es an den folgenden Tagen besser wird: „In der Ko-Runde schieße ich immer besser als in der Vorrunde – ich weiß nicht warum – es sollte etwas gehen in der Finalrunde.“ Und hofft dabei auf nicht so gute Voraussetzungen wie in der Qualifikation: „Mir hätten etwas schwierigere Bedingungen geholfen, bei diesen Bedingungen ist es gegen die Profis schwer.“

Bei den Frauen schloss etwas überraschend die Spanierin Andrea Munoz die Qualifikation als Führende ab. Mit 707 Ringen überbot sie ihre bisherige Bestleistung um drei Ringe und war dementsprechend hochzufrieden: „Das war ein wunderschönes Schießen, ich bin stolz auf mich. Ich möchte so weiterarbeiten wie heute und wenn dann noch das notwendige Glück dazu kommt, hoffe ich, dass es weit nach oben geht.“
Das Ziel haben auch die deutschen Frauen, und Katharina Raab zeigte, dass mit ihr zu rechnen ist: 692 Ringe brachte sie auf die Scheibe: „Ich bin sehr zufrieden, liege mit dem Ergebnis nur einen Ring unter meiner internationalen Bestleistung und lasse mich jetzt überraschen. Ich freue mich auf meine Matches und gehe mit Motivation ran.“ Und das auch im Team mit Marie Marquardt (682, 27. Platz) und Jennifer Walter (673, 37. Platz). Letztgenannte „hatte zu Beginn ein technisches Problem am Bogen, was wir in der Pause behoben haben“, so Trainer Holger Hertkorn. Und Raab gibt die Marschroute für das Trio, das von Rang acht in den Teamwettkampf geht, aus: „Wir geben alle unser Bestes und hoffen, dass wir damit im Team weitkommen.“

Am Donnerstag, 9. Mai, beginnen um 9.00 Uhr im Sportpark Am Hallo die Ko-Runden im Einzel. Zudem wird eine Team-Runde im Recurve sowie im Mixed-Wettbewerb mit dem olympischen Bogen bis einschließlich der Halbfinals geschossen.

Bogen-EM Essen: Kim Bui zu Gast bei den Bogenschützen

08.05.2024

Am Trainingstag der Bogen-EM in Essen mischte sich ein in Sportlerkreisen bekanntes, in Bogenkreisen unbekanntes Gesicht, unter die Teilnehmer: Kim Bui, ehemalige Weltklasse-Turnerin, stattete dem deutschen EM-Recurveteam und den europäischen Bogenschützen einen Besuch ab, um sich vorzustellen.

 

 

 

 

Foto: DSB / Kim Bui inmitten des deutschen Recurveteams bei der EM in Essen.

Der Grund: Kim Bui steht während der Olympischen Spiele in Paris zur Wahl für die IOC-Athletenkommission und konkurriert dort mit 31 anderen hochkarätigen aktiven und ehemaligen Sportlerinnen und Sportlern um eine von insgesamt vier Positionen. Wahlberechtigt sind alle teilnehmenden Sportler in Paris, Bui würde gerne der ausscheidenden deutschen Fecht-Olympiasiegerin Britta Heidemann folgen: „Der DOSB hat mich vorgeschlagen, und ich habe nicht lange gezögert. Die Bandbreite der Kandidaten ist sehr groß, es gibt bekannte und unbekanntere Athleten, olympische Medaillengewinner und Sportler ohne olympisches Edelmetall. Ich kann meine Chancen sehr schwer einschätzen.“

Neben der Vorstellung beim deutschen Team bekam die dreifache Olympia-Teilnehmerin Bui auch wertvolle Tipps von der ehemaligen ukrainischen Bogenschützin Viktoriya Koval, die 2012 in London ebenfalls für die Athleten-Kommission antrat und als Fünfte hauchdünn scheiterte: „Die Hauptarbeit wird vor Ort sein, die Athleten anzusprechen und zur Wahl zu motivieren. Das haben mir auch Britta Heidemann und Claudia Bokel gesagt, dass man in Paris viel Überzeugungsarbeit leisten muss.“

Dass sie für den Job prädestiniert ist, zeigt allein die Tatsache, dass sie 13 Jahre lang als Athletensprecherin im Deutschen Turner-Bund fungierte und die Athleteninteressen auf nationaler Ebene verbandsintern vertrat: „Das möchte ich jetzt gerne auf internationaler Bühne fortführen, auch um einen Einblick in die Weltbühne des Sports zu bekommen“, schildert sie ihre Motivation.

 

 

 

 

Foto: DSB / Kim Bui machte auch beim Bogenschießen eine gute Figur.

Bei den Bogenschützen hinterließ sie auf jeden Fall Eindruck, erst recht, als sie ihr Können mit dem ihr unbekannten Sportgerät unter Beweis stellte: „Ich glaube, ich war nicht so schlecht, die Gruppierung meiner Pfeile war gut. Max (Weckmüller, Anm. d. Red.) hat gesagt, man merkt, dass ich Leistungssportlerin war und die Umsetzung gut gelungen ist. Das Körpergefühl als Turnerin ist einfach da.“

Bogen-EM Essen: „Wir geben alles!“

07.05.2024

Einen Tag vor Start der Bogen-EM in Essen (8. bis 12. Mai) fand das offizielle Training für alle 293 Schützinnen und Schützen aus 38 Nationen statt. Darunter waren auch die zwölf Athleten des Deutschen Schützenbundes, die bei Sonnenschein und besten Bedingungen ihre Pfeile fliegen ließen. Das ARD-Morgenmagazin war vor Ort und strahlt den Bericht am Mittwoch, 8. Mai, in der Sendung ab 5.30 Uhr aus.

 

 

 

 

Foto: Eckhard Frerichs / Das deutsche Compoundteam will bei der Heim-EM in Essen vor allem im Mannschaftswettbewerb angreifen.

Von 9.00 bis 12.00 Uhr waren zunächst die Recurve-Schützen im Sportpark Am Hallo. Natürlich mit dem erfahrenen Florian Unruh, der in Essen seine sechste EM schießen wird, aber auch EM-Novize Mathias Kramer. Der zeigte sich gut gelaunt: „Das Training lief in Ordnung, ich bin motiviert und zuversichtlich. Ich sehe die EM nicht als besonderes Turnier an, ich freue mich einfach hier zu sein.“ Damit sprach er fast wie Unruh, der vor zehn Jahren EM-Gold in Echmiadzin/ARM gewann und vor zwei Jahren Vize-Europameister in München wurde: „Ich gehe wie immer in die Veranstaltung rein. Es ist nichts Besonderes mehr, eine Heim-Veranstaltung zu haben, da es die dritte in Folge ist. Es ist ein Wettkampf wie jeder andere, es sprechen nur ein paar mehr Leute deutsch. Und es ist definitiv gut organisiert, das freut einen.“ Unruh ist optimistisch („Es ist so eng, dass man keine Vorhersagen treffen kann. Ich denke aber schon, dass ich weit kommen werde, der Sieg ist auch drin.“), der Fokus der deutschen Recurve-Männer liegt aber vor allem auf dem Team-Wettbewerb, denn in Essen wird auch ein Team-Quotenplatz für Paris 2024 vergeben: „Wir haben seit dem Weltcup in Korea gute Fortschritte gemacht“, sagt Kramer und Unruh ergänzt: „Wir haben in der Vergangenheit gezeigt, dass wir Matches gegen gute Gegner gewinnen können. Wir geben alles!“

Das trifft natürlich auch auf die DSB-Recurverinnen zu. Katharina Bauer, Charline Schwarz und Elisa Tartler testeten (Bauer: „Es ist gut, wenn man alles austesten kann. Vor allem wenn ein bisschen Wind reinkommt, aus welcher Richtung er kommt und von wo man ihn am besten ablesen kann.“), schossen ihre Pfeile, tauschten sich aus, anschließend stand Schwarz dem ARD-Team Rede und Antwort. Team-Europa- und -Weltmeisterin Bauer war bis zuletzt nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte („Ich bin während des Weltcups krank geworden, deswegen konnte ich nicht so trainieren, wie gewollt. Ich hoffe aber, dass ich meine Technik abrufen kann und denke, dass ich dennoch in einer guten Form bin.“), glaubt aber, gute Chancen zu haben: „Wenn jeder von uns alles gibt, dann ist alles möglich, weil wir ein richtig starkes Team sind – sowohl die Frauen als auch die Männer. Am Ende muss man schauen, dass es für so viel wie möglich reicht.“

So viel wie möglich wollen natürlich auch die deutschen Compounder in Essen rausholen. Dafür steht Holger Hertkorn, dem Disziplinveranwortlichen, ein Mix aus erfahrenen und unbeschwerten Athleten zur Verfügung. Junior Ruven Flüß fehlte zunächst bei der Nachmittags-Session, da er zunächst noch sein Mathe-Abitur schreiben musste („Die Arbeit war ganz gut, ich habe die Aufgaben gut verstanden.“). Die anderen DSB-Compounder, die zunächst im Regen schießen mussten, zeigten sich zufrieden mit den Bedingungen: „Das Training war sehr gut, der Platz ist offen, aber so – wie es aussieht – nicht arg windig“, meinte Jennifer Walter und Sebastian Hamdorf ergänzte: „Wenn es so bleibt, wie es heute war, sind es optimale Bedingungen. Ich würde gerne die 700 Ringe knacken, das können wir alle Drei.“ Über die Ziele äußerten sich beide folgendermaßen: „Ein gutes Mannschaftsergebnis ist das Hauptziel, im Einzel können wir mit ganz viel Glück weitkommen, aber das ist bei der Konkurrenz sehr schwierig“, meint Hamdorf. Walter will hoch hinaus: „Ich würde gerne eine Medaille gewinnen. Wir geben unser Bestes und verfolgen unser Ziel.“

 

 

 

 

Foto: Eckhard Frerichs / Florian Unruh war u.a. im Fokus des ARD-Morgenmagazins.

Am Mittwoch, 8. Mai, wird es dann Ernst für alle Athleten. Ab 9.00 Uhr fliegen die Qualifikations-Pfeile, alle Athleten versuchen dann auf 70 (Recurve) bzw. 50 Meter (Compound), ihre 72 Pfeile so mittig wie möglich zu platzieren und sich die bestmögliche Ausgangsposition für die Ko-Runden zu verschaffen. Der Eintritt für Zuschauer ist frei, die zudem auch alle Dinge finden, die das Bogensport-Herz begehrt: Die Firmen Beiter, Bignami, Dream Bow Factory, Hoyt, JVD, Krüger Schießscheiben, Novaery und Wiawis sind allesamt mit Ständen bzw. Zelten vor Ort.

Das deutsche Team bei der EM in Essen

Recurve: Charline Schwarz (Feucht), Katharina Bauer (Raubling), Elisa Tartler (Berlin), Moritz Wieser (Trostberg), Florian Unruh (Berlin), Mathias Kramer (Lähden)
Compound: Katharina Raab (Wertach), Jennifer Walter (Weil Schöbuch), Marie Marquardt (Potsdam), Sebastian Hamdorf (Bad Segeberg), Henning Lüpkemann (Sigmaringen), Ruven Flüß (Dinslaken)
Betreuer: Oliver Haidn, Holger Hertkorn, Reinhard Kisselbach, Grit Reimann, Harald Kruse, Dirk Marz, Harry Vohs

Bogen-EM Essen: Die Einzel-Tickets für Paris sind vergeben

06.05.2024

Jubel bei den Teams aus Österreich, Estland, der Türkei, den Niederlanden, Slowenien und der Ukraine: Aus diesen sechs Bogen-Nationen kommen die Schützinnen und Schützen, die sich beim europäischen Olympia-Qualifikationsturnier in Essen durchsetzten und mit einem Einzelplatz für das olympische Bogenturnier in Paris belohnt wurden.

 

 

 

Foto: Eckhard Frerichs / Reena Parna (EST), Elisabeth Straka (AUT) und Elif Berra Gokkir (TUR, v.l.) gewannen die Einzel-Quotenplätze bei den Frauen.

