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2024

Weltcup Schanghai: Team-Bronze und Platz sieben für Tartler

26.04.2024

 

Gute Ergebnisse durch die Recurve-Frauen, „Luft nach oben“ bei den Männern. So fällt das Fazit des DSB-Auftritts beim ersten Weltcup der Saison im chinesischen Schanghai (23. bis 28. April) aus, das mit der Bronzemedaille für die Team-Weltmeisterinnen auch handfest belohnt wurde.

 

 

 

 

 

Foto: World Archery / Das Frauen-Team in der Besetzung Charline Schwarz, Elisa Tartler und Katharina Bauer (v.l.) hatte wieder einmal Grund zum Jubeln.

Wieder einmal war auf das deutsche Frauen-Team Verlass: In der EM-Besetzung Katharina Bauer, Charline Schwarz und Elisa Tartler schoss sich das Trio auf den Bronzerang. Dabei strapazierte es jedoch gewaltig die Nerven aller Beteiligten: Gegen die Niederlande gab es 5:4-Sieg mit einem27:23 im Stechen, gegen Mexiko ging es ebenfalls in die Verlängerung, und abermals waren die Stechschüsse der deutschen Frauen besser (29-26). Im Halbfinale erwischte es dann das Team -natürlich im Stechen – 29:29 gegen China, dessen bester Pfeil zentraler war als der des DSB-Teams. Der EM-Test wurde dann mit einer Bronzemedaille abgeschlossen, weil Indonesien sicher 5:1 (53-51, 53-48, 50-50) bezwungen wurde.

Das Männer-Quartett konnte mit dem Auftritt in China nur bedingt zufrieden sein: Florian Unruh (684) und Maximilian Weckmüller (676) schossen in der Qualifikation stark und kamen jeweils knapp an ihre Karriere-Bestwerte heran, Mathias Kramer (659) und Moritz Wieser (650) brachten definitiv zu wenig Ringe auf die Scheibe, Wieser scheiterte gar am „Cut“ und schaffte es nicht unter die Top 64, die an der Ko-Runde teilnehmen.
Im Team-Wettkampf schenkte Bundestrainer Oliver Haidn seinem EM-Trio Unruh, Kramer und Wieser das Vertrauen, doch in der zweiten Runde kam gegen Vize-Weltmeister Türkei mit 0:6 (54-56, 56-57, 54-56) das Aus. Sicherlich nicht optimal, um Selbstvertrauen für die EM zu gewinnen.

Im Mixed-Wettbewerb gingen Katharina Bauer & Florian Unruh als Dritte in die Ko-Phase und reizten auch dort jeden Pfeil aus: Im Achtelfinale wurde Slowenien in der Verlängerung mit 20-19 bezwungen, ehe im Viertelfinale gegen Spanien beim 18-18 im Stechen das Aus erfolgte. Die beiden deutschen Pfeile steckten in der Neun, ein spanischer in der Zehn, sodass der Arm des Kampfrichters zu den Iberern zeigte.

 

 

 

 

 

 

Foto: World Archery / Da muss mehr kommen! Florian Unruh (links) und Mathias Kramer scheiterten im Team früh.

Im Einzel sorgte Elisa Tartler für das Highlight: Die 25-Jährige erreichte als einzige Europäerin das Viertelfinale und schied dort gegen die Südkoreanerin Suhyeon Nam mit 1:7 (26-28, 26-26, 26-29, 23-30) aus. Zuvor hatte sie vor allem mit ihrem 6:4-Sieg – nach 0:4-Rückstand – gegen die an zwei gesetzte Französin Lisa Barbelin für ein Ausrufezeichen gesorgt. Platz sieben war die beste Weltcup-Platzierung in ihrer Karriere: „Für mich war es ein guter Weltcup. Ich habe Vieles mitnehmen können, woran ich für die kommenden Wettkämpfe arbeiten möchte. Ich freue mich riesig über die Teammedaille und bin stolz auf meinen siebten Platz. Wir werden sehen, was das Jahr noch so bringt.“

Für die anderen sechs DSB-Starter war früher Schluss als erwartet: Bauer, die in der Qualifikation mit 677 Ringen Bestleistung schoss, Schwarz und Kroppen siegten allesamt in der ersten Runde souverän, scheiterten dann jedoch an starken Gegnerinnen aus Indien, Frankreich und Korea. Bei den Männern erreichte lediglich Unruh die zweite Runde, in der er dem US-Schützen Jack Williams 2:6 unterlag und damit u.a. das Schicksal von Olympiasieger und Weltmeister Mete Gazoz/TUR teilte.