Bei den Frauen setzten sich Elisabeth Straka (AUT), Reena Parna (EST) und Elif Berra Gokkir (TUR) durch. Straka und Parna gewannen ihre Halbfinals mit 6:0 bzw. 6:4 und hatten damit das Ticket für die französische Hauptstadt in der Tasche. Das 6:2 (25-26, 29-24, 29-28, 28-27) im Finale für Straka war nur noch für die Ergebnislisten relevant. „Ein Traum ist für mich wahr geworden, ich kann es noch gar nicht glauben. Ich bin immer stärker, wenn ich Druck habe, und so war es auch heute. Ich bin aktuell die einzige Bogenschützin in Österreich, sodass ich keine Chance habe, über das Team den Quotenplatz zu gewinnen. Jedes Match war ein Wahnsinn, es ist mein größter Erfolg. Bisher haben sich erst zwei österreichische Bogenschützinnen in der olympischen Geschichte für Olympia qualifiziert (das war 1984 Ursula Valenta und 2016 Laurence Baldauff, Anm. d. Red.)“, jubelte Straka. Für Parnat war es dagegen fast schon Routine: „Es ist bereits das vierte Mal, dass ich die Olympia-Qualifikation geschafft habe. Einmal bin ich nicht hingegangen, und das hat wirklich wehgetan. Ich habe Erfahrung mit dieser Art von Turnieren. Ich wusste, dass ich hier alles geben musste, und das habe ich auch getan. Das Gefühl, sich zu qualifizieren, ist immer wie beim ersten Mal, es ist unglaublich. Als ich das erste Mal zu den Olympischen Spielen ging, habe ich kein Match gewonnen, beim zweiten Mal habe ich ein Match gewonnen und natürlich will ich jetzt mehr.“

Laut wurde es im Bronzematch zwischen der 17-jährigen Türkin Gokkir und der ein Jahr älteren Niederländerin Quinty Roeffen. Die Türkin lag bereits 4:0 vorne, die Niederländerin zog gleich und erzwang ein Stechen. In diesem legte Gokkir eine Zehn vor, die Roeffen mit einer Neun nicht kontern konnte. „Ich bin sprachlos und freue mich über den Quotenplatz hoffe aber, dass wir uns noch den Team-Quotenplatz holen“, so die 17-Jährige.

 

 

 

 

Foto: Eckhard Frerichs / Der Niederländer Steve Wijler wurde seiner Favoritenstellung gerecht und sicherte sich den Turniersieg im Quotenplatzturnier.

In der Männer-Konkurrenz waren bereits nach den Halbfinals die Quotenplatzgewinner klar, da mit Steve Wijler und Senna Roos zwei Niederländer die Vorschlussrunde erreicht hatten. Da aber nur ein Platz pro Nation vergeben wird, konnten sich auch Ziga Ravnika (SLO) und Mykhailo Usach (UKR) über das Paris-Ticket freuen. „Ich war zwar schon bei den Olympischen Spielen, aber jetzt geht es mir viel besser. Es ist schwer, dort hinzukommen, und ich möchte einfach ein gutes Ergebnis erzielen. Mein Quotenplatz ist sehr wichtig für das ganze Land und meine Familie. Nachdem ich bei den ersten Olympischen Spielen alleine war, möchte ich in Paris nicht alleine teilnehmen. Wir sind ein wirklich gutes Team. Lass es uns machen“, meinte Ravnika, der im Bronzematch 6:5 (28-28, 27-29, 28-27, 28-27, 27-29, 9:8) gegen den Ukrainer Usach gewann. Dieser grämte sich jedoch keineswegs, schließlich hatte auch er Großartiges geschafft: „Das Gefühl ist unbeschreiblich, weil es das erste Mal ist, dass ich an so einem Wettkampf teilnehme. Paris wären die ersten Spiele für mich, aber ich hoffe natürlich, dass wir uns auch mit dem Team qualifizieren.“ Gleiches gilt für die starken Niederländer, die im Goldmatch Seite an Seite standen und auch dort ihre Stärke bewiesen. Der Weltranglisten-Achte Wijler besiegt seinen 21-jährigen Teamkollegen Roos 6:2 (29-26, 30-28, 29-30, 30-29) und meinte danach: „Der Quotenplatz war unser Ziel, und wir haben es geschafft. Ich bin zuversichtlich, noch den Team-Quotenplatz zu gewinnen, weil wir ein gutes Team haben. Wir waren als Team in Tokio, und ich würde es gerne wieder zusammen machen. Wir haben es verdient.“

Damit hat Europa folgende Quotenplätze für Paris inne

Team Frauen: Deutschland, Frankreich
Team Männer: Türkei, Frankreich
Einzel Frauen: Tschechien, Spanien, Großbritannien, Italien, Österreich, Estland, Türkei
Einzel Männer: Deutschland, Spanien, Moldawien, Niederlande, Slowenien, Ukraine

Ein Bericht von dem Quotenplatzturnier zeigt der WDR am Montagabend um 19.30 Uhr in seiner Sendung Lokalzeit Essen/Ruhr. Der Beitrag steht ab 21.00 Uhr in der Mediathek zur Verfügung.

Am Dienstag, 7. Mai, folgt das offizielle Training für die Bogen-Europameisterschaft, die am 8. Mai mit der Qualifikation beginnt. Dann sind auch die insgesamt zwölf deutschen Bogenschützen – sechs mit dem Recurve-, sechs mit dem Compound-Bogen, dabei. Bis einschließlich 10. Mai wird auf dem Sportplatz Am Hallo geschossen, die Medaillen werden dann am 11. und 12. Mai im Stadion auf Zollverein vergeben. Tickets für das Finalstadion gibt es bei Ticketmaster.de

Bogen-EM Essen: Favoriten noch alle im Olympia-Rennen dabei

05.05.2024

Tag eins des europäischen Olympia-Qualifikationsturniers in Essen ist vorüber, und alle Favoriten sind noch mit dabei. Die Entscheidungen über die jeweils drei Einzel-Quotenplätze für Frauen und Männer für die Olympischen Spiele in Paris fallen am Montag, 6. Mai, im Stadion Am Hallo. Tickets für das Final-Wochenende der EM am 11. & 12. Mai gibt es bei Ticketmaster.de

 

 

 

 

Foto: Eckhard Frerichs / Tag eins der Bogen-Wettkämpfe in Essen fand bei wechselnden Winden statt.

So bekannte Namen wie Steve Wijler (NED), Mauro Nespoli (ITA) oder Gaby Schloesser (NED) setzten sich bei bewölktem Himmel und leichtem Wind durch und stehen im Viertelfinale. Aber auch junge, aufstrebende Athleten wie die 17-jährige Türkin Elif Berra Gokkir oder die ein Jahr ältere Quinty Roeffen (NED) sind noch zwei Siege vom großen Ziel entfernt – einem Quotenplatz für Olympia in Paris. Der dreifache olympische Medaillengewinner Nespoli sagt: "Ich fühle ein bisschen Druck, weil dieses Turnier der erste Weg nach Paris ist. Wir wollen mit dem Team dabei sein, deswegen wäre es wichtig, jetzt schon einen ersten Fuß bei den Olympischen Spielen zu haben." Natürlich träumt auch eine Außenseiterin wie Elisabeth Straka von den Spielen in Paris, in Essen machte sie große Schritte dorthin: "Der Tag war mega und hätte nicht besser laufen können. Ich habe in der Qualifikation fast Bestleistung geschossen, was mir natürlich Selbstvertrauen für die Matches gegeben hat. Ich werde den Tag morgen genauso angehen wie sonst und so, wie es mein Trainer mir sagt: "Mach das, was du kannst!"

Bereits in der Qualifikation lagen bei den Männern die Favoriten vorne: Steve Wijler (NED) gewann mit 675 Ringen, der Olympia-Zweite von Tokio, der Italiener Mauro Nespoli, positionierte sich auf Platz drei (668 Ringe). Bei den Frauen verließ die junge Türkin Elif Berra Gokkir den Rasenplatz im Stadion Am Hallo als Führende. Mit ihren 665 Ringen lag sie nur einen Ring unter ihrer Bestleistung und hatte am Ende acht Ringe Vorsprung vor der Zweitplatzierten, der Österreicherin Elisabeth Straka.

Vor der finalen Entscheidung am 6. Mai über die Einzelplätze und der Vergabe des jeweils einen Team-Quotenplatzes am 12. Mai haben die europäischen Bogenschützen folgende Quotenplätze für Paris 2024 gewonnen:

 

 

 

 

Foto: Eckhard Frerichs / Mauro Nespoli hat das klare Ziel, beim Qualifikationsturnier in das Finale einzuziehen und den Quotenplatz zu gewinnen.

Team Frauen: Deutschland, Frankreich
Team Männer: Türkei, Frankreich
Einzel Frauen: Tschechien, Spanien, Großbritannien und Italien
Einzel Männer: Deutschland, Spanien und Moldawien

 

1/8-Finals des Olympia-Qualifikationsturniers in Essen

Frauen
Elif Berra Gokkir (TUR) vs. Urska Cavid (SLO)
Gaby Schloesser (NED) vs. Reena Parnat (EST)
Anastasia Pavlova (UKR) vs. Quinty Roeffen (NED)
Mikaella Moshe (ISR) vs. Elisabeth Straka (AUT)

Männer
Steve Wijler (NED) vs. Keziah Chabin (SUI)
Ziga Ravnikar (SLO) vs. Den Habjan Malavasic (SLO)
Mauro Nespoli (ITA) vs. Mykhailo Usach (UKR)
Conor Hall (GBR) vs. Senna Roos (NED)


Bogen-EM Essen: Die letzten Fakten & Zahlen

03.05.2024

Einen Tag vor dem Start des Olympia-Qualifikationsturniers am 5. Mai lernen die dortigen Teilnehmer im offiziellen Training das Qualifikationsfeld kennen. Die EM-Teilnehmer absolvieren am 7. Mai ihr offizielles „Kennlern-Training“ im Sportpark Am Hallo. Was es sonst noch Wissenswertes gibt – die letzten Fakten & Zahlen zur EM.

 

 

 

 

Foto: Eckhard Frerichs / 2022 bei der EM in München waren die DSB-Recurver obenauf mit insgesamt fünf Medaillen.

Teilnehmer: 150 Recurve-Schützen aus 36 Nationen schießen zunächst um die jeweils drei olympischen Einzelplätze im „European Continental Qualifier“ am 5. & 6. Mai. Zwei Tage später beginnt die EM mit dann 293 Sportlern aus 38 Nationen, die dann mit Recurve- und Compound-Bogen bestritten wird. Dabei wird vom 5.-10. Mai im Sportpark am Hallo geschossen, die Medaillen werden am 11. & 12. Mai im eigens errichteten Stadion auf dem Werner-Müller-Platz auf dem Gelände Zeche Zollverein vergeben.

Titelverteidiger: Einen Titel zu gewinnen, ist schwer. Einen Titel zu verteidigen noch schwerer. Vielleicht liegt es an diesem ungeschriebenen Gesetz, dass mit Mike Schloesser/NED (Compound) nur ein Einzel-Europameister von München 2022 den Weg nach Essen geht, um erneut nach der EM-Krone zu greifen. Im Umkehrschluss bedeutet das, es wird definitiv drei neue Einzel-Europameister geben.

Quotenplätze: Die Besonderheit der EM in Essen ist die zeitliche Nähe zu den Olympischen Spielen in Paris. Nach dem letzten Pfeil in Essen sind es nur noch 74 Tage bis zum ersten Wettkampfpfeil in der französischen Hauptstadt. Und dort wollen – verständlicherweise – alle Schützen mit dem olympischen Recurve-Bogen hin. Vor der EM haben vier europäische Teams (Frauen: Deutschland & Frankreich / Männer: Türkei & Frankreich) das Maximum an drei Plätzen gewonnen. Dazu kommen noch drei Einzelplätze bei den Männern für Deutschland, Spanien und Moldawien sowie vier Einzelplätze bei den Frauen für Tschechien, Spanien, Großbritannien und Italien bei den Frauen. In Essen kommen jeweils drei Einzelplätze (Entscheidung am 6. Mai) sowie jeweils ein Teamplatz bei Frauen & Männern (Entscheidung am 12. Mai) hinzu.

Bewegtbild: Vom Final-Wochenende in Essen wird jeder Pfeil zu sehen sein: Die Compound-Finals am 11. Mai können via Archery+ ebenso im Livestream verfolgt werden wie die Recurve-Entscheidungen am 12. Mai im ZDF im Livestream. Das ZDF plant zudem am gleichen Tag einen Beitrag in der Sendung Sportstudio live (ab 16.15 Uhr). Und in der Woche dürfte es weitere Bilder aus der Stadt an der Ruhr geben, so beispielweise am Mittwoch, 8. Mai im ARD-Morgenmagazin.

EM-Statistik GER: 1968 fand die erste Bogensport-Europameisterschaft statt (nur im Recurve), in Essen steigt zum 28. Mal das wichtigste Championat des Kontinents. Seit 1994 werden die Europameister auch im Compound ermittelt, seit 2010 auch in Mixed-Wettbewerben. Deutschlands Bogenschützen konnten über alle Wettbewerbe und Disziplinen hinweg 36 (8x Gold, 16x Silber, 12x Bronze) Medaillen gewinnen. Als Europameister krönten sich: Rudolf Schiffl 1974 und Florian Kahllund 2014 (Recurve Einzel), Kristina Berger 2012 (Compound Einzel), 1974 und 2010 die Männer-Team Recurve, 1998 und 2022 das Frauen-Team Recurve und 2012 das Frauen-Team Compound.

Programmheft: Die wichtigsten Informationen zur EM, den beiden Bogenarten, dem DSB-Team und die offiziellen Grußworte gibt es im digitalen Programmheft.

Tickets: Für das Final-Wochenende am 11. & 12. Mai hat der Deutsche Schützenbund ein Stadion auf dem Werner-Müller-Platz auf Zeche Zollverein errichtet. Dieses bietet ca. 1.000 Menschen Platz. Tickets zu erschwinglichen Preisen (Tagesticket 15 Euro & ermäßigt 12 Euro / Wochenendticket 25 Euro & 22 Euro) gibt es unter www.ticketmaster.de oder an der Tageskasse.

WAE-Kongress: Bevor die Sportler in Aktion treten, haben die Amts- und Würdenträger der World Archery Europe, des europäischen Bogensportverbandes, das Wort. Auf dem Kongress am 4. Mai im Erich Brost Pavillon auf dem Dach der Kohlenwäsche auf dem Welterbe Zollverein kommen die Delegierten um WAE-Präsident Mario Scarzella zusammen. Als besondere Gäste sind zudem Prof. Dr. Ugur Erdener und Tom Dielen, Präsident und Generalsekretär des Bogensport-Weltverbandes, Andrea Milz, Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt des Landes Nordrhein-Westfalens, und DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels vor Ort. Neben diversen Berichten stehen u.a. Wahlen von Präsidiums- und Komiteemitgliedern auf dem Programm.

 

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Bogen-EM Essen: Der Feinschliff wird in Düsseldorf geholt

03.05.2024

Nur noch wenige Tage, dann schwirren die Pfeile in Essen (Tickets für das Final-Wochenende bei Ticketmaster.de). Zunächst beim olympischen Quotenplatzturnier im Einzel (5./6. Mai), ehe am 8. Mai die Bogen-EM in Essen startet. Um sich dort in allerbester Verfassung zu zeigen, sind die deutschen Recurve-Schützen nochmals in einem Kurz-Trainingslager.

 

 

 

 

Foto: Lisa Haensch / Florian Unruh zeigt es an: Die EM in Essen steht kurz bevor.

Dies befindet sich nicht weit von Essen entfernt: In Düsseldorf wird Bundestrainer Oliver Haidn mit seinen sechs Auserwählten und seinem Betreuerstab vom 3. bis 5. Mai nochmals zusammenkommen, um dort an Feinheiten zu arbeiten. Dabei geht Haidn bewusst in die Leichtathletikhalle neben dem Fußballstadion: „Dort sind wir wetterunabhängig, können an der Technik arbeiten und unter Laborbedingungen nochmals das Tuning überprüfen.“ Dann wird Co-Trainer und „Tuning-Pabst“ Reinhard Kisselbach im Mittelpunkt stehen und die Abstimmung der Bögen nochmals genauestens überprüfen.

Und natürlich wird auch die Form überprüft. Die war beim deutschen Frauen-Trio beim Weltcup in Schanghai gut – u.a. Teambronze, 7. Platz von Elisa Tartler und persönliche Bestleistung von Katharina Bauer mit 677 Ringen – bei den Männern muss noch mehr kommen, um sich den Traum vom Team-Quotenplatz zu erfüllen. Dazu können sich Florian Unruh, Moritz Wieser und Mathias Kramer der Unterstützung und Gegnerschaft der türkischen Männer erfreuen, die ebenfalls in Düsseldorf dabei sind, um sich vorzubereiten: „Das ist gut für uns, da wir dann Mannschafts-Wettkampftraining machen können“, so Haidn. Die türkischen Männer haben durch WM-Silber im vergangenen Jahr den Team-Quotenplatz bereits in der Tasche.

Am Vormittag des 6. Mai reist das deutsche Recurve-Team dann nach Essen an, wo Athletiktraining und Regeneration (6. Mai) sowie das offizielle Training (7. Mai) ansteht, ehe am 8. Mai um 9.00 Uhr die EM mit der Qualifikation beginnt. Katharina Bauer fiebert dem Turnier entgegen: „Auf die EM freue ich mich schon sehr. Nach München und Berlin ist das der dritte „Heimwettkampf“ für mich, und ich bin mir sicher, dass der DSB wieder etwas ganz Großartiges auf die Beine stellen wird.“ Sie selbst ist guter Dinge: „Ich habe mich gut vorbereitet und werde auf jeden Fall alles geben, um Deutschland auf höchstem Niveau zu vertreten!“

 

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Bogen-EM Essen: Bewegtbild-Berichterstattung von der EM

30.04.2024

Wenn in Essen die Europameister gekürt und die Medaillen vergeben werden, dann stehen die Athleten im Fokus. In dem der Zuschauer und von zahlreichen Kameras, denn die Entscheidungen am Final-Wochenende (11./12. Mai) werden übertragen. Noch besser ist es natürlich live vor Ort, Tickets gibt es bei www.ticketmaster.de

 

 

 

 

Foto: Eckhard Frerichs / Das Final-Wochenende der Bogen-EM wird weltweit zu sehen sein.

Der „Recurve-Sonntag“ wird vom ZDF abgedeckt. Zum einen läuft der Livestream und zeigt alle zehn Matches im Team, Mixed und Einzel. Zum anderen planen die Mainzer eine Zusammenfassung im TV im Rahmen der Sendung Sportstudio live (12. Mai ab 16.15 Uhr), die vom Deutschen Spring-Derby in Hamburg schwerpunktmäßig berichtet.

Und auch die Compound-Fans müssen nicht in die Röhre gucken, sondern können – wenn sie den Weg nach Essen nicht schaffen – über Archery+ die Entscheidungen verfolgen. Dies ist allerdings nicht kostenlos: Für zehn Euro pro Finaltag sind die Matches dort zu verfolgen. Und wer sich auch die folgenden Bogensport-Events dort ansehen will, der erhält mit dem Coupon-Code pfeil2024 20 Euro Rabatt auf das Jahresabo und zahlt somit 30 Euro anstelle der 50 Euro.

Darüber hinaus gibt es auch Bilder weltweit: TV-Sender aus Frankreich, der Türkei, Italien, Indien, Südost-Asien und Latein-Amerika haben die Rechte erworben und werden über die EM berichten.

Olympia-Team der Franzosen nachgemeldet
Derweil haben die Franzosen ihr Recurve-Team nachgemeldet. Nachdem sie die offizielle Frist verstreichen ließen, meldeten sie nun ihr Olympia-Team, das beim Weltcup in Schanghai einen starken Eindruck hinterließ. Damit nehmen nunmehr 293 Athleten aus 38 Nationen teil. Dies kann natürlich auch Einfluss auf die Entscheidung der Team-Quotenplätze haben, denn beide französischen Teams sind als Gastgeber automatisch für Paris 2024 gesetzt. So sind mit den deutschen und französischen Frauen sowie den türkischen und französischen Männern vier Teams am Start, die sich bereits in voller Stärke für Paris qualifiziert haben.

 

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Bogen-EM Essen: Zwölf Mal absolute Weltklasse

25.04.2024

Olympiasieger, Welt- und Europameister sind bei der Bogen-Europameisterschaft in Essen (5. bis 12. Mai) am Start und zählen natürlich zu den Favoriten auf Titel und Medaillen. Zwölf der Ausnahmekönner werden in aller Kürze vorgestellt. Tickets für das Final-Wochenende am 11./12. Mai gibt es bei Ticketmaster.de

 

 

 

 

Foto: World Archery / Olympiasieger und Weltmeister Mete Gazoz/TUR zählt in Essen natürlich zu den Top-Favoriten.

Recurve Männer
Mete Gazoz/TUR (Weltranglisten-6.): Er ist Olympiasieger und Weltmeister und möchte das schaffen, was noch keiner vor ihm geschafft hat: den zweiten Olympiasieg in Folge. Und dem jungen Türken (24) ist das durchaus zuzutrauen, denn er kann sich auf den Punkt fokussieren.

Mauro Nespoli/ITA (Weltranglisten-3.): Nespoli ist seit Jahren der beste italienische Bogenschütze und hat einen breiten Erfahrungsschatz. Ihm gelangen Medaillengewinne bei allen Top-Events (u.a. Gold und 2x Silber bei Olympia), und er gilt als einer der Schützen mit dem höchsten Zuggewicht (23,6 kg).

Florian Unruh/GER (Weltranglisten-11.): Der dominante Bogenschütze in Deutschland ist ein wahres Allround-Talent, denn nicht nur auf der olympischen 70m-Scheibe ist er ein Könner, sondern auch im Feld. Dort gewann der Olympia-Fünfte von Tokio u.a. mehrere WM-Titel und die World Games.

 

 

 

 

 

 

Foto: World Archery / Als Nummer eins der Compound-Weltrangliste geht die Britin Ella Gibson in die EM in Essen.

Recurve Frauen
Penny Healey/GBR (Weltranglisten-5.): 19 Jahre jung ist Penny Healey erst, die im vergangenen Jahr den Durchbruch in die Weltspitze schaffte und zwischenzeitlich sogar die Weltrangliste anführte. Siege bei den European Games (Einzel und Team) sowie ein Weltcupsieg ließen ihren Stern aufgehen. 

Marie Horackova/CZE (Weltranglisten-4.): Es war eine der größten Überraschungen in der Bogensport-Geschichte: Marie Horackova gewann im vergangenen Jahr WM-Gold und zeigte in den drei entscheidenden Matches unglaubliche Stärke, indem sie ihren Kontrahentinnen nicht einen Punkt überließ.

Katharina Bauer/GER (Weltranglisten-12.): Nach EM-Bronze im Einzel 2022 strebt Katharina Bauer auch in Essen nach ganz vorne. Die Team-Europa- und Weltmeisterin hat sich in der Weltklasse etabliert und steigerte ihre Bestleistung beim ersten Weltcup der Saison in Schanghai auf 677 Ringe in der Qualifikation.

Compound Männer
Mike Schloesser/NED (Weltranglisten-1.): Wenn jemand in einem Präzisionssport den Spitznamen „Mr. Perfect“ hat, ahnt man schon, in welchen Sphären sich Mike Schloesser bewegt. Der Niederländer dominiert seit Jahren die internationale Szene und will in Essen seinen EM-Titel verteidigen

Jozef Bosansky/SVK (Weltranglisten-2.): Das Jahr 2023 war das Jahr des Jozef Bosansky. Der Slowake zeigte mit den Siegen bei den European Games und zwei Weltcups, das auch im höheren Alter (47) noch Top-Leistungen möglich sind. Als Lohn wurde er zum Compoundschützen des Jahres gewählt.

Mathias Fullerton/DEN (Weltranglisten-3.): In Top-Form wird sich Mathias Fullerton in Essen präsentieren. Beim Weltcup in Schanghai war er Erster der Qualifikation und kam mit 714 Ringen knapp an seine Bestleistung (717) heran. Mit dem Sieg beim Weltcupfinale 2023 zeigte der erst 20-Jährige, dass er die Zukunft des Compoundschießens ist.