Bundestrainer Oliver Haidn zog folgendes Fazit: "Die Weltspitze entwickelt sich nach wie vor weiter. Insbesondere konnten die Asiaten nochmals zulegen,  wobei Korea hier in Schanghai wieder eine Klasse für sich darstellte. Wir gehen mit einer Medaille und zwei Viertelfinalplatzierungen, sowie guten Qualifikationsergebnissen von China aus zuversichtlich nach Essen, wenngleich sich einige unserer Athleten deutlich steigern können und dies auch endlich zeigen sollten. Wir werden bei der EM sehen, wer schon und noch Olympiapotenzial hat."

Das deutsche Team in Schanghai
Athleten: Katharina Bauer (Raubling), Michelle Kroppen, Elisa Tartler (beide Berlin), Charline Schwarz (Feucht), Mathias Kramer (Lähden), Florian Unruh, Maximilian Weckmüller (beide Berlin), Moritz Wieser (Trostberg)
Betreuer: Oliver Haidn, Reinhard Kisselbach, Grit Reimann, Ralf Lewandowski

 

Weltcup Schanghai: Es geht auch schon um Paris

23.04.2024

Auf weite Reise haben sich acht deutsche Recurve-Schützen und vier Betreuer gemacht: Bereits am 20. April ging es von Berlin bzw. München nach Schanghai/CHN, wo vom 23. bis 28. April der erste Weltcup der Saison stattfindet. Und dieser hat eine große Bedeutung sowohl für die EM in Essen als auch für die Olympischen Spiele in Paris.

 

 

 

 

Foto: Aleksandra Szmigiel / Bereit für den ersten Weltcup der Saison: Charline Schwarz, Elisa Tartler und Katharina Bauer (v.l.).

Zum einen ist der Weltcup-Auftakt der letzte Wettkampf vor der Heim-EM in Essen (5. bis 12. Mai), zum anderen fließt das Ergebnis in die interne Olympia-Qualifikation. Und da gibt es bei den Frauen vier Kandidatinnen für drei Plätze: Charline Schwarz, Katharina Bauer, Elisa Tartler und Michelle Kroppen wollen sich natürlich in das Paris-Team schießen. Tartler, die sich in der EM-Qualifikation erstmals behauptet hatte, sagt: „Schanghai ist der Einstieg in die Weltcup-Saison und der letzte Wettkampf vor der EM. Es wird uns zeigen, wo wir stehen und woran wir noch arbeiten müssen.“ Für sie persönlich hat die Millionenstadt in China eine besondere Bedeutung: „Mein allererster Weltcup in meiner Karriere war auch in Schanghai (2019), somit freue ich mich dort wieder hinzureisen und dort wieder einen Wettkampf schießen zu dürfen.“

Neben dem Weltcup in Schanghai hat auch noch der dann folgende Weltcup im südkoreanischen Yecheon (21. bis 26. Mai) Relevanz, denn nach diesem will Bundestrainer Oliver Haidn seinen Vorschlag zur Olympia-Nominierung machen.

Wie es dann mit den Männern aussieht, ist noch unklar: Aktuell gibt es einen olympischen Quotenplatz durch den Sieg von Florian Unruh bei den European Games 2023. Das Ziel von Unruh & Co ist jedoch, diesen Einzel- in einen Teamplatz umzuwandeln. Am besten bei der EM, dazu müsste das Trio Unruh, Moritz Wieser und Mathias Kramer Europameister werden oder bei einem Sieg von Vize-Weltmeister Türkei bestes Team sein. Gelingt dies nicht, gibt es noch zwei Wege nach Paris: Zum einen beim Last Qualifier in Antalya/TUR (15./16. Juni), bei dem drei Teamplätze vergeben werden, oder über die Weltrangliste, bei der mit Stichtag 24. Juni die zwei besten noch nicht qualifizierten Teams auch noch mit dem Maximum an Plätzen versorgt werden. Und damit schließt sich wieder der Kreis, denn in Schanghai gibt es wertvolle Weltranglistenpunkte zu gewinnen…

EM-Zeitplan steht fest

Wann die Entscheidung in Essen exakt fällt, steht nunmehr auch fest: Nach dem Anmeldeschluss steht nun auch der finale Zeitplan der EM fest. Die ersten Wettkampfpfeile fliegen am 5. Mai um 9.00 Uhr – das ist der Start des Olympia-Qualifikationsturniers um die Einzelplätze – die letzten dürften am 12. Mai gegen 15.55 Uhr auf der Scheibe einschlagen, wenn das Goldmatch der Recurve-Männer die EM beendet.