Compound Frauen
Ella Gibson/GBR (Weltranglisten-1.): Noch jung an Jahren (23), aber bereits hoch dekoriert: Das ist Ella Gibson. Die Britin schoss in den vergangenen zwei Jahren wie ein Pfeil in die Höhe und räumte bei den internationalen Meisterschaften mächtig ab. U.a. ihr Weltrekord von 715 Ringen führte sie auf Weltranglistenplatz eins.

Tanja Gellenthien/DEN (Weltranglisten-4.): Schon länger dabei ist die 28-jährige Dänin, die mit dem US-amerikanischen Compound-Star Braden Gellenthien verheiratet ist. Nach Einzel-Gold (2021) und Team-Gold (2022) strebt sie bei der EM in Essen den „Gold-Hattrick“ an.

Elisa Roner/ITA (Weltranglisten-7.): Der Stern von Elisa Roner ging ebenfalls im vergangenen Jahr auf: Die junge Italienerin gewann die European Games in Krakau und sicherte sich auch ihre erste Medaille im Weltcup. Nachdem sie sich im Februar 2024 den Titel in der Halle sicherte, hätte sie gegen den Outdoor-Titel sicherlich nichts einzuwenden.

 

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Europameisterschaften

Bogen-EM Essen: 287 Athleten aus 38 Nationen

18.04.2024

Nun steht es fest: An der Bogen-Europameisterschaft in Essen (5. bis 12. Mai) nehmen 287 Athleten aus 38 Nationen teil. Diese werden um die zehn zu vergebenen EM-Titel – jeweils Einzel und Team der Frauen und Männer sowie Mixed im Recurve und Compoundbereich – schießen. Tickets für das Final-Wochenende am 11./12. Mai gibt es bei www.ticketmaster.de

 

 

 

 

Foto: Eckhard Frerichs / Wollen wieder wie vor zwei Jahren jubeln: Bundestrainer Oliver Haidn und Florian Unruh.

Damit sind die Zahlen nahezu identisch mit denen von der EM in München 2022. Vor zwei Jahren nahmen 295 Schützen aus 40 Ländern teil. In Essen starten Athleten aus A wie Armenien bis U wie Ukraine. Die meisten Teilnehmer – die Maximalanzahl von zwölf – stellen die Teams aus Deutschland, Großbritannien, Italien, Polen, der Türkei und der Ukraine. Als „Einzelkämpfer“ ist ein Sportler aus Serbien am Start.

Mit Mike Schloesser/NED (Compound Männer) ist lediglich ein Titelverteidiger am Start, die drei anderen Titelträger von München, Isabell Carpenter/GBR (Compound Frauen), Alvarino Garcia/ESP (Recurve Männer) und Gulnaz Coskun/TUR (Recurve Frauen), verpassten die Qualifikation bzw. stehen nicht in der Meldeliste.  

Vor der EM, die am 7. Mai mit der Qualifikation offiziell beginnt, steigt das kontinentale Olympia-Qualifikationsturnier (5./6. Mai) im Einzel. In diesem werden jeweils drei Plätze bei den Recurve-Frauen und -Männern ausgeschossen, 150 Athleten (85 Männer und 65 Frauen) aus 36 Nationen nehmen daran teil.

Die deutschen Schützen tangiert das Olympia-Qualifikationsturnier im Einzel nicht, da sie im Frauen-Bereich durch den WM-Titel bereits einen Team-Quotenplatz (= 3 Einzelplätze) für Paris gewonnen haben und auch im Männer-Bereich durch den Sieg von Florian Unruh bei den European Games 2023 „versorgt“ sind. Die Männer haben vielmehr das große Ziel, aus dem einen Olympia-Startplatz drei Plätze zu machen. Dazu müssen sie EM-Gold mit der Mannschaft gewinnen oder bestes Team hinter den bereits qualifizierten Türken sein. Die französischen Recurver - als Gastgeber für die Olympischen Spiele mit zwei Team-Quotenplätzen für Frauen und Männer gesetzt - sind nicht für die EM gemeldet.

Das deutsche Team für die EM

Recurve: Charline Schwarz (Feucht), Katharina Bauer (Raubling), Elisa Tartler (Berlin), Moritz Wieser (Trostberg), Florian Unruh (Berlin), Mathias Kramer (Lähden)
Compound: Katharina Raab (Wertach), Jennifer Walter (Weil Schöbuch), Marie Marquardt (Potsdam), Sebastian Hamdorf (Bad Segeberg), Henning Lüpkemann (Sigmaringen), Ruven Flüß (Dinslaken)
Betreuer: Oliver Haidn, Holger Hertkorn, Reinhard Kisselbach, Grit Reimann, Harald Kruse, Dirk Marz, Harry Vohs

 

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Bogen-EM Essen: „Die Kulisse ist einmalig!“

16.04.2024

Bei der Bogen-Europameisterschaft in Essen (5. bis 12. Mai) feiern die DSB-Schützen zum dritten Mal in drei Jahren Heimrecht bei einem internationalen Großereignis. Wie Bundestrainer Oliver Haidn und Holger Hertkorn als Disziplinverantwortlicher Compound dies beurteilen, wie sie die Konkurrenz einschätzen und warum sich Zuschauer das Top-Event nicht entgehen lassen sollten, sagen die beiden Verantwortlichen im Doppel-Interview. Tickets für das Final-Wochenende der EM gibt es bei www.ticketmaster.de

 

 

 

 

Foto: World Archery / Alles immer im Blick: Bundestrainer Oliver Haidn glaubt, dass sein Team in allen Wettbewerben Chancen hat.

Die Qualifikation ist beendet. Wie zufrieden wart ihr mit den Leistungen und den Ergebnissen?
Haidn: „Die Ergebnisse entsprachen insgesamt den Erwartungen. Im Damenbereich haben Charlie und Kathi zum Teil Weltklasseniveau gezeigt. Im Herrenbereich hätte die 680 auch jetzt schon das eine oder andere Mal fallen sollen. Das war nur jedoch nur im C-Programm der Fall. Das reicht noch nicht.“
Hertkorn: „Ich bin relativ zufrieden. Die meisten Athleten hatten innerhalb der zwei Qualifikationstage eine deutliche Steigerung. Für uns ist es erst der Beginn der Freiluft-Saison. Nicht alle hatten bereits viel Zeit, draußen zu trainieren. Bei Katharina Raab z.B. lag in der Heimat bis vor kurzem noch Schnee. Die zwei Lehrgänge im Vorfeld waren zwar auf 50m, aber noch in der Halle. Daher sind sicherlich noch Steigerungen in den Ergebnissen zu erwarten.“

Gab es Überraschungen oder Besonderheiten?
Haidn: „Überraschend für die Mannschaft war mitunter der sehr couragierte Auftritt von Mathias. Als Youngster hat er hier das etablierte Feld doch etwas „aufgemischt“. Leider konnte die „Jugend“ mit Elina, Jonny und Clea noch nicht ganz durchstarten. Aber ihre Zeit kommt. Diesmal dürfen und sollen es die „Erfahrenen“ nochmals machen.“
Hertkorn: „Besonders überrascht hat Ruven Flüß, der sich nach einer eindrucksvollen Aufholjagd am zweiten Tag mit sehr guten Ergebnissen, gerade in den Final-Matches, als Junior in das Team geschossen hat.“

Wie sehen nun die knapp drei Wochen bis zur EM aus? Was macht ihr bzw. eure Athleten bis zum EM-Start?
Haidn: „Nach einer kurzen regenerativen Phase mit Heimaturlaub geht es über das Training an den Stützpunkten zum Weltcup nach Shanghai und nach einem Vorbereitungslehrgang in Düsseldorf direkt zur EM nach Essen.“
Hertkorn: „Die Athletinnen und Athleten bereiten sich neben ihrem Beruf individuell auf die EM vor. Jeder weiß, woran er noch ein wenig Feinschliff legen muss. Wir treffen uns einen Tag vor offiziellem Beginn der EM, damit die Teams noch ein letztes Mal vorher zusammen trainieren können.“

 

 

 

 

 

Foto: DSB / Holger Hertkorn wäre eine Top Ten-Platzierung schön, eine Medaille sensationell.

Wir werden versuchen, unseren Heimvorteil wieder zu nutzen!

Bundestrainer Oliver Haidn

Bei den vergangenen Top-Events auf deutschem Boden habt ihr mit fünf bzw. zwei Medaillen mächtig abgeräumt, Oliver. Gibt es eine Fortsetzung in Essen? Was spricht dafür, was evt. dagegen?
Haidn: „Natürlich wollen wir wieder Medaillen – bei jedem Event und gerade auch bei der Heim-EM. Aber Essen wird im Olympiajahr nochmals deutlich stärker besetzt sein als die EM in München. Wir werden versuchen, unseren Heimvorteil wieder zu nutzen. Die organisatorischen Vorbereitungen hierzu sind in vollem Gange. Zudem hoffen wir auf viele Fans. Das hat uns in München und Berlin gut gepuscht. Wir werden in Essen gute Ergebnisse unserer Mannschaft sehen. Wie weit dies in Medaillen mündet, bleibt abzuwarten.“

Holger, ein achter Platz bei der EM in München war eure beste Platzierung. Gibt es Hoffnung, dass es in Essen noch etwas höher hinausgeht?
Hertkorn: „Die Hoffnung ist immer da. Es wird jedoch schwer. Gerne würden wir im Einzel eine Medaille holen, da dies auch einen Quotenplatz für die World Games im nächsten Jahr bedeuten würde. In Anbetracht der immer mehr zunehmenden Professionalisierung in anderen Nationen sind wir hier aber eindeutig in einer Außenseiterrolle.“

Neben den Medaillen peilen die Recurve-Männer auch den Team-Quotenplatz an. Dazu müssen sie Europameister werden. Ist das realistisch, Oliver?
Haidn: „Wir haben unsere Chancen in allen Wettbewerben - mit allen Teilmannschaften, also auch im Teamwettbewerb der Herren. Eine Mannschaft wird den Team-Quotenplatz in Essen im Herrenbereich holen. Warum nicht also wir? Wenn wir konzentriert und entschlossen agieren und „unser Ding“ machen, dann ist alles möglich.“

Wer werden die härtesten Konkurrenten bei der EM sein?
Haidn: „Die europäische Spitze ist im Augenblick hochklassig sehr breit gefächert. Im Herren- und Damenbereich sind das im Teamwettbewerb gleichermaßen Italien, Frankreich, die Türkei, Spanien, Großbritannien und die Niederlande.“
Hertkorn: „Die Niederlande wird u.a. mit Mike Schloesser sicherlich ein Wort mitreden, genauso wie Dänemark mit Mathias Fullerton. Jozef Bosansky aus der Slowakei war im letzten Jahr sehr erfolgreich. Im allgemeinen ist die Türkei, Estland und auch Frankreich stark einzuschätzen. Bei den Damen muss man auf jeden Fall an Großbritannien mit Ella Gibson vorbei.“

Habt ihr einen Geheim-Tipp? Also, auf wen sollten die Zuschauer achten?
Haidn: „Die amtierenden Einzelweltmeister aus Berlin Marie Horackova (CZE) und Mete Gazoz (TUR) gehören sicher zum absoluten Favoritenkreis. Beide schießen eine sehr gute Technik. Die sollte man sich in jedem Fall auch anschauen.“
Hertkorn: „Einen Geheimtipp habe ich nicht. Das Niveau ist in den letzten Jahren dermaßen gestiegen, dass auf jeden Fall von vielen Athletinnen und Athleten großer Sport zu erwarten ist. Es gibt mittlerweile einige "Stars", international wie national, die man als Bogensportbegeisterter hautnah auf der EM erleben kann. So nah wie dort kommt man an die sonst nicht so einfach ran.“

Ich hoffe auf ein großartiges Bogensportspektakel mit hervorragenden Leistungen und toller Stimmung!

Disziplinverantwortlicher Compound Holger Hertkorn

Die Finals werden im Stadion auf Zeche Zollverein geschossen. Warum sollten Zuschauer dahinkommen?
Haidn: „München und Berlin haben superspannende Bogensportwettkämpfe gezeigt. Unsere Athleten gehören auch in Essen zum Favoritenkreis. Das so nah und so präsent miterleben zu können, wird für jeden Bogensportfan sicher ein unvergleichliches Erlebnis.“
Hertkorn: „Allein die Kulisse ist einmalig. Vor einem UNESCO-Welterbe Weltklasse-Bogensport erleben zu können, bietet sich nicht alle Tage. Unser Team, Recurve wie Compound, wird sein Möglichstes tun, um in der Finalarena zu stehen. Ich hoffe auf ein großartiges Bogensportspektakel mit hervorragenden Leistungen und toller Stimmung.“

Mit welchem Ergebnis wärt ihr bei der EM zufrieden?
Haidn: „Wenn es unseren Athleten gelingt, ihr Potenzial abzurufen, wenn es darauf ankommt, dann würde mich das sehr freuen. Der Rest ergibt sich.“
Hertkorn: „Top-Ten wäre schön, eine Medaille sensationell.“

 

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Bogen-EM Essen: Spielt der Heimvorteil eine Rolle?

12.04.2024

Fünf Medaillen bei der EM in München 2022, Gold und Silber bei der WM in Berlin 2023. Die deutschen Bogenschützen räumten bei den vergangenen zwei Top-Events im eigenen Land mächtig ab und hoffen natürlich auf eine ähnliche Bilanz bei der EM in Essen (5.-12. Mai). Da stellt sich natürlich die Frage: Haben die Erfolge etwas mit dem Heimvorteil zu tun?

 

 

 

 

Foto: Lisa Haensch / Weiß mit dem Pfeil umzugehen: Florian Unruh ist seit Jahren Deutschlands bester Bogenschütze.

Florian Unruh, bester deutscher Recurveschütze, gewann insgesamt dreimal die Silbermedaille (EM-Einzel und -Mixed sowie WM-Mixed) und wurde von Kollegin Michelle Kroppen mit sagenhaften fünf Medaillen sogar noch übertroffen. Dennoch macht er eine Einschränkung bezüglich des Einflusses des Heimvorteils auf die Ergebnisse: „Ich denke, dass es im Bogensport nur ein wirklicher Vorteil ist, wenn man auf dem entsprechenden Platz schon oft geschossen hat. Ansonsten ist es zwar sehr schön, einen Wettkampf im eigenen Land zu haben, aber es gibt aus meiner Sicht dann keinen Heimvorteil.“

Und so ist in Essen sportlich der Heimvorteil - anders als in München und Berlin - nicht gegeben. Im letzten bzw. vorletzten Jahr hielten die DSB-Athleten noch Lehrgänge auf dem Turniergelände ab (zumindest auf dem der Qualifikation), in Essen gibt es dieses Privileg nicht.

Compoundschützin Jennifer Walter, die den DSB bei der WM in Berlin vertrat und nun bei der EM in Essen an die Schießlinie gehen wird, sieht vor allem praktische Dinge als Vorteil: „Man kann Gewohntes essen und trinken, was die perfekte Grundlage beim Schießen ist. Des Weiteren haben wir keine Zeitverschiebung und müssen beim Packen keine Abstriche machen. Man kann viel flexibler seine privaten Dinge mitnehmen, und was uns Sportler sehr entlastet, sind die eigenen Plätze für unsere Bögen. Auch, dass wir nicht auf den Shuttle angewiesen sind, ist eine Erleichterung.“

Blickt man auf die vergangenen sieben kontinentalen Titelkämpfe fällt eines auf: Traditionell starke Bogennationen profitieren durchaus vom Heimvorteil. So gewann die Türkei 2021 zweimal Gold im eigenen Land, die Briten holten Silber und Bronze bei der EM 2016 in Nottingham, die Niederländer räumten in Amsterdam 2012 mit dreimal Gold und einmal Bronze ebenso ab wie die Italiener zwei Jahre zuvor in Rovereto (1x Gold, 4x Silber, 2x Bronze) und das DSB-Team 2022. Demgegenüber stehen die Europameisterschaften in Legnica/POL 2018 und Echmiadzin/ARM 2104, bei denen die Gastgeber – definitiv keine Bogensport-Nationen – leer ausgingen.

 

 

 

 

 

Foto: Eckhard Frerichs / Jennifer Walter fiebert in Essen ihrer EM-Premiere entgegen.

Unruh ist auf jeden Fall noch nicht „satt“, vielmehr stacheln die großartigen Erfolge in der Vergangenheit weiter an: „Wir werden auf jeden Fall alles geben, um hoffentlich noch erfolgreicher und in möglichst vielen Medaillenfinals zu sein als bei der letzten Heim-EM in München.“ Der Fokus ist dabei vor allem auf eins gerichtet: „Das Hauptziel ist natürlich für das Männerteam der Mannschaftsquotenplatz für Olympia.“ Dazu muss der EM-Titel im Team her bzw. das deutsche Trio muss beste Mannschaft hinter den bereits qualifizierten Franzosen und Türken sein.

Auch Walter fiebert dem Event entgegen: „Es ist schön, dass man von Leuten umgeben ist, die man kennt. Der Ansporn ist groß, gut zu schießen. Und natürlich ist es sehr gute Werbung für unseren Sport. Und vielleicht findet ja der ein oder andere durch die EM zu unserem Sport.“ Deutsche Medaillen wären dabei sicherlich hilfreich, denn erfolgreichen Vorbildern eifert man natürlich viel lieber nach.

 

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Bogen-EM Essen: Das deutsche Compound-Team steht

09.04.2024

Im hessischen Bürstadt flogen am Wochenende zahlreiche Pfeile, denn die Compound-Schützen schossen ihre EM-Qualifikation. An deren Ende machte der Disziplinverantwortliche Holger Hertkorn den Nominierungsvorschlag für die Heim-EM in Essen (5.-12. Mai), den der Bundesausschuss Spitzensport noch absegnen muss.

 

 

 

Foto: Eckhard Frerichs / Das voraussichtliche EM-Compoundteam v.l.: Sebastian Hamdorf, Katharina Raab, Henning Lüpkemann, Jennifer Walter, Ruven Flüß und Marie Marquardt.

Jennifer Walter, (Weil im Schönbuch), Katharina Raab (Wertach), Marie Marquardt (Potsdam), Sebastian Hamdorf (Bad Segeberg), Ruven Flüß (Dinslaken) und Henning Lüpkemann (Sigmaringen) werden demnach bei der EM für Deutschland an die Schießlinie treten. Dabei gab es um die jeweils zwei ersten Plätze keine Diskussion: Walter (2510 Ringe) und Raab (2484) bei den Frauen sowie Hamdorf (2837) und Flüß (2832) bei den Männern hatten einen deutlichen Vorsprung. „Jennifer konnte ihr aufsteigendes Leistungsniveau des letzten Jahres fortsetzen, zeigte sich sehr konzentriert und übernahm gleich zu Beginn die Spitze, die sie dann auch nicht mehr abgab. Katharina kam am ersten Tag noch nicht richtig in den Wettkampf, steigerte sich am zweiten aber deutlich“, fasst Hertkorn die Damenkonkurrenz an der Spitze zusammen und meint zum Sieger der Männer. „Bei den Herren konnte Sebastian seine Leistung am besten abrufen. Nach einem engen Rennen der ersten Vier im Ranking am ersten Tag konnte er sich am zweiten deutlich steigern und klar durchsetzen.“

Um den dritten Rang ging es ganz eng zu, zwischen Kristin Schönbach (Neu-Isenburg) und Marquardt lag ebenso nur ein Ring wie zwischen Leon Hollas (Dresden) und Lüpkemann. Per Trainerentscheid wurden Lüpkemann und Marquardt aus beruflichen bzw. perspektivischen Gründen zur Nominierung vorgeschlagen, Hollas und Schönbach erhalten im Gegenzug die Nominierung für den Weltcup in Antalya/TUR.

Besonders erfreulich war der Auftritt des erst 18-jährigen Ruven Flüß, der sich seinen Start bei seiner ersten Erwachsenen-EM redlich verdiente und mit den Routiniers Hamdorf und Lüpkemann ein Trio bildet. „Ruven merkte man an, dass er seine Chance, seinen ersten Einsatz bei den "Großen" zu bekommen, nutzen wollte. Er schoss sich nach einer eindrucksvollen Aufholjagd mit unter anderem 150 von 150 möglichen Ringen im letzten Match als Junior auf Platz zwei“, lobte Hertkorn den „Jungspund“.

 

 

 

 

 

Foto: Eckhard Frerichs / Ruven Flüß nutzte seine Chance und wird in Essen seine erste EM bei den Erwachsenen schießen.

Insgesamt zeigt sich Hertkorn zufrieden: „Das Team hat eine spannende Zusammensetzung, gemischt aus Erfahrenen und Newcomern. Alle sind motiviert und möchten ihr Land nach besten Kräften auf der Heim-EM vertreten. Auch wenn wir sicherlich nur Außenseiterchancen haben, ist alles möglich. Ich bin stolz auf mein Team, dass neben dem Beruf alles für den Compoundsport gibt.“

Die Teilnehmer an der EM-Qualifikation Compound
Frauen: Katharina Raab (Wertach), Jennifer Walter (Weil im Schönbuch), Kristin Schönbach (Neu-Isenburg), Marie Marquardt (Potsdam), Jara Maiwald (Weil im Schönbuch)
Männer: Leon Hollas (Dresden), Tim Krippendorf (Döhlau), Henning Lüpkemann (Sigmaringen), Moritz Kurz (Bad Wörishofen), Sebastian Hamdorf (Bad Segeberg), Fabio Alex (Oberkotzau), Ruven Flüß (Dinslaken)

 

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Bogen-EM Essen: Recurve-Sextett zur Nominierung vorgeschlagen

08.04.2024

"Die EM-Qualifikation ist entschieden. Wir haben in beiden Teilmannschaften eine sehr enge Qualifikation und die eine oder andere Überraschung gesehen.“ Sagt Bundestrainer Oliver Haidn und schlug Charline Schwarz (Feucht), Katharina Bauer (Raubling), Elisa Tartler (Berlin), Florian Unruh (Berlin), Moritz Wieser (Trostberg) und Mathias Kramer (Herßum) für die Bogen-EM in Essen (5.-12. Mai) zur Nominierung vor. Diese müssen vom Bundesausschuss Spitzensport bestätigt werden.

 

 

 

 

Foto: DSB / Katharina Bauer, Charline Schwarz und Elisa Tartler werden für die EM in Essen zur Nominierung vorgeschlagen.

Das Sextett setzte sich letztlich durch und wird bei der EM um die Medaillen schießen. Damit sind vier von sechs Sportlern dabei, die bereits bei der EM 2022 in München und bei der WM 2023 in Berlin am Start waren und für Furore sorgten. Tartler und Kramer schossen sich in das Team und verdrängten die erfahrenen Michelle Kroppen und Maximilian Weckmüller (beide Berlin) auf den vierten Platz. „Es spricht für die breite Qualität im Damenkader, dass sich Michelle nicht für die EM in Essen qualifizieren konnte“, so Haidn. Kroppen war in München mit einmal Gold (Team) und zweimal Silber (Einzel und Mixed) die „EM-Queen“ und auch bei der WM mit Gold im Team und Silber im Mixed die erfolgreichste deutsche Schützin.
Während Schwarz und Bauer die Qualifikation dominierten und es keinen Zweifel an deren Nominierung gab, kämpften Tartler, Kroppen und Elina Idensen (Bad Münder) verbissen um den dritten Platz. Zwar machte Kroppen in der zweiten Qualifikation in Belek und Antalya Boden gut, doch der Rückstand aus der ersten Qualifikation war zu hoch. Am Ende hatte Tartler 3936 Ringe erzielt und somit neun mehr als Kroppen.

Bei den Männern gab es hinter „Platzhirsch“ Florian Unruh einen Dreikampf um die Plätze zwei bis vier. Moritz Wieser war mit 4016 Gesamtringen (Schnitt von 669,3) einen „Tick“ besser als Kramer (4012 Ringe und 668,7), der wiederum zwölf Ringe Vorsprung auf Weckmüller hatte, der noch von Platz zwei nach der ersten Qualifikation auf den undankbaren vierten Platz zurückfiel. „Im Herrenbereich waren es am Ende nur wenige Ringe, die über die Aufstellung der EM-Mannschaft entschieden, wenngleich wir hier noch deutlich zulegen müssen und können, um unsere Ziele für 2024 zu erreichen. Das Potenzial ist da, und Mathias hat hier das etablierte Feld durchaus etwas aufgemischt“, beurteilte Haidn die Situation.