Das deutsche Team in Schanghai
Athleten: Katharina Bauer (Raubling), Michelle Kroppen, Elisa Tartler (beide Berlin), Charline Schwarz (Feucht), Mathias Kramer (Lähden), Florian Unruh, Maximilian Weckmüller (beide Berlin), Moritz Wieser (Trostberg)
Betreuer: Oliver Haidn, Reinhard Kisselbach, Grit Reimann, Ralf Lewandowski

 

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2023

Weltcup Bogen Paris: Die Zeit der Amateure ist vorbei

19.08.2023

Am Sonntag, 20. August, werden beim Bogen-Weltcup in Paris/FRA die Recurve-Medaillen verteilt. Dann sind die DSB-Schützen nicht mehr dabei. Am besten schlugen sich die Weltmeisterinnen von Berlin, das Trio Katharina Bauer, Michelle Kroppen und Charline Schwarz verpassten erst im Stechen den Einzug ins Halbfinale. Bundestrainer Oliver Haidn sagt: „Wir können mit dem finalen Abschneiden beim Weltcup in Paris nicht zufrieden sein.“

 

 

 

Foto: World Archery: Elina Idensen und Charline Schwarz lieferten sich ein packendes Duell, das erst im Stechen entschieden wurde.

Gegen Mexiko gab es eine Neuauflage des WM-Halbfinals von Berlin. Und dieses Mal behielten die Mittelamerikanerinnen die Oberhand, das DSB-Trio unterlag mit 4:5 (48-57, 56-55, 57-57, 55-55, 28-29). Für Bundestrainer Oliver Haidn sicherlich kurz nach dem großartigen WM-Titel verkraftbar und deswegen sagt er: „Die Damen haben nach dem bereits begonnenen personellen Umbruch eine solide Mannschaftsleistung gezeigt. Wir können hier mit großem Selbstvertrauen und hohen Potenzial nach 2024 schauen.“ Im Einzel erreichten sowohl Katharina Bauer als auch Kroppen das Achtelfinale, mussten sich aber dort zwei Asiatinnen geschlagen geben. Bauer unterlag im Stechen 5:6 (27-26, 26-26, 27-26, 29-30, 25-27, 9-10) der Taiwanesin Chia-Mao Peng, Kroppen verlor gegen die Koreanerin Kang Chae Young 0:6 (27-28, 27-29, 28-29). Elina Idensen, die sich in Runde zwei im internen Duell gegen Charline Schwarz 6:5 (28-24, 26-25, 21-26, 26-26, 23-27, 9-8) durchsetzte, schied in Runde drei gegen die Bauer-Bezwingerin aus.

Anders sieht es dagegen bei den Männern aus. Das Team in der Besetzung Florian Unruh, Maximilian Weckmüller und Felix Wieser ging lediglich als Nummer 16 in die Ko-Phase und schied dort in der ersten Runde gegen die Ukraine mit 2:6 (54-56, 56-58, 58-57, 53-56) aus. Im Einzel wusste nur Felix Wieser zu überzeugen, er scheiterte im Achtelfinale an Kim Woojin mit 3:7 (28-26, 28-28, 25-26, 28-29, 29-30). Das Trio Florian Unruh, Maximilian Weckmüller und Moritz Wieser verabschiedete sich frühzeitig in der zweiten Runde. Haidn findet deutliche Worte: „Gerade die Herrenmannschaft konnte die in sie gesetzten Erwartungen bei und nach der WM nicht erfüllen. Hier muss sich fast jeder die Frage stellen, ob das, was er selbst investieren konnte und wollte, heute noch zu Weltspitzenplatzierungen reicht.“

Denn der Blick auf die Statistik der diesjährigen Weltcup-Saison macht eines deutlich, wie der Bundestrainer feststellt: „Es gab keine Medaillengewinner in 2023, die nicht Vollprofis waren. Weder im Einzel noch in der Mannschaft. Die Zeit der Amateure ist für immer vorbei."

 

 

 

Foto: World Archery: Elina Idensen und Charline Schwarz lieferten sich ein packendes Duell, das erst im Stechen entschieden wurde.

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