Als Vorbereitung auf die EM reisen das zur Nominierung vorgeschlagene EM-Sextett sowie Kroppen und Weckmüller zum Weltcup nach Schanghai/CHN (23.-28. April). Dann folgt die EM und der Weltcup in Yecheon/KOR (21. bis 26. Mai). Nach dem Weltcup in Korea erfolgt für die Frauen, die durch WM-Gold den Team-Quotenplatz (=3 Plätze) gewonnen hatten, der Nominierungsvorschlag für die Olympischen Spiele in Paris: „Für Paris ist für die vier Damen noch alles offen, und ich bin sicher, dass wir von Michelle in den kommenden Wochen noch einiges sehen werden. Es werden alle Ergebnisse zusammengeworfen und dann geguckt, wer international die höchste Perspektive hat“, so Haidn.
Die Männer zielen bei der EM noch nach dem Team-Quotenplatz, müssen aber Europameister werden, um diesen zu gewinnen. „Werden die Männer Europameister ist auch alles klar für Paris, gelingt dies nicht, fällen wir nach der EM die Entscheidung, ob die Besetzung für den Final Qualifier in der Türkei (15./16. Juni) noch geändert wird“, erläutert der Bundestrainer die Vorgehensweise.

 

 

 

 

 

 

Foto: DSB / Florian Unruh, Moritz Wieser und Mathias Kramer setzten sich in der EM-Qualifikation durch.

Die Teilnehmer an der EM-Qualifikation Recurvebogen
Frauen: Katharina Bauer (Raubling), Elina Idensen (Bad Münder), Michelle Kroppen, Clea Reisenweber, Elisa Tartler (alle Berlin), Charline Schwarz (Feucht)
Männer: Mathias Kramer (Herßum), Jonathan Vetter (Deufringen), Florian Unruh, Maximilian Weckmüller (beide Berlin), Felix Wieser (Tacherting), Moritz Wieser (Trostberg)

 

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Bogen-EM Essen: Recurve-Schützen vor finaler Qualifikation

29.03.2024

Am 12. Mai wollen die deutschen Recurve-Bogenschützen bei der Heim-EM in Essen im Finalstadion auf Zeche Zollverein um die Medaillen schießen. Wer die drei Frauen und drei Männer sind, entscheidet sich in den nächsten Tagen bei der zweiten EM-Qualifikation in Belek & Antalya/Türkei (31. März bis 7. April). Tickets und Infos zur EM gibt es unter www.em-bogen.de

 

 

 

 

Foto: Lisa Haensch / Die "doppelte" Katharina Bauer peilt EM- und Olympia-Teilnahme an.

Nach der ersten Qualifikation liegt das aus jeweils sechs Schützinnen und Schützen bestehende Teilnehmerfeld noch eng beieinander. Florian Unruh (Berlin) und Charline Schwarz (Feucht) führen das Ranking an, „aber es sind noch alle Plätze offen, auch der Sechsplatzierte kann sich noch in die Top Drei reinschießen“, so Bundestrainer Oliver Haidn.

Das gilt natürlich auch für Team-Welt- und Europameisterin Katharina Bauer (Raubling), die sich eine gute Ausgangsposition erarbeitet hat: „Grundsätzlich bin ich mit meinem zweiten Platz natürlich zufrieden. Ich bin anfangs super in die Qualifikation gestartet mit einer persönlichen Bestleistung von 678 Ringen. Danach war ich mit meinem Schießen nicht mehr zu 100 Prozent zufrieden. Es haben sich kleine Fehler eingeschlichen, und dadurch konnte ich meine Leistung nicht mehr abrufen. Ich hatte jetzt aber zwei gute Trainingswochen zuhause und hoffe, dass ich mein Potenzial in der zweiten Qualifikation wieder besser zeigen kann.“

Und das unter großem Druck, denn für alle zwölf Schützen hängt viel an der Qualifikation – zunächst die Heim-EM dann Paris 2024. Die 28-jährige Bauer hat ihre eigene Herangehensweise: „Ich fokussiere mich rein auf das Hier und Jetzt, arbeite weiterhin akribisch und bleibe positiv, dass sich das am Ende dann auszahlt.“ Dabei kann sie natürlich von den überragenden Erfolgen der jüngeren Vergangenheit zehren, als sie an der Seite von Charline Schwarz und Michelle Kroppen EM- und WM-Gold sowie Einzel-Bronze bei der EM in München gewann: „Mir geben die Erfolge eine gewisse Art von Sicherheit. Sie zeigen, dass einfach alles möglich ist, wenn wir in der Mannschaft gut zusammenhalten und jeder Einzelne weiterhin alles gibt.“

In der Qualifikation geht es aber zunächst nicht um das Team, sondern um die individuelle Leistung. Die muss in den Tagen von Belek und Antalya stimmen, denn die Teilnahme in Essen und dann an den Olympischen Spielen in Paris ist das große Ziel von Bauer. Das verhehlt sie nicht: „Es sind die beiden Saisonhöhepunkte - die Olympia-Teilnahme wäre sogar ein kleiner Lebenstraum. Das Gefühl einer Heim-EM durfte ich ja 2022 auch schon mitnehmen und es war einfach großartig. Natürlich bedeutet es mir dadurch alles sehr viel.“

Nach der Qualifikation reduziert Bundestrainer Haidn von sechs auf vier Sportler, die allesamt am Weltcup in Shanghai/CHN (23.-28. April) teilnehmen. Zugleich macht er den EM-Nominierungsvorschlag mit drei Frauen und drei Männern, den der Bundesausschuss Spitzensport abschließend bestätigen muss.

Compound-Schützen parallel in Bürstadt
Die Compound-Schützen ermitteln dagegen ihre EM-Teilnehmer nur an einem Wochenende: Vom 5. bis 7. April schießen fünf Frauen und sieben Männer aus dem DSB-Kader auf dem Bogenplatz des PBC Bürstadt um die jeweils drei Plätze im EM-Team.

Die Teilnehmer an der EM-Qualifikation Recurvebogen
Frauen: Katharina Bauer (Raubling), Elina Idensen (Bad Münder), Michelle Kroppen, Clea Reisenweber, Elisa Tartler (alle Berlin), Charline Schwarz (Feucht)
Männer: Mathias Kramer (Herßum), Jonathan Vetter (Deufringen), Florian Unruh, Maximilian Weckmüller (beide Berlin), Felix Wieser (Tacherting), Moritz Wieser (Trostberg)

Die Teilnehmer an der EM-Qualifikation Compoundbogen
Frauen: Katharina Raab (Wertach), Jennifer Walter (Weil im Schönbuch), Kristin Schönbach (Neu-Isenburg), Marie Marquardt (Potsdam), Jara Maiwald (Weil im Schönbuch)
Männer: Leon Hollas (Dresden), Tim Krippendorf (Döhlau), Henning Lüpkemann (Sigmaringen), Moritz Kurz (Bad Wörishofen), Sebastian Hamdorf (Bad Segeberg), Fabio Alex (Oberkotzau), Ruven Flüß (Dinslaken)

 

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Bogen-EM Essen: Es geht um Paris 2024 & die EM-Krone

26.03.2024

Bei der EM 2022 in München und der WM 2023 in Berlin räumten die deutschen Bogenschützen mächtig ab. Sowohl, was die Medaillen anbelangt als auch die olympischen Quotenplätze. Bei der EM in Essen (5.-12. Mai) soll das Ganze eine Fortsetzung finden. Tickets und Infos zur EM gibt es unter www.em-bogen.de

 

 

 

 

Foto: Lisa Haensch / Will sich ins EM-Team schießen und in Paris dabei sein: Moritz Wieser.

Natürlich werden bei der EM wieder Titel und Medaillen vergeben, zudem aber auch Quotenplätze für die Olympischen Spiele in Paris. Am 5. & 6. Mai in einem „Extra-Turnier“ zunächst jeweils drei Einzelplätze für Frauen und Männer, im EM-Turnier dann jeweils ein Team-Quotenplatz für Frauen und Männer. Und auf diesen haben es die DSB-Männer abgesehen, die durch den Sieg von Florian Unruh bei den European Games 2023 einen Einzelplatz in Paris sicherhaben, aber natürlich die maximale Anzahl an drei Plätzen erreichen wollen. Dazu ist der EM-Titel Pflicht, es sei denn, Vize-Weltmeister Türkei oder Olympia-Gastgeber Frankreich rangieren davor – beide haben ihr Team-Ticket für Paris sicher.

Das gilt auch für die deutschen Frauen, die den von allen Nationen angestrebten Team-Quotenplatz bei der WM in Berlin mit ihrem Gold-Triumph sensationell gewannen. Überhaupt die Frauen: Blickt man in die jüngere Historie sind sie es vor allem, die für Glanz im Deutschen Schützenbund sorgten: Olympia-Silber 2016 durch Lisa Unruh, Olympia-Bronze 2021 mit dem Team, wie auch EM- und WM-Gold im Trio. Demnach müssen die Männer nachziehen, und Moritz Wieser hofft, dass dies bei der EM in Essen gelingt: „Wir arbeiten wirklich sehr, sehr hart, vor allem, was das Teamtraining angeht. Unsere Damen sind für ihre harte Arbeit in den vergangenen Jahren dementsprechend belohnt worden. Bei uns Herren ist der Knoten leider noch nicht geplatzt. Wenn ich allerdings auf unsere vergangenen Trainingslager und auf den Fortschritt innerhalb des Teams blicke, dann freue ich mich wirklich sehr auf alles, was kommt.“

Zunächst noch die zweite und finale EM-Qualifikation in der Türkei (Belek & Antalya, 31. März bis 7. April), dann der Weltcup in Shanghai/CHN (22. bis 28. April). Und dann der erste absolute Höhepunkt im Olympia-Jahr, die Heim-EM in Essen. Wieser, EM-Dritter 2021, hat im Falle seiner Teilnahme hohe Ziele: „Mein persönliches Ziel ist eine Einzelmedaille und der Teamquotenplatz.“

 

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Bogen-EM Essen: Die (Bogen-)Welt ist eine Scheibe

21.03.2024

Für die Bogensportler ist natürlich klar: Ihre Welt ist eine Scheibe! Dies erfahren auch immer mehr Nicht-Bogensportler in Deutschland, sei es durch die Erfolge der DSB-Athleten bei den Olympischen Spielen oder durch die Ausrichtung internationale Großereignisse in Deutschland. Das nächste dieser Events findet in knapp sechs Wochen statt – dann in Essen mit der EM (5. bis 12. Mai).

 

 

 

 

Foto: World Archery / Mit internationalen Großereignissen wie der WM in Berlin begeistert der Bogensport viele Menschen in Deutschland.

EM 2022 in München, WM 2023 in Berlin, EM 2024 in Essen, World University Games 2025 in Rhein-Ruhr (die Bogensportwettkämpfe finden in Düsseldorf statt). Vier internationale Bogensport-Events in Serie, keine Frage: der Bogensport hat in Deutschland viele Plattformen bekommen. Und genutzt! Denn mit fünf Medaillen bei der EM in München und zwei bei der WM in Berlin verwöhnten die DSB-Athleten die deutschen (Bogen-)Sport-Fans. Für Moritz Wieser (Trostberg), der sowohl in München als auch in Berlin am Start war und sich natürlich auch für Essen qualifizieren möchte, eine absolut begrüßenswerte Entwicklung: „Ich freue mich sehr für den Bogensport in Deutschland. Ich denke, es gibt sehr viele Interessierte und Fans, die hier hautnah die Weltspitze live verfolgen konnten.“

Inwieweit die Veranstaltungsoffensive zu einem Plus an Bogenschützen führte, ist schwer feststellbar: Schätzungen gehen davon aus, dass 70.000 Sportler im Deutschen Schützenbund regelmäßig zu Pfeil und Bogen greifen – genauere Zahlen gibt es nicht, weil die Athleten oftmals in Schützenvereinen organisiert sind und diese nicht nach Disziplinen erfasst werden. Allerdings gab es nun zwei Jahre in Serie einen Mitgliederzuwachs, und es ist gut vorstellbar, dass auch die Bogensport-Sparte davon profitierte.

Zumal die Mitglieder ein breites Angebot an Möglichkeiten finden: Zum einen bei den verschiedenen Bogen-Arten wie dem olympischen Recurvebogen oder den nicht-olympischen Compound-, Blank-, Lang- oder Instinktivbogen, zum anderen auch in den diversen Wettkampfformaten. Natürlich gibt es das Schießen auf die Scheibe im Freien und in der Halle, aber auch im freien Gelände (Feldbogen) oder auf nachgebildete Skulpturen (3D). Ziemlich neu im DSB ist der Bogenlauf, bei dem es 2023 in Kooperation mit dem Deutschen Bogensport-Verband die erste Deutsche Meisterschaft gab.

Eine wichtige Rolle bei der Verbreitung spielen natürlich die Medien und immer noch das lineare Fernsehen. Und auch da profitiert der Bogensport davon, dass er telegen ist. Die Regeln sind leicht nachvollziehbar, das Format planbar und die Bilder – vor allem auch in Superzeitlupe – zeigen die verschiedenen Komponenten des Sports: Präzision, Kraft, Geschwindigkeit und Konzentration.

Für die Sportler ist ein internationaler Wettkampf im eigenen Land definitiv eine schöne Erfahrung, wie Wieser betont: „Ein Heimwettkampf ist etwas sehr Besonderes. Ich habe sehr viele Erfahrungen und Eindrücke gewonnen. Familie und Freunde, Vereinskollegen konnten vor Ort sein und live anfeuern. Es war wirklich sehr cool.“ So war es in München und Berlin, so soll es wieder sein in Essen.

 

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Bogen-EM Essen: Schwarz und Unruh liegen nach Teil eins der Qualifikation vorne

18.03.2024

 

Teil eins der EM- und Olympia-Qualifikation ist absolviert, die zwölf besten deutschen Recurve-Bogenschützen kämpften vom 12. bis 15. März im türkischen Belek um jeden Ring. Am besten gelang dies Florian Unruh (Berlin) und Charline Schwarz (Feucht), die das Ranking jeweils anführen. „Wir haben eine zum Teil sehr hochklassige Qualifikation unter sehr guten Bedingungen erlebt“, zeigte sich Bundestrainer Oliver Haidn zufrieden.

 

 

 

 

 

Foto: / Turkisharcheryteam / Charline Schwarz zeigte sich bei Teil eins der EM- und Olympia-Qualifikation und hervorragender Form.

„Hochklassig deshalb, weil in vielen Teilprogrammen von mehreren Schützinnen und Schützen sehr gute Ringzahlen geschossen wurden. Damit sind noch alle Plätze offen sind. Die Gruppe ist zudem sehr eng beisammen, auch der Sechsplatzierte kann sich noch in die Top Drei reinschießen. Das freut mich als Trainer natürlich – macht aber auch die Auswahl sehr schwierig. Ich bin zufrieden mit dem aktuellen Leistungsstand“, so Haidn.

Der Olympia-Fünfte Unruh wies bei den Männern am Ende aller Qualifikationsschritte einen Ringeschnitt von 674,7 auf und lag damit exakt zwei Ringe vor Maximilian Weckmüller, dahinter folgte mit Moritz Wieser ein dritter Athlet, der einen Schnitt von über 670 Ringen aufwies. Bei den Frauen präsentierte sich Team-Welt- und Europameisterin Charline Schwarz in hervorragender Verfassung: 669,0 Ringe im Schnitt bedeuteten einen Vorsprung von sechs Ringen auf Weltmeisterkollegin Katharina Bauer, die auch einen kleinen Abstand auf die drittplatzierte Elisa Tartler aufwies. „Charline sticht heraus mit sehr guten Leistungen in allen Bereichen, aber auch im Damenbereich ist der Kampf um die drei bzw. vier Plätze noch völlig offen.“

Teil zwei der Qualifikation findet ebenfalls in der Türkei statt, in Belek und Antalya (31. März bis 7. April), danach macht der Bundestrainer einen Nominierungsvorschlag für die drei EM-Teilnehmer der Frauen und Männer. Das Sextett plus eine weitere Sportlerin und ein weiterer Sportler nehmen dann am ersten Weltcup der Saison, im chinesischen Shanghai (23. bis 28. April), teil. Zudem setzt sich aus diesen acht Sportlern letztlich auch das Olympia-Team für Paris zusammen – aktuell gibt es drei Startplätze bei den Frauen und einen bei den Männern.

 

 

 

 

 

Foto: DSB / Florian Unruh führt, Mathias Kramer liegt auf Position vier.

Um die finale Qualifikation bestmöglich vorbereitet zu absolvieren, trainieren die Athleten zu Hause. „Ich bin diese Woche in Dauchingen, dann in München und Berlin, um mit den Athleten zu arbeiten“, listet Haidn seinen Reiseplan auf. Der Einsatz soll sich lohnen, nach den grandiosen Erfolgen bei der EM 2022 in München (fünf Medaillen) und der WM 2023 in Berlin (zwei Medaillen) streben die DSB-Recurver auch bei der EM in Essen (5.-12. Mai) wieder nach Höherem, und Haidn zeigt sich optimistisch: „Ich blicke sehr zuversichtlich in die internationale Saison.“

Die Compoundschützen ermitteln dagegen ihre EM-Teilnehmer nur an einem Wochenende: Vom 5. bis 7. April schießen fünf Frauen und sieben Männer aus dem DSB-Kader auf dem Bogenplatz des PBC Bürstadt um die jeweils drei Plätze im EM-Team. Mit dabei sind u.a. die vier letztjährigen WM-Teilnehmer Katharina Raab (Wertach), Jennifer Walter (Weil im Schönbuch), Leon Hollas (Dresden) und Sebastian Hamdorf (Bad Segeberg).

Die Teilnehmer an der EM-Qualifikation Recurve Teil I
Frauen: Katharina Bauer (Raubling), Elina Idensen (Bad Münder), Michelle Kroppen, Clea Reisenweber, Elisa Tartler (alle Berlin), Charline Schwarz (Feucht)
Männer: Mathias Kramer (Herßum), Jonathan Vetter (Deufringen), Florian Unruh, Maximilian Weckmüller (beide Berlin), Felix Wieser (Tacherting), Moritz Wieser (Trostberg)

Die Teilnehmer an der EM-Qualifikation Compound
Frauen: Katharina Raab (Wertach), Jennifer Walter (Weil im Schönbuch), Kristin Schönbach (Neu-Isenburg), Marie Marquardt (Potsdam), Jara Maiwald (Weil im Schönbuch)
Männer: Leon Hollas (Dresden), Tim Krippendorf (Döhlau), Henning Lüpkemann (Sigmaringen), Moritz Kurz (Bad Wörishofen), Sebastian Hamdorf (Bad Segeberg), Fabio Alex (Oberkotzau), Ruven Flüß (Dinslaken)

 

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Bogen-EM Essen: Gelingt der „Gold-Hattrick“?

12.03.2024

Am heutigen 12. März starteten die besten deutschen Recurve-Bogenschützen mit Teil eins der EM- und Olympia-Qualifikation. Das Ziel der Teilnehmer ist klar: Die Bogen-EM in Essen (5. bis 12. Mai) sowie später die Olympischen Spiele in Paris (25. Juli bis 4. August). Bei der Heim-EM bietet sich den deutschen Frauen dabei die Chance auf den „Gold-Hattrick“. Tickets für das Final-Wochenende der EM gibt es bei Ticketmaster.

 

 

 

Foto: Eckhard Frerichs / Immer die gleiche Reihenfolge zu den Gold-Triumphen (hier bei der EM in München): Katharina Bauer, vor Charline Schwarz, vor Michelle Kroppen.

Team-Gold bei der EM in München 2022, Team-Gold bei der WM in Berlin 2023! Katharina Bauer (Raubling), Charline Schwarz und Michelle Kroppen (beide Berlin) waren zweimal ganz oben auf dem Treppchen, „weil wir an den Wettkämpfen unsere Leistungen abrufen konnten und jeweils gut als Team harmoniert haben“, erklärt Schwarz. Die 23-Jährige war ein Jahr vor München zudem am Gewinn der olympischen Bronzemedaille in Tokio beteiligt, damals an der Seite von Kroppen und Lisa Unruh. Ein persönliches Ranking dieser drei Medaillen hat Schwarz jedoch nicht: „Jede Medaille hat ihre eigene Geschichte und ihren eigenen Platz in meinem Herzen. Die olympische Medaille war ein Lebenstraum von mir, der sich erfüllt hat. Die EM-Medaille war nach all den Corona-Jahren tatsächlich mein erster Wettkampf mit einer vollen Zuschauertribüne. An die Emotionen, die ich deswegen empfunden habe, kann ich mich immer noch sehr gut erinnern. Die WM-Medaille war einfach wunderbar. Zuvor die Quotenplätze für Paris 2024 gewonnen zu haben und dann bei der Heim-WM zu gewinnen, war einfach richtig cool.“

Die Reihenfolge ist immer gleich
Dabei konnte sich Bundestrainer Oliver Haidn bei den Gold-Triumphen auf ein eingespieltes Team verlassen, das stets in der gleichen Reihenfolge antritt, wie Schwarz erläutert: „Kathi ist als schnelle und stabile Schützin an der eins; sie liefert einen guten Schuss, vor allem auch im Wind, der uns gute Informationen gibt. Ich bin als ,Bank‘ und ehemaliges ,Küken‘ in der Mitte des Teams und liefere dort gute und stabile Schüsse. Michelle ist dann als letzte Schützin die, die die Zehner liefert, wenn es drauf ankommt.“ So einfach ist es also, EM- und WM-Gold zu gewinnen und dabei die gesamte Weltelite zu bezwingen.

Dass die deutschen Frauen bei den anstehenden internationalen Wettkämpfen nunmehr jeder auf dem Schirm hat, ist verständlich, das Motto vom „Jäger zum Gejagten“ sieht die gebürtige Feuchterin, die nun in Berlin wohnt, jedoch nicht: „Unabhängig davon, wer sich letztendlich von uns sechs starken deutschen Damen ins Team schießt, hat sich die deutsche Damenmannschaft mit ihren Erfolgen natürlich international einen Namen erschafft. Ich persönlich würde es nicht so betrachten, als wären wir das gejagte Team, letztendlich jagen wir die Goldmedaille, unabhängig davon, was für Erfolge wir in der Vergangenheit hatten.“

 

 

 

 

 

Foto: Gabor Krieg / Der zweite "Gold-Streich": Katharina Bauer, Michelle Kroppen und Charline Schwarz (v.l.) ganz oben in Berlin.

Die Erfolge sprechen für sich!

Charline Schwarz zu Doppel-Gold bei den Heimauftritten

Die Jagd auf den nächsten Titel ist also eröffnet. Dazu muss der Grundstein in der Qualifikation gelegt werden und dann könnte die Mission Titelverteidigung, die gleichbedeutende mit dem „Gold-Hattrick“ wäre, starten. Eine Geschichte, die ganz nach dem Geschmack von Schwarz wäre: „Es wäre wirklich toll, wenn dies so eintreten würde. Ich persönlich habe die letzten beiden Heimwettkämpfe sehr genossen. Die Organisation, die Atmosphäre, die Erfolge und vor allem die Fans waren einfach toll. Die Stimmung war ansteckend, und wir waren sehr dankbar für jeden einzelnen Fan, der gekommen ist. Ob es direkt am Heimvorteil lag, kann man natürlich schwer beurteilen, aber für uns waren es immer tolle Erlebnisse und sagen wir mal so: die Erfolge sprechen für sich!“

 

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Bogen-EM Essen: EM-Qualifikation Teil 1

08.03.2024

Es wird ernst für die besten deutschen Bogenschützen mit dem Recurvebogen: Am 10. März reisen sechs Frauen und sechs Männer in das türkische Belek, um dort Teil eins der EM- und Olympia-Qualifikation zu schießen. Teil zwei folgt knapp einen Monat später in Belek & Antalya/TUR, dann stehen die sechs Teilnehmer für die EM in Essen (5. bis 12. Mai) fest. Tickets für das Final-Wochenende gibt es bei Ticketmaster.

 

 

 

 

Foto: World Archery / Natürlich ist auch das Weltmeister- und Europameister-Trio Katharina Bauer, Michelle Kroppen und Charline Schwarz bei der Qualifikation dabei.

Mit dabei ist natürlich das Gold-Trio Katharina Bauer, Michelle Kroppen und Charline Schwarz, das bei der EM 2022 in München und der WM 2023 in Berlin sensationell ganz oben auf dem Treppchen stand. Aber selbst für das Trio als auch für European Games-Sieger Florian Unruh sind die Erfolge in der Vergangenheit keine Garantie für eine erfolgreiche Zukunft mit EM- und Olympia-Teilnahme. „Es ist hochspannend! Die Athleten sind in guter Form, jeder hat die Chance, sich zu qualifizieren. Ich gehe von engen und hochklassigen Matches aus. Der Ausgang ist völlig offen, auch wenn natürlich klar ist, dass die WM-Medaillengewinner mit einer großen Portion Selbstbewusstsein und Erfahrung an den Start gehen“, schätzt Bundestrainer Oliver Haidn die Situation ein.

Haidn hat ein anspruchsvolles Programm ausgearbeitet und verlangt seinen Athleten einiges ab: Pro Qualifikation werden zunächst 3x 72 Pfeile in verschiedenen Varianten geschossen, dann folgen noch Matches jede(r) gegen jede(n) in zweifacher Ausführung. In die Qualifikation fließen auch die sogenannten „Profitage“ ein, bei denen abermals Matches jede(r) gegen jede(n) und spezielle Tests mit stärker eingestellten Kraftwurfarmen auf dem Programm stehen. Mit Elina Idensen, Clea Reisenweber und Mathias Kramer sind auch drei Schützen dabei, die erst am Anfang einer hoffentlich großen Karriere stehen: „Für die Jüngeren wird es sehr spannend, es ist quasi das erste Mal, dass sie in das Geschäft einsteigen und den Alteingesessenen das Leben schwermachen wollen.“

Die Compoundschützen ermitteln dagegen ihre EM-Teilnehmer nur an einem Wochenende: Vom 5. bis 7. April schießen fünf Frauen und sieben Männer aus dem DSB-Kader sowie Schützinnen und Schützen aus Landesverbänden, die in diesem oder vergangenen Jahr 681 Ringe (Frauen) oder 700 Ringe (Männer) geschafft haben, auf dem Bogenplatz des PBC Bürstadt um die jeweils drei Plätze im EM-Team. Mit dabei sind u.a. die vier letztjährigen WM-Teilnehmer Katharina Raab (Wertach), Jennifer Walter (Weil im Schönbuch), Leon Hollas (Dresden) und Sebastian Hamdorf (Bad Segeberg).

Alle Infos zur EM in Essen gibt es seit wenigen Tagen auf einer eigenen Website unter www.em-bogen.de

Die Teilnehmer an der EM-Qualifikation Recurve Teil I
Frauen: Katharina Bauer (Raubling), Elina Idensen (Bad Münder), Michelle Kroppen, Clea Reisenweber, Charline Schwarz, Elisa Tartler (alle Berlin)
Männer: Mathias Kramer (Herßum), Jonathan Vetter (Deufringen), Florian Unruh, Maximilian Weckmüller (beide Berlin), Felix Wieser (Tacherting), Moritz Wieser (Trostberg)

Die sicheren Teilnehmer an der EM-Qualifikation Compound
Frauen: Katharina Raab (Wertach), Jennifer Walter (Weil im Schönbuch), Kristin Schönbach (Neu-Isenburg), Marie Marquardt (Potsdam), Jara Maiwald (Weil im Schönbuch)
Männer: Leon Hollas (Dresden), Tim Krippendorf (Döhlau), Henning Lüpkemann (Sigmaringen), Moritz Kurz (Bad Wörishofen), Sebastian Hamdorf (Bad Segeberg), Fabio Alex (Oberkotzau), Ruven Flüß (Dinslaken)

 

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Bogen-EM Essen: Der Weg zur EM

05.03.2024

 

Vom 5. bis 12. Mai steigt in Essen die nächste internationale Bogen-Party in Deutschland. Dann findet nach der EM 2022 in München und der WM 2023 in Berlin mit der Europameisterschaft das dritte internationale Highlight in Serie auf deutschem Boden statt. Und die DSB-Athleten streben abermals Top-Ergebnisse an. Tickets für das Final-Wochenende am 11./12. Mai gibt es bei Ticketmaster.de

 

Das Veranstaltungs-Logo lässt keine Zweifel, worum es vom 5.-12. Mai geht: Ein stilisierter Pfeil und Bogen, integriert in das Wahrzeichen der Stadt Essen, das UNESCO-Welterbe Zollverein.

„Dieser Weg wird kein leichter sein, dieser Weg wird steinig und schwer!“ textete einst Xavier Naidoo und trifft damit gut die Situation der deutschen Bogenschützen. Denn bereits der Weg in das EM-Team ist nicht einfach – da die Qualität der deutschen Schützinnen und Schützen sehr hoch ist. „Nahezu alle Athletinnen und Athleten sind im Soll und in sehr guter technischer Form. Daher ist auch bei den anstehenden nationalen Qualifikationen mit guten Ergebnissen und spannenden Ausscheidungen zu rechnen“, sagt Bundestrainer Oliver Haidn.

Die Erfolge in der jüngeren Vergangenheit unterstreichen das: Fünfmal Edelmetall bei der EM in München, Gold und Silber bei der WM in Berlin! Die DSB-Stars geizten nicht mit herausragenden Leistungen. Aber von nichts kommt nichts, alle sind sehr fleißig, wie Haidn betont: „Die bisherige Arbeit war sehr intensiv. Die Vorbereitungsperiode 2 verlangt eben auch höchste Belastungsumfänge die z.T. deutlich über 2000 Pfeilen pro Woche liegen. Darüber hinaus führten die ergänzenden Wettkämpfe in Nimes, Las Vegas und der Bundesliga auch zu hohen Reisetätigkeiten, welche sicher eine neue physische und psychische Belastungsstufe erzeugt hat. Nun haben wir das Material bei allen Schützinnen und Schützen getunt. Die Wettkämpfe im Freien können kommen.“

Und sie kommen! Unmittelbar nach dem Bundesligafinale in Wiesbaden machte sich das Recurve-Team auf nach Belek in die Türkei zum nächsten Lehrgang. Und zehn Tage später (12.-15. März) wird es an gleicher Stelle ernst, dann steigt Teil eins der EM-Qualifikation, die gleichbedeutend auch Teil eins der Olympia-Qualifikation ist. Und der zweite und finale Teil der Qualifikation findet ebenfalls in der Türkei statt, dann in Antalya (5.-7. April): „Das EM-Team steht am 8. April fest“, so Haidn.

Compound: Eine Qualifikation entscheidet über die EM-Teilnehmer

Das gilt für die Athleten mit dem olympischen Recurvebogen, die dann vor der EM noch auf dem Weltcup in Shanghai/CHN (23.-28. April) internationale Wettkampfpraxis sammeln. Die Compounder haben einen anderen, deutlich abgespeckteren Plan. Ein Lehrgang in Frankfurt (15.-17. März) dient als Vorbereitung für die EM-Qualifikation, die in Bürstadt vom 5. bis 7. April stattfindet. Dann müssen die teilnehmenden Athleten an zwei Tagen ihre Bestleistung abrufen, um sich den Traum von der EM-Teilnahme zu erfüllen. Aber wie sagte bereits Xavier Naidoo: „Dieser Weg wird kein leichter sein, dieser Weg wird steinig und schwer!“

 

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Bogen-EM Essen: Tickets sichern und Bogen-Stars anfeuern

18.12.2023

Fünf Medaillen bei der Heim-EM in München 2022, zwei Medaillen bei der Heim-WM in Berlin 2023. Keine Frage: Die deutschen Bogen-Stars haben den Heimvorteil zuletzt definitiv genutzt. Das wollen sie auch bei der Heim-EM in Essen 2024 (5. bis 12. Mai) machen, für die es ab sofort Tickets gibt – ein perfektes Weihnachtsgeschenk.

 

 

 

 

Foto: World Archery / Die DSB-Bogenschützen setzen bei der EM in Essen auf lautstarke und zahlreiche Unterstützung.

15 Euro kostet das Tagesticket (12 Euro ermäßigt), 25 Euro (22 Euro ermäßigt) das Wochenend-Ticket. Dafür bekommt man am 11. und/oder 12. Mai Weltklassesport, eine tolle Atmosphäre im Final-Stadion vor dem UNESCO-Welterbe Zeche Vollverein und - fast schon garantiert – hoffentlich deutsche Medaillengewinner geboten.

Denn natürlich wollen die DSB-Asse auch in Essen um die Medaillen mitschießen. Die deutschen Recurve-Frauen in der Formation Katharina Bauer, Michelle Kroppen und Charline Schwarz gewannen sowohl bei der EM als auch bei der WM die Titel und gelten damit auch in Essen als Mitfavoriten. Und das deutsche Männer-Team möchte beim Auftritt in NRW nicht nur eine EM-Medaille, sondern auch den einen zu vergebenen Team-Quotenplatz für Paris 2024 gewinnen.

Bogensport-Fans, die sich das Spektakel nicht entgehen lassen möchten, sollten sich frühzeitig die Tickets sichern. Und diejenigen, die noch nie ein Bogensport-Event live verfolgt haben, sollten ebenfalls die Gelegenheit nutzen, die besten Schützen Europas hautnah zu erleben.

 

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2023


Bogen-EM Essen: Jetzt als Volunteer bewerben

11.12.2023

Nach der Bogen-EM 2022 in München und der -WM 2023 in Berlin steht das nächste internationale Bogen-Highlight in Deutschland vor der Tür: die Bogen-Europameisterschaft in Essen (5. bis 12. Mai 2024). Wer nicht nur dabei, sondern mittendrin sein möchte, kann sich als Volunteer bewerben.

 

 

 

Foto: Eckhard Frerichs / Ohne Volunteers geht es nicht! Die Bogen-WM in Berlin war auch dank der vielen Helfer ein voller Erfolg.

Auf- und Abbau des Wettkampffeldes, Ergebnisdienst, Sportlerbetreuung, Presse-Unterstützung, Einlasskontrolle und, und, und. Bei so einem sportlichen Höhepunkt gibt es viele Dinge zu tun und werden viele helfende Hände gesucht.

Deshalb würde sich der DSB über viele Unterstützer freuen! Ab sofort können sich Interessierte als Volunteer bewerben und mit etwas Glück bei der EM im Mai, bei dem auch einige der letzten Olympia-Tickets für Paris vergeben werden, dabei sein.

Alle Infos zur Bewerbung sind an dieser Stelle zu sehen.

 

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Bogen-EM Essen: Dienstleister für Saison-Höhepunkt gesucht

06.12.2023

Nach Bogen-EM 2022 in München und Bogen-WM 2023 in Berlin findet auch im nächsten Jahr ein Bogensport-Höhepunkt statt: Vom 5. bis 12. Mai 2024 empfängt die Stadt Essen die europäische Bogenelite zur Europameisterschaft. Damit die EM ein Sportfest wie die vorherigen wird, werden Dienstleister für diverse Bereiche gesucht.

 

 

 

 

Foto: Eckhard Frerichs / Die Bogen-EM 2022 in München war ein voller Erfolg. 2024 findet das Championat in Essen statt.

Für die EM in Essen wird Unterstützung in folgenden Bereichen gesucht:  

  • Logistik – Sportpark am Hallo (Zelte und Absperrungen, etc.)
  • Logistik – Zeche Zollverein (Zelte, Sanitäranlagen und Absperrungen etc.)
  • Catering (Mittagsverpflegung für Sportler, Offizielle, Mitarbeiter, etc.)

Alle Details, insbesondere hinsichtlich des von den Bewerbern einzureichenden Angebots, ergeben sich aus den Unterlagen, die per E-Mail oder telefonisch über Christel Dahm (dahm(at)dsb.de und 0611-46807425) angefordert werden können. Das verbindliche Angebot muss spätestens bis zum 05.01.2024 - 24:00 Uhr, eingereicht werden.

 

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